66. Kapitel

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||-// pure love.

Der nächste Morgen ist auch nicht besser. Zayn muss schon früh los. Wir haben noch zusammen gefrühstückt und dann hat Liam ihn zum Flughafen gebracht. Louis hat daneben gesessen und nichts gesagt. Er hat nur beobachtet, als wäre es ihm nicht aufgefallen, dass mein Boss neben seinem Sicherheitschef sitzt und sie Händchen halten. Er bleibt stumm. Er tut so, als wäre gestern Abend nichts weiter gewesen. Ich weiß nicht, wie ich darüber denken soll. Und ich frage mich, welcher von Louis' Lakaien mich wieder beobachtet hat.

Ich verabschiede mich von Zayn mit einer herzlichen Umarmung. Es hätte gut getan, wenn er länger mitgekommen wäre. Dann hätte ich mit jemandem sprechen können, ohne dass mein Freund direkt Drama schiebt. Doch ich werde sicherlich auch so damit fertig. Hoffe ich zumindest.

„Können wir reden?" frage ich ihn nach dem Frühstück. Wir gehen noch nicht zum Van. Eigentlich sollten wir schon längst dort sein, aber dafür muss jetzt wirklich Zeit sein. Er seufzt genervt, nickt dann aber.

„Ich sperr dich zu sehr ein." stellt er fest und blickt mich an. Ich nicke leicht. „Ein wenig." - Es tut mir leid." sagt er ehrlich. Ich mache einen Schritt auf ihn zu. „Danke." - „Danke? Wofür das denn?!" fragt er mich entgeistert und sieht mich an, als würde er die Welt nicht mehr verstehen.

„Dafür, dass du es einsiehst." lächle ich versöhnlich und nehme seine Hände. „Nur bitte lass mir ein wenig Freiraum." füge ich hinzu. Er bleibt einen Moment lang still. „Das ist nicht so leicht." - „Du schaffst das schon." - Wie denn, wenn ich nicht weiß, wo du bist?!" will er wissen. „Dann habe ich keine ruhige Minute mehr!" betont er.

„Wäre es okay, wenn ich dir das nächste mal Bescheid sage, wenn ich ein wenig spazieren gehe?" biete ich ihm an und Hoffe wirklich, dass er auf dieses Kompromiss eingehen wird. Er mustert mich. Er weiß, dass da noch eine Bedingung meinerseits kommt. „Und dafür hetzt du nicht einen deiner Hunde auf mich." füge ich hinzu. Er stöhnt genervt. „Ich will nur nicht, dass dir etwas passiert." - „Das wird es nicht." versichere ich ihm. „Und wenn es ein Anzeichen geben sollte, dass ich in Gefahr bin, rufe ich sofort an." verspreche ich ihm. Das würde ich sowieso tun, wenn wirklich mal etwas passieren sollte. Er atmet tief durch und nickt dann. „Das ist mehr, als ich erwarten kann." antwortet er mir und ich lächle erleichtert und glücklich. Ich weiß, dass es stimmt. Ich bin ein freier Mensch und ich kann tun und lassen, was ich will, aber ich möchte auch nicht, dass Louis sich den Kopf zerbricht und sich nicht konzentrieren kann.

Außerdem ist es ein Schritt in die richtige Richtung. Ich kann nicht von jetzt auf gleich von ihm erwarten, dass er all seine Gedanken und Sorgen über Bord wirft. Schon gar nicht kann ich glauben, dass seine Gefühle dazu von jetzt auf gleich ändern werden.

Das muss einfach kleinschrittig geschehen. Anders wird es nie funktionieren und ich mehr als froh darüber, dass Louis es versucht.

„Ich will nicht, dass du dich so eingesperrt fühlst." sagt er nach einiger Zeit und sieht weg. „Es ist okay." versuche ich es ruhig, doch er schüttelt nur den Kopf. Und wir beide wissen es. Es ist nicht okay und es muss diesmal wirklich funktionieren. Ich werde Louis nicht hetzen. Mir liegt verdammt viel daran, dass wir das gemeinsam geregelt bekommen, doch ich habe Bedenken, dass wenn wir zu langsam vorgehen, dass Louis in seine alten, gewohnten Verhaltensmuster zurück fällt und wir wieder bei null starten. Es muss ein Mittelmaß geben und es gilt, genau dieses zu finden

Und es scheint in den nächsten Tagen so, als würden wir es wirklich hinbekommen. Mittlerweile ist die zweite Tourwoche um und heute Abend ist ein Konzert in Oslo. Es ist schon das Zwölfte. Nach Berlin ging es nach München, nach Kopenhagen, anschießend nach Stockholm und Mailand. Nun sind wir in Oslo. In den letzten Tagen sind wir verdammt viel geflogen und langsam aber sicher habe ich wirklich einen ziemlichen Jetlag. Ich habe Louis gefragt, weswegen die Tour nicht anders gelegt wurde. Für mich ergab es keinen Sinn, weswegen erst Stockholm in Schweden, dann Mailand in Italien und dann Oslo in Norwegen kommt. Von Schweden nach Oslo zu fliegen und dann erst nach Italien, fand ich deutlich logischer. Louis hat nur gelacht und erklärte mir, dass die Hallen auch nicht immer frei sind und darauf warten, dass er auf Tour geht.

Um ehrlich zu sein habe ich daran kaum gedacht, doch jetzt habe ich es verstanden. Es ist nicht unbedingt so, dass mir diese ständige Fliegerei gefällt, doch ändern kann ich es nicht. Es ist nicht unglaublich dramatisch, aber ich habe in letzter Zeit wirklich viel zeit im Flugzeug verbracht. Louis hat ein paar Mal versucht, mir den Mile-High-Club erneut nahe zu bringen, doch jedes mal habe ich abgeblockt. Es fühlt sich nicht gut an, wenn die ganze Crew ein paar Meter daneben sitzt. Es ist ein unglaublich merkwürdiges Gefühl und ich kann nicht so ganz nachvollziehen, wie Louis das so egal sein kann.

Jedenfalls sind wir auf dem Weg zur Halle. Ich habe heute nur wenig zu tun. Ich bin ziemlich zügig durch mit meinen Sachen. Doch damit scheine ich so ziemlich der Einzige zu sein. Ich gehe zu Louis. Er bespricht gerade etwas mit Liam. Ich glaube, es geht um das Hotel. Gestern Nacht hatten wir „nur" ein normales Zimmer, weil die Suite nicht frei war. Louis hat sich beschwert, natürlich. Irgendwie kann ich es verstehen. Die Suite wurde immerhin auch bezahlt. Aber er macht ein ziemliches Drama draus. Ich finde es nicht so tragisch, ein einfaches Zimmer zu haben. Wobei einfaches Zimmer schon untertrieben ist. Es ist ein Luxushotel und das einfache Zimmer könnte ich mir alleine vermutlich nicht leisten. Klein ist es nicht, und hässlich ganz und gar nicht. Es ist hell, Beige- und Blautöne sind gewählt worden und das Bett ist auch bequem. Es gibt eine Regendusche und ein großes Bad. Es gibt eben keinen Wohnbereich, keine Terrasse und keine Küche. Doch das macht mir nichts.

Louis hingegen findet es unerhört. Er hat gestern noch versucht der armen Dame hinter der Rezeption klar zu machen, dass er die Suite verlangt und sich mit nichts anderem zufrieden gibt. Er hat sich dann schließlich doch mit dem Zimmer zufrieden gegeben, jedenfalls diese Nacht. Dafür habe ich jetzt leicht stechende Schmerzen, wenn ich laufe und mich setze. Doch das war es allemal wert. Ich hatte keine Lust mehr, anzusehen, wie er vehement auf die Dame an der Rezeption einredet. Deswegen habe ich ihn gebeten einfach mitzukommen, weil ich wirklich müde bin. So habe ich es ihm jedenfalls gesagt. Dann habe ich ihn geküsst, verlangend und voller Lust. Er hat mich gefickt. Wir haben fast die ganze Nacht miteinander geschlafen. Ich bin kaum zur Ruhe gekommen.

Doch es war so verdammt gut! Und ich würde es immer wiederholen!

Ich schmunzle ein wenig und beiße mir auf die Unterlippe. Dann schiebe ich die Gedanken an gestern Nacht weg und warte, bis Louis mich bemerkt. „Hey, mein Engel." - „Hi." erwidere ich lächelnd. „Ich geh mir ein bisschen die Beine vertreten, ja?"

Ich merke natürlich, wie er sich augenblicklich anspannt. Man sieht es an seiner Kiefermuskulatur, an der kleinen Falte zwischen seinen Augenbrauen und an seiner Haltung. Er atmet tief durch. „Dein Handy hast du?" - „Natürlich, Lou." Er nickt und drückt mit einen Kuss auf die Stirn. Wie sehr ich es liebe, wenn er mir so verdeutlicht, dass er mich liebt. Diese Geste ist so besonders! Und nur für mich.

„Bleib nicht zu lange weg, ja?"

„Eine Stunde?" schlage ich ihm vor. Er nickt und ich lächle ein wenig. „Wenn du dann nicht wieder da sein solltest, schicke ich Liam und Jeff." gibt er mir Bescheid. Ich seufze, nicke jedoch. „Okay."

Er lächelt noch einmal und drückt meine Hand ein wenig. Dann muss er leider wieder seiner Arbeit nachgehen und geht in die Arena. Jetzt ist Soundcheck. Ich nehme mir mein Handy und meine Jacke. Es ist nur eine dünne Sportjacke. Adidas. Von Louis. Doch für das Wetter hier recht sie allemal. Es sind knappe 20°C, doch das ist mir zu frisch, um im T-Shirt raus zu gehen. Ich nehme mir mein Portemonnaie und tue es in die Jackentasche. Dann verlasse ich die Arena durch den Hinterausgang.

Die frische Luft schlägt mir entgegen und erst jetzt merke ich, wie schlecht die Luft im Backstagebereich eigentlich war. Ich laufe die Straßen entlang. Es ist unglaublich schön hier. Viele Häuser reihen sich aneinander und doch sieht es weder voll, noch gequetscht aus. Ich spaziere weiter und bin immer begeisterter von dieser Stadt. Es ist eine gute halbe Stunde vergangen, als ich mich wieder auf den Rückweg mache. Noch kann ich die Arena nicht sehen, aber da sie bereits ausgeschildert ist, jedenfalls denke ich das, da das Zeichen neben dem Wort so aussieht, kann es nicht mehr weit sein.

Dann höre ich plötzlich meinen Namen. „Harry?" Ich drehe mich um und blicke verwirrt drein. „Ja?"

comments oder so? Was sagt ihr zu Larrys vorgehen? Und wer spricht harry da nur an?

und morgen kommt wahrscheinlich kein kapitel, weil wir mit der schule nach brüssel fahren (richtig unnötig). auf jeden fall bin ich 14 stnd unterwegs. (um 7am an der schule zu sein ist ja auch gar nicht unmenschlich) und idk ob ich danach schaffe, was vernünftiges zu papier zu bringen. sry.

Always Us || Larry Stylinson AU #iceSplinters19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt