96. Kapitel

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„Die Geschichte die du dir zusammengereimt hast.." beginnt sie. „Sie ist perfekt." flüstert sie und drückt einen Kuss unter Louis' Ohr. „Lass ihn in Ruhe."

„Du verstehst nicht worum es geht." lächelt sie. „Ich will, dass du Harry frei lässt!" fordert er erneut. „Oh Louis.. so naiv wie damals." Ich schließe kurz die Augen. Er hasst es, naiv genannt zu werden. Louis dreht sich um und macht sich daran die Knoten zu lösen. „Du musst verschwinden." schluchze ich. „Bitte geh, Lou." Er schüttelt den Kopf und zieht an dem Seil. Ich weine immer stärker. Meine Sicht verschwimmt. Dann spüre ich etwas kaltes an meinem Hals. „Hör auf." flüstert Meghan. Ich blitze meine Tränen weg. Scharfes Metall schneidet in meine Haut. Ich beiße die Zähne zusammen, um keinen Laut von mir zu geben.

„Wehe du tust ihm weh." - „Sonst was?" lacht sie. „Niemand weiß, dass du hier bist."

Wie bitte?! Ich reiße die Augen auf. Louis, bitte hab das nicht getan. Das kann doch nicht war sein. Was hat er nur gemacht. Mitleidend sieht sie ihn an. Sie meint es ganz und gar nicht so. Sie spielt mit ihm und erfreut sich seiner Verzweiflung und Hilflosigkeit.

„Meghan.." - „Hör mir erst einmal zu." Sie ist gefährlich ruhig. Das spärliche Licht trägt nicht dazu bei, dass ich mich hier wohler fühle. Wie auch? Ich bin seit Tagen in dem Raum, in dem Louis so gequält wurde. Ich will mir gar nicht vorstellen, was er alles durchgemacht hat. In diesen Schränken und Regalen sehe ich so viele Dinge, von denen ich nicht einmal gehört habe. Und Meghan hat sie benutzt, an Louis. Er tut mir so unfassbar leid. Ich will einfach nicht, dass es wirklich geschehen ist. Er hat es nicht verdient. Er hat so ein gutes Herz und einen liebenswürdigen Charakter, wie kann man so jemandem nur derartige Dinge antun?

Louis lässt das Seil los und der Druck auf meiner Haut wird weniger. „Es war so einfach." grinst sie. „Oh, wie geht es deinem kleinen Bodyguard eigentlich." Ich schluchze leise. „Das weißt du." erwidert Louis scharf. Ich habe es gesehen. Sie haben ihn aus dem Auto rausgeworfen und ihm zwei Kugeln verpasst. Danach bin ich bewusstlos geworden. Sie haben mir gegen den Kopf geschlagen. Auf diesem Stuhl bin ich aufgewacht. Vorher habe ich nur Jeff auf der Straße in seinem Blut liegen sehen.

Meghan baut wieder Druck auf und ich spüre etwas Blut meinen Hals entlang laufen. „Sag es dem Toyboy hier doch." - „Er lebt." sagt Louis knapp. Er lebt. Oh Gott, danke. Ich hatte die ganze Zeit angenommen, dass er wahrscheinlich tot ist. Das hat meine Angst nicht verringert. „Und er wird dich anzeigen." Meghan schüttelt den Kopf. „Du glaubst gar nicht zu was Menschen in der Lage sind, wenn sie genug Geld bekommen."

„Wovon bitte sprichst du?!" schreit er. Sie drückt kurz fester in meine Haut. Jeff kann es nicht gewesen sein. Er hätte sich doch keine zwei Kugeln eingefangen und mit allen Mitteln versucht, mich zu beschützen. Ich presse die Augen zusammen und wimmere leise. „Ausdruck." mahnt sie. „Das weißt du doch noch." Es wird weniger Schmerz. Ich atme tief ein und wieder aus. Ich konzentriere mich auf Louis. Ich versuche den Schmerz auszublenden. Es ist nur eine kleine Schnittwunde. Immer wieder sage ich mir dies und bilde mir ein, dass es ein wenig besser wird.

„Ich habe die Drecksarbeit wohl kaum selber gemacht." Sie verdreht die Augen. „ Da solltest du mich wirklich besser kennen. Nein, es war jemand aus deinen eigenen Reihen." Louis' Blick durchbohrt sie fast. Sie aber hält ihm stand, als wäre es ein leichtes. Sie ist belustigt, dass er versucht zu überspielen, wie sehr ihn dies eigentlich schockt. Es war jemand seiner Leute. Ich will es nicht Wahr haben. Leider weiß ich es sehr genau.

Louis würde sie am liebsten erschießen. Sein Gesichtsausdruck spiegelt es mehr als deutlich wieder. Seine Hände sind zu Fäusten geballt und seine Kiefermuskulatur ist angespannt.

Always Us || Larry Stylinson AU #iceSplinters19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt