40. Kapitel

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nr 2 4 2day ^^


Das Konzert beginnt, doch ich habe mich in Louis' Garderobe verschanzt. Natürlich könnte ich auch in die VIP-Loge, aber da möchte ich gerade einfach nicht hin. Eigentlich würde ich mich zu gerne dort hinsetzen und das Konzert beobachten. Es ist das erste Konzert von Louis, dass ich live schauen könnte. Bisher hatte ich zu tun. Meghan soll es mir nicht kaputt machen. Aber ich will jetzt ganz und gar nicht in ihrer Nähe sein.

Ich weiß nicht, was es ist, aber ich habe ein schlechtes Gefühl bei ihr. Ich kann nicht einmal wirklich sagen, wieso! Sie ist freundlich, hübsch und wenn sie Louis schon so lange kennt, sollte ich nicht skeptisch sein. Da wäre dann nur noch der Punkt, dass sie ihn ständig berührt, aber wenn Louis recht hat, ist es einfach ihre Art und gar kein Flirten.

Ich seufze. Ich mache mir wirklich zu viele Gedanken.

Mein Tee ist so gut wie leer, aber ich bin zu faul um mir meine Tasse wieder aufzufüllen. Auch habe ich seit heute Mittag nichts mehr gegessen. Ich habe trotzdem keinen Hunger und das passiert mir immer nur, wenn zu viele Gedanken in meinem Kopf herumschwirren. Das Konzert zieht sich und es dauert eine Ewigkeit, bis Louis zurück in seine Garderobe kommt. Mittlerweile liege ich auf seinem Sofa, ziehe aber die Beine ran, als die Tür aufgeht. Er setzt sich zu mir und legt eine Hand auf meinen Unterschenkel. „Wie war's?" frage ich, doch mein kurzes Lächeln ist mehr als gefaket. Er nickt nur, und zeigt einen Daumen nach oben, während er eine 0.5 Liter Flasche in einem Zug leert. Es muss unglaublich anstrengend sein, dort Abend für Abend zu stehen und so viele Menschen bei Laune zu halten. Noch dazu sind diese Scheinwerfer unglaublich warm. Ich habe hohen Respekt davor, dass er nichtsdestotrotz so viel Spaß daran hat und es ihn kaum zu interessieren scheint, was er dort körperlich eigentlich leistet.

„Meghan kommt gleich noch kurz vorbei." sagt er und stellt die leere Flasche weg. Ich verdrehe die Augen. „Ist sie bei uns im Hotel?" will ich murrend wissen. Er schüttelt den Kopf. „Nein, ist sie nicht." sagt er und klingt dabei ein wenig anklagend. „Was?" will ich wissen und setze mich auf. „Wieso magst du sie nicht?" fragt er mich und ich stöhne genervt. „Keine Ahnung... Es ist einfach so." - „Das ist keine Begründung." erwidert er anklagend. Ich nicke. Ich weiß, dass er recht damit hat, dass es kein Grund ist. „Sie ist mir einfach suspekt, okay? Sie kommt dir so nahe." Er seufzt. „Das ist -" - „Ihre Art. Schon klar." unterbreche ich ihn. „Das ist wirklich kein Grund so eifersüchtig zu sein." stellt er klar. „Aber wenn ich spazieren bin, darfst du so einen Aufstand machen?" frage ich ihn aufgebracht. „Harry..." - „Nichts Harry!" äffe ich ihn nach. „Mal ganz im ernst! Sie kann die Finger nicht von dir lassen!" beschwere ich mich. „Tut mir leid, wenn ich das nicht gut finde." Ich werfe die Arme in die Luft und stehe wütend auf. Sofort tut er es mir gleich. Natürlich. Ich hatte vergessen wie sehr er es hast, zu jemandem aufzusehen.

„Harry, niemand wusste wo du bist! Das ist doch etwas ganz anderes!" - „Ist es das?" frage ich leise. „Ich mache mir auch Gedanken, genau wie du. Nur ich darf das ja anscheinend nicht." sage ich mit erstickender Stimme. Er kommt auf mich zu. Er möchte meine Hände in seine nehmen, doch ich ziehe sie vorher weg. „Wieso hast du mir nie von ihr erzählt?" frage ich verletzt.

Er seufzt. „Das ist doch unwichtig." - „Dann könntest du es mir sagen." kontere ich und mein Herz zieht sich zusammen.

„Was würde passieren, wenn jemand sich so an mich ran schmeißt; den du nicht kennst und von dem du noch nie etwas gehört hast?" frage ich ihn und sofort spannt er sich an. Er weiß genau, dass er keinesfalls ruhig bleiben würde. Wieso also erwartet er es von mir? „Du weißt, dass ich dich liebe." sagt er. Ich nicke. „Wieso unternimmst du dann nichts?" frage ich ihn und er stöhnt genervt. „Mir ist egal, wie sehr Meghan versucht mit mir zu flirten!" ruft er und sieht mich wütend an. „Sie ist eine Freundin von mir! Wieso regst du dich so auf, wenn ich keinen von ihren Versuchen erwidere?!" Ich schlucke. Er hat recht. Er tut nichts und daher sollte ich nicht eifersüchtig sein.

Was aber viel wichtiger ist, er hat gerade zugegeben, dass sie wirklich versucht, ihn für sich zu gewinnen. Ich habe es mir doch nicht eingebildet und es ist doch nicht nur ihre Art!

„Weil ich es nicht sehen will, wenn dich jemand so ansieht.." murmle ich leise. „Und wenn dich jemand so berührt... Ich dachte gerade du verstehst das." - „Harry..." sagt er leise, aber ich schüttle den Kopf. „Meghan kommt doch gleich. Du hast jetzt sicherlich keine Zeit dafür." falle ich ihm ins Wort. „Du weißt -" Ein Klopfen unterbricht seine Antwort. Ich spanne mich an und sehe weg. Meghan kommt rein. „Alles okay?" - „Klar." sage ich nur und nehme meine Sachen. „Man sieht sich." Keinen von beiden schenke ich auch nur einen Blick, als ich den Raum fluchtartig verlasse. Ich gehe zum Van. Die Crew steht dort bereits. Ich sehe zur Tür des Stadions, aber sie bleibt geschlossen. Mir wird schlecht. Louis und Meghan sind zusammen in der Garderobe und noch dazu alleine. Ich weiß zwar, dass Louis mir vor ein paar Minuten versichert hat, dass nichts zwischen den beiden läuft, dennoch ist das Gefühl beklemmend und mein Herz zieht sich zusammen.

Ich steige in den Van zu einem Teil der Crew. Liam sieht mich verwirrt an, als ich den Griff der Tür nehme. Kurz treffen sich untere Blicke. Ohne auf die Frage in seinem Gesichtsausdruck zu antworten, ohne auch nur zu reagieren, schließe ich die Tür. Ich schaue durch die getönte Scheibe. Kein Louis. Liam sieht sich verwirrt um, muss aber seine Konzentration wieder der Organisation der Abfahrt widmen. Ohne, dass ich Louis noch einmal gesehen habe, fährt der Van los.

Der Himmel ist dunkel und von Wolken bedeckt. Ich weiß nicht wieso, aber ich habe das Gefühl, es wird heute Nacht gewittern. Irgendetwas liegt in der Luft, dass mir dieses Gefühl bereitet. Was es ist, weiß ich nicht.

Der Weg zum Hotel zieht sich wie Kaugummi und ich bin erleichtert, als wir endlich halten und wir aussteigen können. Ich nehme meine Sachen und gehe ohne ein Wort zu sagen in die Suite. In dem Moment ist mir sogar egal, ob mich jemand sehen könnte. Irgendwie wird das Gefühl der Enttäuschung und der Wut, durch Leere ersetzt. Es ist noch schlimmer. Einfach nichts zu fühlen kann ich gar nicht leiden. Ich weiß nicht, was ich machen soll, wie ich Louis gegenüber treten soll. Ich überlege hin und her, ob ich überreagiert habe, oder nicht. Ich kann es partout nicht sagen. Ich öffne meinen Rucksack und will mein Handy herausholen. Es ist scheinbar nach ganz unten gerutscht. Genervt greife ich hinein und suche nach dem Gerät. Dann streife meine Fingerspritzen eine Glatte, mir unbekannte Oberfläche. Verwundert sehe ich in den Rucksack. Ich erkenne nur spärlich, was sich dort drin befindet. Ich nehme es heraus und lege den Rucksack neben mir auf das Bett.

In meinen Hände halte ich eine Schachtel. Sie ist knapp so groß, wie ein DIN-A5 Blatt und nicht unbedingt hoch. Verwundert öffne ich die dunkelrote Schleife und streife das Band ab. Dann folgt der Deckel, denn ich unter den Karton stelle. Ich erblicke ein Blatt Papier, weiß und zwei mal gefaltet. Ich atme tief durch, ehe ich es in die Hand nehme, aber noch nicht öffne. Ich habe keine Ahnung, wann diese Kiste in meinen Rucksack gekommen ist. Besonders schwer ist sie nicht, vermutlich habe ich es deswegen auch nicht bemerkt. Eine gefühlte Ewigkeit sitze ich da, ohne das Blatt zu öffnen. Dann ringe ich mich durch.

Eine ordentliche, schöne Handschrift ist zu sehen. Es steht nicht viel auf dem Zettel, aber es reicht, um mir den Atem zu nehmen.

Ich hoffe ihr habt genauso viel Spaß damit, wie wir damals! ;)

Ich will nicht wissen, was in der Kiste ist, aber ich kann nicht anders, als nachzusehen. Noch ist der Inhalt mit Seidenpapier bedeckt. Vorsichtig und zögerlich entferne ich es und was ich dann zu Gesicht bekomme, bringt meinen Magen schließlich komplett dazu, sich umzudrehen. Es ist ein Ballknebel; rot und schwarz, das Leder der beiden Bänder hat die gleiche Farbe. Er ist in weiteres Seidenpapier gebettet. Ich spanne mich an und mir wird eiskalt. Das kann nicht sein. Das darf nicht sein!

Ich sehe zurück auf den Zettel und mir einem mal wird mir klar, von dem diese Kiste kommt. Es kann nur Meghan sein! Diese makellose Schrift passt wie angegossen auf ihr perfektes Äußeres und ihre super freundliche Art. Ich verdecke den Knebel mit dem Zettel, den ich wieder zusammengefaltet habe. Dann schließe ich den Karton und stopfe ihn in meinen Rucksack, ehe ich erneut fluchtartig den Raum verlasse.

soviel also dazu...

opinions? was haltet ihr von Louis' argumenten? Und übertreibt harry? und hättet ihr damit gerechnet?

Always Us || Larry Stylinson AU #iceSplinters19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt