Louis stöhnt nur genervt und geht wieder rein. Ich bleibe auf der Terrasse und blicke zum Eiffelturm. Ich blicke in den nächsten Tagen viel zu oft dorthin. Der vierte Morgen in Paris hat angebrochen, doch wirklich besser wird unsere Situation nicht. Louis hatte mir versprochen, dass wir gemeinsam eine Woche Urlaub haben werden. Davon ist nicht viel zu spüren. Nach unserer Diskussion hatten wir zwei Tage lang keinen Sex. Für uns ist das wirklich ewig. Dann ist er mir morgens in die Dusche gefolgt und hat mich genommen. Immer wieder hat er mich gegen die Wand gefickt, mir den Verstand geraubt und den Himmel zu mir gebracht. Ich bin verdammt oft gekommen und Louis war verflucht gut. Er ist praktisch über mich hergefallen, doch ich liebe es, wenn er sich einfach nimmt, was sein ist.
Ich schüttle den Kopf. Seit wann denke ich nur so? Wirklich weiter hat uns das aber trotzdem nicht gebracht. Louis ist den ganzen Tag außer Haus und kommt Abends wieder. Wir gehen esse, sprechen über belanglose Dinge und schweigen das Thema tot. Wir zögern es heraus und das, obwohl uns beiden klar sein dürfe, worauf es hinaus läuft. Wir werde streiten. Wieder einmal. Und das nicht gerade wenig. Ich will es ansprechen. Ich hab es immer wieder vor, doch ich schaffe es nicht. Natürlich würden wir uns anschnauzen, aber lange nicht so schlimm, wie es passieren wird, wenn diese Bombe endgültig platzt. Ich will das wirklich nicht. Ich würde mich am liebsten irgendwo in Ruhe mit Louis hinsetzen und mit ihm sprechen, mich mit ihm aussprechen und mir mit ihm gemeinsam etwas überlegen.
Louis ist nicht da. Wieder einmal. Wir haben gemeinsam gefrühstückt und oh Wunder, er musste wieder los. Seid wir im Urlaub sind, frage ich mich, ob es für ihn überhaupt noch einen Unterschied machen würde, wenn ich nicht hier in Paris wäre. Gut, er müsste sich sein Frühstück selber machen, aber da reicht ein Griff zum Telefon und er bekommt alles, was er möchte geliefert. Es ist nicht wirklich anstrengender für ihn. Ich meine, wenn er hier ist, telefoniert er sowieso die meiste Zeit lang. Eine Umstellung ist es also nicht.
Ich seufze und blicke wieder einmal über Paris. Irgendwie scheint mir diese Stadt so grau und trist. Als wir das erste mal hier waren, hat sie gestrahlt, sich von ihrer besten Seite gezeigt. Jetzt hingegen ist es irgendwie langweilig, diesen Ausblick zu haben. Ich will es mir nicht eingestehen, aber es liegt nicht an Paris. Es liegt an Louis und mir. An den Wolken, die immer dunkler werden und sich über unsere Beziehung legen. Und bald zieht ein Sturm auf, wenn die Sonne es nicht schafft, diese Gewitterwolken zu verdrängen.
Ich sehe auf mein Handy und es treibt mir Tränen in die Augen. Ich sollte darüber gar nicht erst nachdenken. Ich sollte nicht einmal diese Idee haben. Und dennoch schwirrt es mit im Kopf, seitdem Louis mich so abgeblockt hat. Ich schließe die Seite wieder und gehe rein. Wirklich etwas machen, kann ich ja nicht. Louis lässt mich nicht mehr ohne Begleitung auf die Straße und den Wellnessbereich habe ich bereits gestern voll ausgekostet. Ich habe selbst bezahlt. Alles. Es war nicht wenig, aber in Anbetracht der Tatsache, dass ich momentan weder Miete, noch etwas für meine Verpflegung bezahle, kann ich es mir leisten.
Also lese ich mein Buch weiter, bestelle mir Mittags etwas zu essen und sehe fern. Viel mehr kann ich sowieso nicht tun. Es ist Nachmittag, als ich mir mein kleines Notizbuch nehme und gedankenverloren ein paar Sätze aufschreibe. Es sind lose Wörter, Satzteile und doch spiegeln sie genau das wieder, was ich gerade fühle.
Außerdem spiele ich ein wenig mit meiner Kamera herum. Ich mache Bilder von Paris und bin begeistert, wie gut die Kamera mit der Funktion des Lichteinfalls aufnimmt. Meine alte Kamera hatte es nicht. Ich finde es jedoch unglaublich schön mit den Sonnenstrahlen zu spielen und diese Fotos so... besonders und einzigartig werden zu lassen. Die Lichtpunkte, die dabei entstehen sind immer unterschiedlich und doch immer unglaublich schön.
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Always Us || Larry Stylinson AU #iceSplinters19
Fiksi PenggemarForsetzung von "Always You" || Teil 2 Der Always-Trilogie „Sag mir, was ich tun kann." bittet er mich. „Das habe ich schon, Louis." sage ich und schluchze leise. „Ich weiß nur leider, dass du es niemals einhalten können wirst." stelle ich ernüchtern...