28. Kapitel

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28! yaay :D

komische uhrzeit ik, aber es war schon um 1 pm fertig und da bietet sich ein frühes update ja mal an


Es ist fünf Uhr morgens und ich bekomme kein Auge zu. Ich bin erst etwa kurz nach zwei eingeschlafen. Die Situation gestern Abend ging mit nicht mehr aus dem Kopf. Ich konnte mich einfach nicht nur zur Seite drehen und so tun, als wäre nichts geschehen. Auch jetzt liege ich wieder wach und starre an die Decke. Louis liegt neben mir und schläft seelenruhig.Ich hingegen starre Löcher in die Luft. Die Decke habe ich halb von mir getreten. Mein linkes Bein liegt auf ihr und mein Oberkörper liegt ebenfalls frei. Mir ist zu warm.

Ich seufze. Es bringt doch alles nichts. Ich schlage die Decke leise zurück und setze mich auf. Dann berühren erst meine Zehenspitzen und anschließend meine ganzen Fußsohlen den kalten Laminatboden. Gegenüber des Bettes liegt der Morgenmantel auf einem Herrendiener. Ich streife ihn mir über, schließe ihn jedoch nicht, als ich das Zimmer verlasse und leise die Tür hinter mir anlehne. Im ganzen Penthouse ist es gespenstisch still. Ich gehe durch das dunkle Wohnzimmer zu der großen Glasfront. Ich öffne die Tür ein kleines Stück und ziehe sie hinter mir wieder zu. Der Pool glitzert in Azur und die Sterne erleuchten den wolkenlosen Himmel. Es ist Neumond. Der Eiffelturm ist hell erleuchtet und die Innenstadt bildet einen starken Kontrast zu der Umgebung, die lediglich durch ein paar Laternen vor der Dunkelheit bewahrt wird.

Es ist fast nicht zu hören. Aus der Ferne ertönt mal ein Auto, ein Motorrad, aber Stimmen sind keine zu hören. Dafür bin ich zu weit oben. Ich stelle mich an die Brüstung und stütze mich ab. Es ist so friedlich. Alles scheint unberührbar und perfekt zu sein. Aber sobald die Sonne aufgeht schwindet diese Ruhe wieder. Dann beginnt der immer wiederkehrende Stress. Diese idyllische Kulisse wird mit einem Mal zu einem Schauplatz des Stresses, Streites und der Disharmonie, bis die Sonne wieder verschwindet und alles in seinem ursprünglichen Glanz erstrahlt. Meine Gedanken wandert erneut zu meinem Freund. Er hat mich noch nie abgewiesen. Es passt überhaupt nicht zu ihm. Ich atme tief durch und sehe auf die Lichter dieser wunderschönen und so einzigartigen Stadt. Ich kann verstehen, warum Paris die Stadt der Liebe ist. Am Tage ist der Unterschied zu anderen Städten nicht größer, als der anderer Orte zu einander, aber in der Nacht bringt die Stadt ein einzigartiges Bild hervor. Es muss unglaublich romantisch sein, im Dunkeln an der Seine entlangzulaufen und die frische Luft zu genießen. Ich stelle mir vor, wie es wäre, genau dies mit Louis zu erleben. Mein Bauch sagt mir, dass es ein Gefühl, ähnlich wie die Schwerelosigkeit, wäre.

Doch dann kreuzt ein weiterer Gedanke diesen kleinen Traum. Es wird niemals funktionieren. Louis ist dafür zu bekannt und wir hätten keine freie Minute, sobald einmal herauskommen würde, wo er ist. Außerdem hat er die nächsten vier Monate erst einmal genug zu tun und ich denke nicht, dass da ein Spaziergang an der Seine seinen Platz finden kann. Der Zeitplan ist viel zu stramm dafür.

Ich lenke meine Gedanken wieder auf seine Abweisung. Ich versuche einen Grund zu finden, weswegen er so gehandelt hat. Ich möchte es verstehen und ich möchte ihn nicht alleine mit seinen Gedanken und Gefühlen lassen. Louis hat mich abgewiesen. Nicht nur körperlich. Er hat mich emotional von sich gestoßen, als er sich strickt geweigert hat, mir zu sagen, was los ist. Den ganzen Tag über schien meine Welt perfekt und in diesen zehn Minuten musste ich schmerzlich erkennen, dass diese Rosa-Rote-Brille meinen Blick verzerrt und nicht alles so einfach bleiben wird, wie es die letzten Wochen war.

Ich bin gewaltsam in die Realität zurückgeschleudert worden. Louis und ich haben noch lange nicht alle Hindernisse überstanden.

Ich setze mich auf einen der Liegestühle und schaue in den Himmel. Je länger ich ihn betrachte, desto mehr Sterne erscheinen aus der unendlichen Weite über mir. Es ist wunderschön. Ich weiß nicht, wie lange ich hier liege und mir Gedanken mache, meine Welt auseinander und wieder zusammensetze. Irgendwann geht die Sonne auf. Das Licht der Sterne wird schwacher und der Horizont wird in ein sanften Orange getaucht ehe einige Augenblicke später die Sonne erscheint. Zeit wieder rein zu gehen. Die Nacht ist dem Tag gänzlich gewichen, als das Frühstück fertig ist. Ich habe den Tisch auf der Terrasse gedeckt und die Vorhänge aufgezogen. Geduscht bin ich ebenfalls schon und gerade, als ich wieder das Schlafzimmer betrete, um in das Ankleidezimmer zu gelangen, wacht Louis auf.

„Guten Morgen." nuschelt er und ich lächle. Er ist so ein wunderschöner, bewundernswerter Mann. „Guten Morgen." erwidere ich lächelnd und gehe zu ihm ans Bett. Ich drücke ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. Dann gehe ich mich anziehen. Louis ist widerwillig aufgestanden und aus dem Badezimmer zurück, als ich ins Wohnzimmer komme. Er trägt noch kein Oberteil, doch das könnte mir nicht weniger ausmachen.

„Ich bestelle eben das Frühstück." sagt er und möchte nach seinem Handy greifen, als ich ihn aufhalte. „Musst du nicht." sage und und er sieht mich verwirrt an. „Wir haben nicht mehr allzu lange." antwortet er verwirrt, doch ich deute nur hinter mir auf den gedeckten Tisch auf der Terrasse.

Er legt sein Handy weg und kommt auf ich zu. Sanft liegen seine Hände an meiner Taille. „Du bist so wundervoll." bedankt er sich leise und küsst mich sinnlich. Ich erwidere den liebevollen Kuss und verschränke unsere Finger miteinander. Dann gehen wir raus und setzen uns.

„Woher hast du das alles?" fragt er mich verwundert. „Aus deiner Küche?" erwidere ich lediglich. „Und ich hoffe es ist okay, dass ich einfach so an deine Vorräte gegangen bin." füge ich hinzu und nehme mir eines der Aufbackbrötchen.

„Ich hatte das alles noch?" fragt er mich und ich nicke. „Ja, es war alles da." - „Ich sollte öfter selbst kochen." nuschelt er und ich schmunzle ein wenig. Er bestellt sich so gut, wie immer etwas. Auch wenn diese Gerichte frisch sind, finde ich es Schade, dass Louis nicht selbst kocht. Ich weiß, dass er es nicht gut kann, aber er könnte es theoretisch lernen.

Er nimmt sich ebenfalls etwas. Ich habe ihm außerdem einen Tee hingestellt. „Keinen Kaffee?" fragt er mich, aber ich schüttle den Kopf. „Nicht zum Frühstück. Du kannst auch noch gleich einen trinken, aber fang den Tag lieber mit Tee an."

„Danke, mein Engel." erwidert er und mein Herz macht einen Sprung. „Für dich immer." antworte ich leise und frühstücke weiter.

Zusammen räumen wir ab. Louis schweigt das Geschehnis gestern Abend tot und ich traue mich nicht diese drückende Stille zu durchbrechen. Unsere Koffer sind geschlossen und stehen bereits neben den Aufzugtüren. Louis ist fertig angezogen und kommt gerade von der Terrasse. Er verschließt die Türen sorgfältig und kommt auf mich zu.

Dann küsst er mich. Ich seufze überrascht auf und drücke mich gegen ihn. Seine Zunge fährt in meinen Mund. Er schmeckt nach Erdbeeren und Zigaretten. Zweiteres mag ich zwar immer noch nicht sonderlich, aber diese Kombination werde ich immer mit Louis verbinden. Seit ich zufällig herausgefunden habe, dass er Erdbeeren liebt, haben wir eigentlich immer welche Zuhause. Dann klingelt es und wir beendet widerwillig den Kuss. Liam steht in den Aufzugtüren und einer der Angestellten befördert die Koffer in den Fahrstuhl. „Dein Equipment ist bereits am Flughafen." gibt Liam mir Bescheid.

„Dir auch einen guten Morgen." lache ich und er seufzt. „Wir müssen los." sagt er entschuldigend. Wir folgen ihm und kurz darauf sitzen wir im Van.

Liam telefoniert mit dem Flughafen und Jeff fährt. Wir brauchen nicht lange, bis wir ankommen. Wir steigen als einer der letzten ins Flugzeug. Mein Platz ist bei der Crew. Louis meinte zwar, dass ich den Sitz auch jederzeit wechseln und zu ihm kommen könnte, aber ich möchte den Anschluss zu meinen Kollegen nicht vernachlässigen. Außerdem kam mir gerade eine kleine Idee. Ich bin mir noch nicht sicher, ob es wirklich etwas wird, ober ob ich mich nicht vollkommen lächerlich mache, aber wer nichts wagt, gewinnt nichts, oder?

„Hey." sage ich und setze mich neben Andy. „Hi." gähnt er. „Sorry. Kurze Nacht." entschuldigt er sich, doch ich winke nur ab. „Ich hab auch nicht wirklich lange geschlafen." antworte ich ihm. „macht es dir was aus, wenn ich noch ein wenig Schlafe?" fragt er mich, aber ich schüttle den Kopf. „Mach ruhig." Ich nehme meine Jacke und knülle sie zusammen. Ich halte sie ihm anbietend hin. „Danke." sagt er und bettet sie unter seinem Kopf. Er selbst hat einen dünnen Pullover an.

Als wir gestartet sind und die Stadt unter uns immer kleiner wird, hole ich mein kleines, braunes Notizbuch aus Leder heraus. Außerdem einen Kugelschreiber, den ich immer bei dem Büchlein liegen habe. Ich schlage eine neue Seite auf und überlege ein wenig. Die Wörter, die ich aufschreibe ergeben erst nach und nach Sinn. Viele werden durchgestrichen, durch neue ersetzt, aber wirklich zufrieden bin ich auch weiterhin nicht. Dann nehme ich mein Handy heraus. Louis hat mir das Passwort für das WLAN der Maschine zukommen lassen. Ich gehe jedoch auf Liams Chat, überlege kurz und tippe dann eine kurze Nachricht ein. Dabei kann ich nicht verhindern, dass ich mir auf die Unterlippen beiße.

tja.. was hat er da nur vor


Always Us || Larry Stylinson AU #iceSplinters19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt