79. Kapitel

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„Wir haben ein ziemliches Problem." beginnt er. „Nicks Kaution wurde gezahlt. Er ist draußen." Mir wird eiskalt als er dies sagt. Mein Herz scheint einen Augenblick auszusetzen und ich ziehe instinktiv beide Beine aufs Sofa. „Was?" frage ich leise. Er sieht nach unten und nickt. „Von wem?" hauche ich nur. Er fährt sich durch die Haare und blickt mich an. „Ich weiß es nicht. Seitdem wir es erfahren haben, versuchen wir herauszufinden, wer gezahlt hat,'es dauert länger, als geplant."

„Seit wann."

Er bleibt einen Moment lang still. „Seit einer guten Woche."

„Was?!" frage ich ihn entsetzt. „Und du verschweigst es mir einfach?!" - „Was hätte ich den sonst tun sollen?"

Entgeistert sehe ich ihn an. „Wie wär's, mit mir zu reden?!" - „Ich wollte dich beschützen!" Ich schüttle denk Kopf. „Und da meinst du, es hilft, wenn ich es nicht weiß? Dann wäre ich doch nicht einfach so nach London geflogen, wenn ich gewusst hätte, das Nick hier herum läuft!" erwidere ich aufgebracht. Louis sagt darauf hin nichts. Er sieht einen kurzen Moment lang weg. Es ist still zwischen uns. Minuten vergehen, ehe wir uns wieder ansehen. Ich habe ebenfalls zur Seite geblickt. Ich mag es nicht, so mit Louis zu sprechen. Doch ich war gerade so unglaublich wütend und enttäuscht von ihm. Bin ich auch immer noch, aber nicht mehr so stark.

„Was machen wir jetzt?" frage ich ihn leise, nach einer unendlich erscheinen Weile der Stille. Eine drückende, unangenehme Stille. Die Luft war zum zerreißen gespannt und ich hoffe diese Spannung zu lösen, indem ich weiter spreche.

„Liam kümmert sich darum, dass er dir nicht zu nahe kommt. Außerdem habe ich veranlasst, dass er auch niemanden der dir lieb ist, irgendwie kontaktieren wird. Ich nicke leicht. Es ist ein beklemmendes Gefühl. Ich mag es nicht. Ganz und gar nicht. Louis mustert mich und seufzt dann. „Es tut mir leid. Ehrlich leid, Harry." Ich nicke erneut, ohne etwas zu sagen. „Ich... ich hätte es dir sagen müssen." Ich murmle lediglich. „Allerdings." Dabei sehe ich ihn an. „Meinst du es ernst?" Sein Blick ist nach dieser Frage nur noch verwirrt. „Was meinst du?"

„Tut es dir wirklich leid?" will ich wissen, da ich es jetzt gerade einfach nicht einschätzen kann. Ich kann nicht sagen, ob er es wirklich so meint. Vielleicht tut er es. Doch bedeutet das auch, dass er das nächste mal vorher darüber nachdenken wird, um sich dann dafür zu entscheiden, dass er es mir sagt?

„Natürlich tut es das!" beteuert er. „Ich mache es nicht noch einmal. Ich komme das nächste mal direkt zu dir. Versprochen." betont. er. Er hat es so oft versprochen. Ich weiß nicht was ich darüber denken soll. Ich murmle nur ein. „Okay." stehe auf und gehe in die Küche. Ich nehme mir ein Glas Wasser und sehe aus dem Fenster. Nick läuft frei auf diesen Straßen herum. Natürlich ist er nur auf Bewährung draußen, aber ein besseres Gefühl gibt mir das nicht wirklich. Dazu kommt der Streit mit Louis. Ich will ihm glauben. Will ich wirklich! Aber es geht nicht. Jedenfalls nicht zu 100%.

„Haz." höre ich seine Stimme leise. Ich drehe mich nicht um. Ich lasse nur den Kopf nach vorne sinken. Verdammt, wieso kann ich mir nicht sicher sein? Wieso muss mein Herz mir das antun?

Er kommt auf mich zu, aber ich reagiere nicht. Seine Präsens kann man nicht ignorieren. Es ist dieses Gefühl. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll. Irgendwie aufregend, mein Herz klopf stark und ich kann mich nicht mehr komplett konzentrieren. Er wirkt immer so auf mich. Und er weiß es.

Ich spüre seine Hände an meiner Hüfte, doch ich drehe mich auch jetzt nicht zu ihm um. Er seufzt leise, kaum hörbar und kommt näher. Er umarmt mich von hinten und legt seinen Kopf auf meiner Schulter ab. Himmel, wie sehr ich es vermisst habe. Ich muss mich zwingen, nicht die Augen zu schließen mich ein wenig nach hinten zu lehnen. Seit Tagen hatte Louis mich nicht mehr im Arm und dieser Entzug hat sich deutlich bemerkbar gemacht.

„Mein Engel." sagt er leise. „Lou." erwidere ich ebenso. Er drückt einen Kuss auf die haut meiner Halsbeuge und sofort verspüre ich dort ein kribbeln.

„Ich habe es dir versprochen, also halte ich es ein." beginnt er leise. Ich bleibe leise, lasse ihn weitersprechen, gespannt, was jetzt wohl noch kommen mag.

„Ich weiß, dass es überstürzt ist, aber ich glaube es ist das beste, wenn wir umziehen." meint er. Nun drehe ich mich doch zu ihm um. Er hat die Arme weiterhin um mich gelegt. Ich platziere meine darüber und streiche mit meinen Händen über seine Oberarme zu seinen Schultern. „Woher die Idee?" möchte ich wissen. Wenn er mir wirklich beginnt, mit mir zu besprechen, worüber er nachdenkt, sollte ich ihm zuhören; ihm die Chance geben, mir seine Gedanken und Ideen zu erklären.

„Nick weiß dann nicht mehr, wo wir wohnen." erwidert er. „Außerdem... ich hatte ein paar Ideen." Überrascht mustere ich ihn. „So?"

„ich hatte an ein Arbeitszimmer gedacht. Für dich." - „Aber wir haben doch eins?" Er nickt. „Aber es wäre ein Ort nur für dich. Deine Möbel sind immer noch eingelagert. Deine Regale und dein Schreibtisch. Ich habe daran gedacht das Zimmer damit zu füllen. Es wird dein Zimmer sein. Dein Reich. Komplett."

Etwas perplex blicke ich ihn an. „Wann hast du es dir überlegt?" möchte ich wissen. Er lässt den Kopf nach vorne sinken. Nur einen Augenblick lang, dann sieht er mir wieder in die Augen. „Als ich den Brief gefunden habe. Als.. ich gelesen habe, dass du Freiraum brauchst." Er schluckt. „Ich wusste es schon, a er es war mir nicht so bewusst, wie es sollte. Ich habe daran geglaubt, dass sich das schon alles finden wird, doch das tat es nicht. Und als ich das Penthouse betreten habe und du warst nicht da, war das wohl die Quittung dafür."

Ich lächle leicht und lehne mich ein klein wenig zu ihm. Er hat es verstanden. Er hat es wirklich verstanden. „Deswegen möchte ich, dass wir umziehen. Wir gestalten unser Haus. Gemeinsam. Hier habe ich fast alles eingerichtet und das fühlt sich mittlerweile falsch an. Ich will, dass du dich wohl fühlst, dass du gerne nach Hause kommst und es als ein solches ansiehst, dass es sich für dich auch so anfühlt und nicht nur so ist, weil dein Name auf dem Klingelschild steht."

Ich beiße mir auf die Unterlippe. Bloß nicht weinen. Nicht schon wieder. „Ist das okay für dich? Wenn wir uns ein neues Haus suchen?" fragt er mich. In diesem Moment überwältigen mich meine Gefühle, wie eine große Welle in der Brandung. Die Strömung zieht meine Gedanken und Vorsätze mit sich und hinterlässt nur meine Gefühle und Empfindungen.

Ich falle ihm um den Hals und drücke mich an ihn. Ich verstecke mein Gesicht in seiner Halsbeuge. „Oh Louis." - Es gefällt dir?" fragt er erneut. Ich nicke. „Ja. Ja. Es ist super."

Er schließt eng die Arme um mich und hebt mich hoch. Ich sitze nun auf der Arbeitsplatte. Er drückt meine Beine sanft auseinander und stellt sich dazwischen. Sofort schlinge ich meine Beine um seine Hüfte und ziehe ihn näher zu mir. Ich atme seinen Duft ein, klammere mich an ihm fest. All die Wut ist verflogen. Er meint es ernst. Er meint es wirklich ernst. Er hat sich Gedanken gemacht. Er hat überlegt, wie sich dieses Problem lösen lässt.

Wie sehr ich diesen Mann nur liebe.

„Danke." murmle ich leise, doch er verneint und schüttelt den Kopf. „Es sollte selbstverständlich sein. Bedanke dich für so etwas nicht." - „Doch."

Er drückt mich leicht von sich weg. „Wollen Sie etwa schon wieder mit mir diskutieren, Mr. Styles?" Ich lache ein wenig, zucke mit den Schultern und erwidere „Hatten Sie etwa etwas anderen geplant, Mr. Tomlinson?" Er grinst verschmitzt. „Ja, mir schwebt da etwas vor."

Ich haue ihn leicht gegen die Schulter. „Louiee!" - „Ja?" Ich schüttle nur den Kopf und lasse mich von der Arbeitsplatte runter rutschen, sodass ich wieder stehe. „Nicht jetzt." sage ich nur. „Wieso denn nicht? Ich habe dich vermisst." ich verdrehe die Augen. „Nimm deine Hand."

„Harold!" Ich drehe mich zu ihm und schließe den Kühlschrank wieder. „Was?" - „Du bist wirklich frech geworden." stellt er provokant fest. Ich zucke mit den Schultern und schaue erneut nach, was wir noch so zu Essen haben. Doch ich komme zum zweiten mal nicht wirklich weit. Louis kommt zu mir und fängt an mich zu kitzeln. „Du bist gemein!" lache ich. „Ich weiß." erwidert er nur, dreht mich mit seinen Händen an meiner Hüfte um und küsst mich.


yaay, larry fluff. was haltet ihr von Louis' idee? und nick ist wieder da.. oh no... (könnt ihr louis' verhalten jetzt verstehen?)

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Always Us || Larry Stylinson AU #iceSplinters19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt