58. Kapitel

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Sofort wird es laut, als Louis das Lied beendet. Ich grinse wie ein Irrer, als ich diese Reaktionen der Fans sehe. Dieses Gefühl ist kaum zu beschreiben. Ich bin gerade einfach so glücklich, dass der Song so gut ankommt, und dass sie ihn wirklich zu mögen scheinen. Louis lächelt, bringt die Crowd dann aber wieder dazu, ein wenig ruhiger zu sein.

„Ich muss dazu was sagen.“ beginnt er. „Es ist leider nicht mein Song.“ Sofort wird es wieder laut in der Halle und ich schmunzle ein wenig. Louis zuckt mit den Schultern und sagt dann. „Aber da gäbe es noch eine Kleinigkeit… Mein Freund hat den Sing geschrieben.“ fügt er hinzu. Sofort wird es laut. „Wie findet ihr ihn?“ fragt Louis kurz danach und es wird noch lauter. Es ist ein berauschendes Gefühl, diese Reaktion auf das Lied zu sehen. Es ist Wahnsinn!

Das Konzert geht vorbei und ich gehe, kurz nachdem Louis die Bühne verlassen hat, zurück in den Backstagebereich. Ich sehe ihn gerade aus seiner Garderobe kommen. Er wird vermutlich duschen gehen. Ich laufe auf ihn zu. Er sieht mich und blickt mich verwundert an, aber ehe ich darauf eingehen kann, bin ich ihm um dne Hals gefallen. „Es war so wunderschön!“ sage ich glücklich und Louis legt die Arme um mich. Er legt seine Hände an meinen Po und hebt mich hoch. Instinktiv schlinge ich meien Beine um seine Hüfte.

„Ich muss noch duschen, mein Engel. Wir fliegen gleich direkt nach Köln.“ erwidert er lachend, aber ich zucke nur mit den Schultern und atme seinen wundervollen Geruch ein. „Nimm mich mit.“ antworte ich ihm lediglich. Er geht in Richtung Waschräume. Ich spüre die Blicke einiger neugieriger Crewmitglieder auf uns, aber es ist mir egal. Sobald die Tür der Waschräume zu ist, küsse ich ihn stürmisch. Er erwidert den Kuss sofort und drückt mich gegen die kalte Wand.

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„Louis! Wir müssen langsam echt los!“ hören wir Liam sagen und gegen die Tür klopfen. „Sind sofort da!“ antworte ich ihm. „Harry?“ fragt Liam verwirrt und ich lache ein wenig. Louis schmunzelt nur und verdreht die Augen. „Eine Minute Liam.“ sagt er und streift sich ein frisches T-Shirt über. Ich bin auch wieder angezogen. Meine nassen Haare sind ein wenig zerzaust, aber das macht mir gerade nichts aus. Wir gehen aus dem Wachraum wieder raus und nehmen unsere Sachen. Wir steigen in den Van. Wir haben uns echt ein wenig zu viel Zeit gelassen. Liam sieht uns durch den Rückspiegel an und schüttelt nur den Kopf. Dann fährt er los.

Als wir in Köln ankommen, ist es mitten in der Nacht. Dafür muss die ganze Crew aber auch erst um drei Uhr Mittags an der Halle sein. Die Lanxess Arena ist ein wenig kleiner, als die in Brüssel, doch ich bin sicher, dass sie für mich wieder verdammt groß erscheinen wird. Louis hingegen macht die Menge der Menschen, die dort Platz finden, kaum etwas aus.

Im Hotel bin ich schon unglaublich müde. Dennoch braucht es einen Moment, bis wir die Zimmerkarten bekommen. Himmel, wie gerne ich jetzt einfach schlafen würde. „Hier.“ Liam gibt uns unsere Kartenschlüssel. „Und da wäre noch eine Sache.“ beginnt er, doch ich bin zu müde, um ihn jetzt fragen, oder sogar skeptisch anzusehen. „Was gibt’s denn noch? Kann das nicht bis morgen warten?“ fragt Louis, doch Liam schüttelt den Kopf. „Ich schätze nicht.“

Er stöhnt genervt, nickt dann aber. „Sag schon.“ fordert er. Liam seufzt. „Meghan ist hier im Hotel.“

Sofort bin ich wieder wach. „Was?!“ frage ich ihn und meine Augen werden groß. „Ich dachte, ihr solltet es wissen, bevor ihr ihr morgen begegnet oder so.“ meint Liam und ich nicke dankend. Dann sehe ich zu Louis. Liam geht. Er hat seinen Schlaf mittlerweile auch mehr als verdient. „Ich dachte, sie wird nicht hier sein.“ sage ich, doch er seufzt. „Habe ich nie gesagt.“ - „Ich habe dich darum gebeten.“ erwidere ich und er nickt leicht. „Ist doch unwichtig.“ winkt er ab, doch ich schüttle sofort den Kopf. „Es ist alles andere, als unwichtig!“ - „Können wir das nicht morgen besprechen?“ weicht er aus. „Damit wir sie direkt beim Frühstück treffen?“ will ich geschockt wissen. „Harry..“ - „Nichts Harry!“ unterbreche ich ihn augenblicklich. „Ich will sie nicht sehen! Das ist doch nicht zu viel verlangt!“ - „Es ist unnötig.“ sagt er trocken und mir fallen fast die Augen aus dem Kopf. „Unnötig?! Wieso das denn bitte?“

„Weil es meine Sache ist!“ antwortet er sofort wütend. Er ist aufgebracht. Das ist kaum zu übersehen, doch verstehen tue ich es nicht wirklich. „Sie ist eine Freundin von mir! Da ist nichts mehr zwischen uns!“ fährt er lauter fort. „Also beruhig´ dich mal bitte!“ - „Was?!“ frage ich entsetzt. „Wie stellst du dir das vor?!“ Er verdreht die Augen. „Und außerdem ist es nicht nur deine Sache!“ füge ich hinzu. Seine Kiefermuskulatur spannt sich an und seine Augen werden gefährlich dunkel. „Es funktioniert sein Jahren gut, also lass es doch.“ fordert er. Ungläubig blicke ich ihn an. „Meinst du das gerade ernst?!“ - „Harry.“ warnt er mich, doch ich lache nur bitter und schüttle den Kopf. „Stimmt. Wahrscheinlich ist mein Verhalten das Falsche.“ Mein Ton trieft förmlich vor Sarkasmus in meiner Stimme. „Harry.“ mahnt er ein weiteres mal, doch ich ignoriere es.

„Und natürlich können wir auch alle gemeinsam frühstücken.“ fahre ich fort. „Ist schließlich ganz normal. Es ist doch nichts besonderes mit der Vergewaltigerin seines Freundes an einem Tisch zu sitzen.“ fauche ich. Perplex sieht er mich an. Ich schlucke. Damit bin ich einen Schritt zu weit gegangen. Das weiß ich leider auch. „Komm.“ sagt er. Sein Ton ist kalt. Er nimmt mich am Oberarm und zieht mich zu den Aufzügen. „Louis!“ ich versuche mich zu wehren, doch sein Griff ist zu stark. „Louis du tust mir weh!“ versuche ich es erneut und sofort lockert sich sein Griff. Er nimmt seine Hand weg und wir steigen in den Aufzug.

Kurz scheint es so, als würde er etwas sagen wollen, aber dann schweigt er, beißt die Zähne zusammen und richtet seinen Blick nach vorne. Nicht einmal sieht er mich an. „Geh ins Bett.“ befielt er mir trocken. Ich verdrehe genervt die Augen und suche das Badezimmer. Ich putze Zähne und entkleide mit anschließend bis auf meine Shorts. Ich gehe ins Wohnzimmer zu unseren Koffern, um meine Sachen wegzuräumen.

„Kommst du?“ frage ich vorsichtig, doch er schüttelt den Kopf. „Ich schlafe auf dem Sofa.“ legt er fest. Ich stöhne genervt. „Das ist überflüssig.“ Er verneint. „Ist es nicht.“ - „Lou...“ Er schüttelt den Kopf. „Lass es sein, Harry.“

„Dann schlaf wenigstens du im Bett.“ sage ich traurig. „Ich geh auf das Sofa. Du sollst dich vernünftig ausschlafen.“ - „Geh ins Bett, Harry.“ Er ignoriert das, was ich gesagt habe, mal wieder ganz und gar. Wie ich es hasse, wenn er das tut. „Lou -“ - „Harold!“ fährt er mich wütend an. „Lass es doch einfach mal gut sein!“ fordert er und ich schlucke. Dann nicke ich stumm und gehe in Richtung des Schlafzimmers. Ich lege mich hin und ziehe mir die Decke bis zum Kinn. Kurz danach kommt Louis rein. „Lou..“ sage ich leise, doch erhalte keine Antwort. Stattdessen muss ich mich ansehen, wie er seine Decke und sein Kissen nimmt und das Zimmer wieder verlässt.

Meine Kehle fühlt sich an, als würde sie zugeschnürt werden und mein Herz wird schwer. Mein Brustkorb wird zusammengedrückt. Er wird zerquetscht und die erste Träne rollt über meine Wange. Wieso habe ich das nur gesagt? Ich weiß genau genau, dass es falsch war. Es war alles andere, als einfühlsam von mir und nun liege ich alleine hier. Ich beginne stumm zu weinen. Wieso kann ich nicht nachdenken, bevor ich etwas sage? Mein Herz wird von Nadeln zerstochen. Jeden Augenblick kommen neue dazu. Es fühlt sich grausam an.

Und noch dazu plagt mich mein schlechtes Gewissen. Louis hat gerade erst angefangen, es zu verarbeiten; sich der Situation zu stellen und ich mache nichts anderes, als ihn anzuschnauzen und ihm Vorwürfe zu machen. Gott, wieso habe ich das nur getan? Ich verstehe nicht, wieso Louis Meghan nicht für morgen abgesagt hat. Vielleicht ist es ein Schritt zu viel für ihn. Vielleicht geht es ihm zu schnell und er kommt mit dieser Veränderung nicht klar. Aber dennoch ist und bleibt sie eine Vergewaltigerin. Ich hasse sie bis aufs Blut dafür und ich wünsche mir, dass wir sie beide morgen nicht einmal einen Bruchteil einer Sekunde zu Gesicht bekommen werden. Doch ich kann es hoffen und mir wünschen, wie ich will. Jetzt gerade bringt es mir absolut überhaupt nichts. In diesem Moment liege ich alleine in dem großen Bett und zittere. Mir ist kalt und mein Herz zieht sich immer weiter zusammen. Louis hingegen liegt im Wohnbereich auf dem Sofa und schläft dort.

Ich drücke mir die Handballen auf die Augen. Mit einem Satz habe ich alles kaputt gemacht. Ich habe ihn zu sehr gedrängt. Es ist genau das, was ich immer vermeiden wollte. Ich wollte immer, dass er sich von mir verstanden und nicht in die Ecke gedrängt, fühlt. Ich habe jedoch genau das Gegenteil erreicht und ich habe keine Ahnung, wie ich das wieder gerade biegen soll.

comments? armer lou.. und armer haz? oder nicht? was meint ihr, was passieren wird? taucht meghan wirklich auf? und was haltet ihr von dem spruch, den harry gebracht hat? und was geschieht, wenn meghan auftaucht? und bekommen die beiden es wieder hin? und wie sollte es funktionieren?

:))

Always Us || Larry Stylinson AU #iceSplinters19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt