44. Kapitel

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4th day of doppelupdates.. uff ...


Sanft nehme ich auch seine zweite Hand. Er spannt sich an, wehrt sich an ein wenig, aber schließlich lässt er sich darauf ein, dass ich unsere Finger miteinander verschränke. Ich rutsche näher zu ihm, halte dabei die ganze Zeit Blickkontakt und bete jede Sekunde, dass wir es schaffen werden. Ich versuche stark zu bleiben. Ich muss. Louis zeigt sich mir in seinem schwächsten Moment und ich werde dafür sorgen, dass ich sein Anker sein Kann. Ich werde ihn halten, ihn beschützen und ihn dadurch begleiten. Ich weiß nicht, wie ich es anstellen soll, aber ich nehme mir fest vor, es zu schaffen.

Mein Ziel ist es ab diesem Moment, Louis vollkommen, ohne jegliche Einschränkung oder Bedingung glücklich zu sehen. Nichts hat gerade mehr Priorität!

Sanft und beruhigend streichen meine Daumen über seine Haut. „Ich bin hier, Lou. Ich gehe nicht weg." versichere ich ihm. „Ich verspreche es dir."

„Harry.." sagt er leise und es schmerzt so sehr, nichts als Leid in seinem Blick zu sehen. „Sag es mir, Lou." Er schüttelt den Kopf. „Es geht nicht." Ich rutsche wieder ein wenig näher zu ihm und schiebe meine Beine unter seine. Er sitzt im Schneidersitz und nun halb auf meinem Schoß. „ich verspreche dir, dass es besser wird." - „Das kannst du nicht." flüstert er und schüttelt den Kopf. „Ich kann und ich werde." beteuere ich hingegen sofort. „Vertrau mir bitte." Er beißt sich erneut auf die Unterlippe und es zerreißt mich, ihn so zu sehen. Dennoch schaffe ich es irgendwie den ganzen Schmerz in meinem Herzen zu ignorieren und mich auf ihn zu fokussieren. Um dieses brennende, ziehende und stechende Gefühl, dass in jeder Zelle meines Körpers zu spüren ist, kann ich mich nachher immer noch kümmern. Es ist jetzt nicht wichtig, wie es mir geht.

„Ich... am Anfang war es okay..." erklärt er zögerlich. „Es.. es war vielleicht sogar gut." Er sieht mich an und plötzlich wird sein Tonfall eiskalt und seine Stimme nahezu starr. „Und dann hat sie begonnen." Sofort lege ich eine Hand auf seine Wange, aber er blickt mich nur an. „Was hat sie gemacht, Lou..." frage ich, doch mir wird bereits jetzt schon schlecht. „Sie hat nicht aufgehört..." sagt er und wirkt auf einmal so leer. Vollkommen verloren sitzt er vor mir und sieht mich an. Oder er sieht durch mich hindurch. Ich weiß es nicht. „Sie hat immer weiter gemacht..." Jetzt sieht er mich wieder an. „Wer weiß davon." Er schüttelt den Kopf. Nur ein klein wenig bewegt er ihn erst nach recht, dann lang links und wieder zurück. Mir bleibt die Luft weg. Ich kann nicht atmen und mein Magen dreht sich um. Mir wird kotzend schlecht und ich habe das Gefühl mich auf der Stelle übergeben zu müssen. Aber ich unterdrücke diesen Reiz und bleibe sitzen. Ich lege meine Hände in seine und drehe sie ein wenig nach oben. Louis ist angespannt. Beobachtet mich und meine Taten. Ich atme tief durch. Dann lasse ich meine Hände liebevoll und vorsichtig über die Innenseiten seiner Unterarme gleiten. Er ist drauf und dran weg zu zucken. „Es passiert nichts, Louis. Versprochen." durchdringend trifft mein Blick seinen. „Es ist vorbei." sage ich leise. „Ich bin hier. Nicht Meghan, nicht irgendwer sonst. Nur ich."

„Harry..."

„Und ich bleibe. Ich werde nicht gehen."

„Haz..."

„Und ich liebe dich und ich verspreche dir, dass wir das hinbekommen werden."

„Mein Engel.." sagt er leise und kommt wieder zu sich. Er war so gefangen in der Vergangenheit, dass er nicht gemerkt hat, dass ich seine Unterarme immer wieder zart hoch und runter gefahren bin. Er soll spüren, dass ich ihm nichts tue, dass ich ihn beschützen und für ihn da sein werde.

„Lou.." antworte ich und lächle ein wenig. „Danke." sage ich ehrlich. Er sieht mich entgeistert an. So, als wäre ich von allen guten Geistern verlassen worden. „Was tust du noch hier?" fragt er mich, doch mein Gesichtsausdruck wird nur ein wenig verwundert. „Wies sollte ich gehen?" - „Du... es... ich kann dir das nicht zumuten." sagt er leise. Sofort verneine ich und schüttle den Kopf. „Ich werde nicht gehen Louis. Ich verlasse dich nicht. Ich liebe dich, also lass mich dir helfen." wiederhole ich. „Lass mich dir einen Teil deiner Last abnehmen." Er antwortet nicht. Ich beuge mich zu ihm vor. Ich bin einen Moment lang unschlüssig, ob ich ihn wirklich küssen sollte. Ich habe gerade erfahren, dass er als Sub von ein Jahr ausgeharrt hat und es noch niemandem anvertraut hat. Sie hat es gegen seinen Willen getan. Sie hat ihn gezwungen! Ich zögere kurz, da ich nicht weiß, in wie weit, sich Louis schon jetzt einer Person nähern kann; wie weit er sich mir nähern kann. Ich bin mir nicht sicher, ob ihn ein Kuss nicht in diesem Moment zurück in die Vergangenheit versetzen würde.

Ich habe bedenken, dass er sofort wieder an sie denkt. Alles, was damals passiert ist, spukt in seinen Gedanken herum und ich will es nicht verstärken, indem ich unbedacht handle.

Dennoch lege ich meine Lippen vorsichtig und liebevoll auf seine. Wenn ich ihn jetzt nicht küsse, wird er denken, dass ich mich vor ihm ekel und dass ich ihn nicht mehr möchte; dass seine Vergangenheit der Grund dafür sei! Er erwidert zunächst nicht. Unsere Lippen liegen nur aufeinander. Dann leite ich einen gefühlvollen, sinnlichen Kuss ein. Es braucht einen Moment, aber dann beginnt er damit, seine Lippen im Einklang mit meinen zu bewegen. Der Kuss ist nicht drängend, nicht verlangend. Er ist fast schon schüchtern, aber es ist perfekt, wie es ist. Genau jetzt ist es das einzig Richtige. Wir sitzen einander gegenüber und küssen uns, so vorsichtig und bedacht, wie noch nie. Meine Hände liegen immer noch auf seinen Unterarmen und gleiten jetzt über seine warme Haut zu seinen Händen. Fast schon automatisch verschränken sich unsere Finger wieder miteinander und ich lächle leicht, als ich spüre, wie er meine Hände leicht drückt.

Der Kuss endet und ich sehe ihn wieder an. „Du bist hier." stellt er erneut fest. Ich nicke. „Ich habe es dir versprochen."

„Es tut mir so leid, Harry." Sofort widerspreche ich ihm. „Es ist okay, Louis. Das ist es wirklich. So eine Bürde sollte niemand tragen müssen und ich bin dir nicht böse." Verwundert sieht er mich an. „Aber ich habe dich angelogen." Ich nicke leicht. „Aber doch nur um dich selbst zu schützen. Du hast alles verdrängt und wenn du mir gesagt hättest, dass Meghan mehr oder weniger deine Ex ist, hättest du an die Vergangenheit gedacht."

„Ich habe es nie jemandem erzählt." Er spricht es aus. „Ich weiß." sage ich leise. „Niemand wusste es bisher." sagt er und atmet tief durch. Langsam aber sicher fängt er sich wieder. Mir brennen tausende Fragen auf der Zunge, aber ich behalte sie für mich. Wenn ich ihn jetzt bitten würde, mir zu sagen, weswegen er es nie jemandem erzählt hat, könnte er es ganz schnell als ein Vorwurf aufgreifen und das will ich ganz und gar nicht. Er hat nichts falsch gemacht. Aber Meghan hat es!

„Du bist so stark Louis." sage ich und ehe er die Möglichkeit hat, mir zu widersprechen füge ich hinzu. „Jahrelang warst du stark und du bist es auch jetzt noch. Und ab jetzt wird es einfacher."

„Wie kannst du das wissen?" fragt er unschlüssig.

„Weil ich dich jetzt besser verstehe. Ich begreife jetzt schneller und leichter, weswegen du so handelst, wie du handelst. Jetzt verstehe ich, weswegen ich dich nicht so berühren darf, jetzt verstehe ich, warum die Kontrolle brauchst. Und ich verstehe, weswegen du es mir nicht gesagt hast."

„Du bist zu gut für mich." stellt er erneut fest, dich ich verneine. Ich sage nichts mehr. Ich ziehe ihn in eine Umarmung, stelle es ihm jedoch frei, wie er sie haben will. Er zieht mich eng an sich und drückt sein Gesicht in meine Halsbeuge. „Ich danke dir so sehr, mein Engel." Ich lächle und mir läuft eine Träne die Wange hinunter. Meine Arme sind feste um ihn geschlossen und ich atme seinen wundervollen Geruch ein. So männlich, so verführerisch, so...Louis. „Für dich immer." antworte ich und streiche über seinen Rücken. „Ich liebe dich, Louis. Mehr als alles andere auf er Welt." - „Ich liebe dich auch, Harry." erwidert er und löst die Umarmung.

„Komm." sage ich und stehe auf, halte ihm meine Hand und spüre, wie mein Herz einen glücklichen Sprung macht, als er sie annimmt und aufsteht. „Wir sollten ins Bett gehen." sage ich. Es dauert nicht lange, bis wir uns fertig gemacht haben und schließlich unter der beschützenden und warmen Decke liegen. Mein Ohr liegt auf Louis' Brust und ich lausche seinem gleichmäßigen Herzschlag. Es ist so ein beruhigendes Geräusch. „Gute Nacht, Lou."

„Gute Nacht, mein Engel." Er drückt einen leichten Kuss auf meine Locken und dann schlafen wir ein, friedlich und zusammen.

opinions? :)

jetzt ist doch alles gut, oder? hab ich was vergessen? und wie bewertet ihr Harrys & Louis' verhalten so? wird jetzt alles besser?

Always Us || Larry Stylinson AU #iceSplinters19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt