11. Kapitel

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„Komm, ich zeig euch eure Zimmer." sagt Louis dann uns schiebt mich von sich hinunter. „Aber ich will nicht!" mault Doris. Louis sieht sie mahnend und doch so liebevoll an, während er sagt „Aber du willst doch morgen nicht verschlafen, wenn wir zum London Eye fahren." Das überzeugt sie und sie steht doch auf. Es ist ein Bild zum niederknien, als Louis seine beiden jüngsten Geschwister an die Hand nimmt und mit ihnen in Richtung ihres Zimmers geht. Mein Herz setzt bei diesem Anblick eine Sekunde lang aus, bevor es doppelt so schnell weiter schlägt.

„Es ist wirklich süß." Ich blicke zur Seite und bemerke Felicity, die sich wohl gerade neben mich gestellt haben muss. „Das ist es..." antworte ich leise und ein wenig verträumt.

„Du liebst ihn wirklich sehr, oder?" fragt sie und ohne zu zögern oder auch nur darüber nachgedacht zu haben, nicke ich. „Er ist so unbeschreiblich toll." erwidere ich und sie lacht leise. „Wir wollen es mal nicht übertreiben." Ich verdrehe schmunzelnd die Augen und schüttle leicht meinen Kopf. „Aber Untertreibung ist genau so wenig eine Lösung." erwidere ich. „Und es ist so schön zu sehen, wie sehr er euch alle liebt und wie sehr er versucht, seine Taten wieder gut zu machen." murmle ich. Da legt Felicity ihre Hand auf meine Schulter und sieht mich lächelnd an. „Danke, dass du mir meinen Bruder wieder gebracht hast." Mit so viel Ehrlichkeit in ihrer Stimme habe ich kaum gerechnet. Ich weiß natürlich, wie viel es ihnen allen bedeutet, aber das Felicity wirklich so getroffen davon war, hätte ich nicht gedacht. Gerade weil sie eine der Ältesten ist, meinte ich zu wissen, dass sie den Stress, den Louis nun einmal einfach hat, versteht und es nicht so eng nimmt. Aber ich hätte wissen sollen, dass es sie genau so sehr verletzt hat, wie alle anderen auch.

Es ist egal, wie alt man ist, oder wie weit der Verstand einem sagt, dass es nicht schlimm ist. Wenn das Herz der Meinung ist, dass es nicht richtig ist, dass es wehtut, dann tut es das. Das war immer so, dass wird immer so sein. Wieder einmal wird mir bewusst, wie viel Macht Gefühle über uns haben. Ich war aber schon seit meiner Teenager-Jahre der Meinung, dass es wohl kaum etwas schlechtes sein kann, einfach mal auf die Gefühle und gerade nicht auf den Verstand zu hören. Natürlich nicht immer, aber wofür gäbe es Gefühle wohl, wenn sie für nichts gut wären. Ich verstehe diese Menschen nicht, die Gefühlen keinen Nutzen und lediglich Last zu sprechen. Genauso wenig habe ich damals Louis verstanden, doch mein Herz hat nur so geschrien, dass ich ihn nicht aufgeben, sondern an uns festhalten soll. Und es hat geklappt. So oft stand mein Verstand gegen mein Herz und doch hat letzteres gewonnen.

Natürlich könne Gefühle einen auch in die Irre führen. Das wage ich gar nicht erst zu bestreiten, aber ich denke, wenn man ein gutes Mittelmaß zwischen Gefühlen und Verstand findet, wird das Leben schon irgendwie funktionieren. Seinen Lauf nimmt es so oder so. Es liegt an uns, was wir daraus machen und ich komme mit meiner Methode bisher ganz gut voran.

Es dauert nicht lange, bis Phoebe, Daisy Felicity und schließlich auch Jay ins Bett gehen. Währenddessen räume ich noch die Spülmaschine wieder aus und denke ein wenig über den Abend nach. Ich bin froh, dass Louis damals die Initiative ergriffen und sie spontan zu uns nach London eingeladen hat. Natürlich hatte ich zunächst bedenken, dass irgendetwas schief gehen könnte, aber den Gedanken habe ich gekonnt ignoriert. Louis hat schon die ganze Zeit den Teufel an die Wand gemalt, das zu unterstützen, wäre der schlimmste Fehler gewesen, den ich in dieser Situation hätte machen können! Stattdessen habe ich den Gedanken beiseite geschoben und es hat funktioniert. Alles ist prima gelaufen und jetzt liege ich im Bett und das Einzige, worauf ich noch warte ist mein wundervoller und nahezu perfekter Freund. Ich würde ja behaupten, dass er perfekt ist, aber perfekt ist langweilig. Man mag ihm ja viele Eigenschaften zuschreiben können, aber langweilig gehört ganz und gar nicht dazu!

Außerdem hat jeder ein paar Fehler, doch es ist schließlich so, dass Diamanten auch nicht rund ist spiegelglatt sind. Gerade die Ecken und Kanten lassen ihn schimmern und machen ihn zu etwas Besonderem; etwas Einzigartigem und so Wunderschönem.

Ich atme tief durch und frage mich ein weiteres Mal aufs neue, womit ich jemanden, wie ihn überhaupt verdient habe. Ich weiß jedoch, wenn ich wüsste, weswegen genau mir dieses Glück zu Teil wurde, würde ich es nicht wissen wollen. Ist es nicht das, was die Magie und die Schönheit der Liebe ausmacht? Nicht zu wissen, warum genau man der Glückliche ist und niemand sonst. Ich glaube, wenn man es erfahren würde, wäre die Liebe schnell nichts besonderes mehr und niemand würde noch an die wahre Liebe glauben. Generell tun es heutzutage nur noch wenige. Ich gehöre dazu und auch, wenn mich manche deswegen kindisch oder komisch finden, glaube ich daran, dass es diesen einen gibt. Diesen einen Menschen, der dein ganzes Universum verändert und dich jegliches Bekanntes und Unbekanntes gänzlich neu sehen lässt.

Louis betritt das Zimmer und schließt die Tür hinter sich. „Über was denkst du nach?" fragt er und kommt auf das Bett zu, ehe er sich neben mich setzt. „Über alles." antworte ich gedankenversunken und drehe mich zu ihm. „Über alles?"

Ich nicke. „Über uns, über die Liebe." antworte ich ihm und er zieht mich in seine Arme. „Ich liebe dich so sehr, mein Engel." - „Ich dich auch Lou. Du warst so toll gerade mit deinen Geschwistern." sage ich glücklich. „Ich liebe sie. Und ich will das sie glücklich sind." antwortet er. „Du bist ein toller großer Bruder." erwidere ich und unterdrücke es, den Satz laut auszusprechen, der in diesem Augenblick meine Gedanken beherrschst.

harrys toughts are... mine (tbh.) im sry. haha

Always Us || Larry Stylinson AU #iceSplinters19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt