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Kapitel 14 - Federn

Seth starb im Laderaum unseres Fliegers, nachdem er von einem Blitz getroffen wurde. Jemma versuchte zwar, ihn verzweifelt wiederzubeleben, doch es brachte nichts. Er war tot.

Nun, für mich war es nichts schlimmes, schließlich hatte ich nicht ein mal mit diesem Jungen gesprochen, weder hatte ich anderweitig etwas mit ihm zu tun gehabt, doch Donny war sichtlich erschüttert über den Verlust seines wohl einzigen Freundes.

Wir waren wieder auf sicherem Boden, der Sturm hatte sich gelegt. Donny war von der Direktorin abgeholt worden und nun im Sandkasten in Gewahrsam.

Ward war wieder unter uns und irgendwie beschlich mich das seltsame Gefühl, dass er etwas vor uns verbarg. Bestimmt war es nichts schlimmes, doch es kam mir so vor, als würde er innerlich einen Konflikt erleiden, einen, den er schon lange führte.

Zusammen mit Skye stand ich an der Tafel der Tapferkeit. Es war seltsam, seinen eigenen Namen in das dunkle Metall eingraviert zu sehen, die Zahlen „1991-2011" als große Überschrift darüber. Vor allem, wenn man lebendig war und nun davor stand.

Skye hatte Tränen in den Augen, als ich mich ein kleines Stück von ihr entfernte. Zärtlich, fast so als wäre es Glas anstatt Metall, strich sie mit den Fingern über einen bestimmten Namen. Welcher es war, konnte ich in dem Augenblick nicht erkennen, doch war ich mir sicher, dass es ein für sie besonderer war.

Aus dem Augenwinkel nahm ich Ward war, welcher ein Stück hinter uns stand. Er beobachtete uns, ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Also konnte er wohl doch Lächeln.

Seine Augen blieben für einen Moment an mir hängen, tanzten wie Federn über meine Statur, bevor er sie wieder in eine andere Richtung lenkte und seine Aufmerksamkeit nicht mehr mir galt.

Absurder Weise genoss ich eben diese, so als wäre es ein besonderer Moment, den er mit seinen Augen als Kamera festhalten wollte.

Eben wie Federn, so leicht und doch so unabdingbar.

~~~~~~~~

Mit hohem Tempo flogen wir weiter durch die Lüfte, wobei ich mich jedoch fragte, wie sie es schafften, dass dieses Ding überhaupt flog. Der Flieger musste bestimmt hundert Tonnen oder mehr wiegen.

Aber gut, was solche Dinge anging, war ich nunmal ein hoffnungsloser noob, anders als bei Autos. Sie waren schon immer meine große Leidenschaft.
Meine Eltern besaßen mehrere Oldtimer, auf welche ich immer ganz besonders stolz war.

Meine Eltern...
Lebten sie überhaupt noch? Wussten sie, zu was ihre Tochter geworden war?
Ich hoffte nicht.

„Ian Quinn." riss Coulsons Stimme mich wie auf einen Schlag aus meinen Gedanken, wodurch ich unwillkürlich zusammen zuckte. Auf dem Tisch vor uns war ein Magazin eingeblendet, auf dem Cover ein Mann, welcher ungefähr mittleren Alters war. Das musste Ian Quinn sein.

„Sie haben ihn gefunden?" hakte ich neugierig nach, in der Hoffnung auf gute Nachrichten.

„Nein. Aber wir werden ihn finden." erstickte er meine Hoffnung jedoch direkt im Keim.
Seufzend verdrehte ich die Augen. Wofür waren wir dann hier? Um uns dieses Bild von diesem überaus hässlichen Menschen anzuschauen?

„Skye hat eine Rechnung einer seiner Briefkastenfirmen gefunden, und zwar über einen großen Einkauf." berichtete er.

„10 Millionen Dollar wert." ergänzte Skye.

„Ne Ahnung, was es ist?" wollte Simmons interessiert wissen und sah abwartend zwischen den beiden hin und her. 

„Nein, nur dass es von Cybertek inc. entworfen und gebaut wurde. Die Arbeiten auf dem Gebiet fortschrittlicher Technologien." erläuterte sie uns.

„Und da wird die Sache interessant." führte Coulson fort. „Sie haben eine private Sicherheitsfirma für den Transport dieser Anschaffung engagiert. Ex Militär, ehemalige Söldner."

Das klang nach einer ziemlich großen Sache. Was auch immer es war, es war sehr interessant für uns.

„Nen riesen aufstand für ein Paket." grübelte Ward, seine Stirn legte sich dabei in Falten und seine Augenbrauen zogen sich zusammen.

„Sie wissen, dass wir Interesse an Quinn haben." erklärte Coulson.

„Und deshalb transportieren sie es oldschool." schilderte Skye weiter.

„Und zwar in einem Zug quer durch das ländliche Italien. Von Verona bis Zagreb. Tiefste Provinz, sehr abgeschieden."

„Sie glauben Quinn ist in dem Zug?" wollte ich erwartungsvoll wissen und beugte mich ein wenig auf dem Tisch vor, um dem Mann vor mir besser in die Augen blicken zu können.

„Nein." antwortete dieser jedoch zu meiner Enttäuschung. „Ich glaube, sie liefern das Paket an Quinn persönlich. Die italienischen Behörden überwachen diese Situation bereits seit längerem."

„Die haben nichts dagegen, dass wir den Einsatz übernehmen?" wollte May irritiert wissen und sah ebenfalls zu Coulson.

„Ich habe bitte gesagt." schmunzelte dieser zur Antwort, was auch mir ein kleines Lächeln entlockte.

Jaja, er hatte „bitte" gesagt.

Eine Frage: wisst ihr zufällig, was Coulson da gefaselt hat, bis wo das Paket transportiert wird? Ich finde einfach keine Stadt die da passt weil ich ihn einfach nicht verstehe😅😂

Agents of Shield - The Rise of a falling Star [ON HOLD]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt