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Kapitel 15 - Etwas persönliches


Nacheinander wurden wir für die Mission eingeteilt. Ich sollte zusammen mit Ward zu einem Abteil gehen, in dem wir uns vorbereiten und ich aufs Dach klettern würde.
Währenddessen spielten die anderen fleißig Touristen.

Laut Coulson bildeten Ward und ich nun also die "Speerspitze". Zusammen sollten wir das Paket ausfindig machen und einen Peilsender anbringen.

Also "stolzierte" ich nun, gespielt arrogant und abgehoben in einem roten Mantel durch den Zug, Ward hinter mir, in einem Pagen Outfit gekleidet und meine Koffer schleppend.

Als ein Mann in unsere Nähe kam, der wohl hier im Zug arbeitete, fragte Ward ihn etwas auf Italienisch, was ich allerdings nicht verstand.
Wie viele Sprachen er wohl sprechen konnte?

Der Angesprochene erwiderte irgendetwas auf Italienisch und zeigte dabei in die Richtung hinter ihm.

Als er jedoch dann einen Schritt auf mich zu machte und anfing, mit mir auf Italienisch zu kommunizieren und dabei wild mit den Händen gestikulierte, musste ich mich bemühen, einen kalten Blick zu bewahren und nicht gleich loszulachen.

Was wollte er denn bitte?

Als seine Worte zur Ruhe kamen, drängte ich mich an ihm vorbei und lief mit erhobenem Kopf weiter, die verwirrten Blicke des Mannes im Rücken spürend.

Ward tauschte daraufhin noch ein paar flüchtige Worte mit ihm aus, etwas das wie "interessant" klang. Jedoch verstand ich eh kaum ein Wort, also kümmerte ich mich nicht weiter darum.

An einer der Kabinen angekommen, schaute ich mich schnell um, bevor ich die Türe öffnete und uns beiden somit Einlass in die leere Kabine gewährte.

Nach einem kurzen Blick aus dem Fenster, drehte ich mich um und entledigte mich meines Mantels, welcher für diese Jahreszeit viel zu warm war.

„Sieht ja kuschelig aus." Sprach Ward, während er mich musterte.

Ein Grinsen schlich sich auf mein Gesicht. Nun, der Anzug den ich trug, zeigte ein wenig mehr Dekolleté, als es eigentlich nötig gewesen wäre.

„Sobald das Paket lokalisiert ist, sag' ich dir, wo du den Peilsender anbringst." Erklärte ich ihm, während ich mir einen Zopf Band und ihn gleichzeitig unauffällig musterte.

Ich hoffte zumindest, dass es unauffällig war.

„Hast du auch das Gefühl, dass wird persönlich?" Fragte er neugierig, während er seine Krawatte löste und kurz darauf nur noch in Hose vor mir stand.

Wow...

Mein Gehirn brauchte ein paar Sekunden, diese Informationen alle zu verarbeiten, bis ich schließlich irritiert antworten wollte, doch kam er mir zuvor.

„Das bezog sich natürlich auf unseren Einsatz." Schmunzelte er

„Aha..." machte ich irritiert.

„Ist mir klar, dass es für Coulson die Hölle war, er ist nicht mehr der selbe." Fing er aber auf einmal an.

„Er ist nicht mehr derselbe. Und er muss etwas zu Sky gesagt haben,weil auch sie hat sich verändert."

Verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen, mir plötzlich der Absurdheit meiner derzeitigen Situation bewusst.

„Inwiefern?" Wollte ich also wissen und sah wieder zu ihm, nachdem ich mich kurz abgewandt hatte.

„Noch viel ehrgeiziger und konzentrierter, tagelang war sie nur damit beschäftigt, Quinn zu finden." Antwortete er grübelnd.

„Als ob Coulson sie auf den Kriegspfad geschickt hätte. Was persönliches."

Ich seufzte leise. Das waren Dinge, in die wir uns eigentlich nicht einmischen sollten. Besser gesagt, durften.

„Ja, das ist es auch." Antwortete ich also knapp und beobachtete ihn über die Schulter hinweg, während er sprach und ich gleichzeitig versuchte, etwas an meiner Spezialbrille zu verstellen.

Klappte jedoch leider nur semi gut.
Woran das wohl lag?

Kurz herrschte Stille im Raum, eine fast schon unangenehme, bevor er wieder sprach.

„Weißt du viel, über deine Vergangenheit?" Wollte er wissen und hielt inne damit, sein Hemd anzuziehen.

Dieser Typ sollte sich gefälligst ein Oberteil anziehen, sonst konnte ich mich nicht konzentrieren und redete noch irgendwelchen Mist.

„Nein..." Antwortete ich leise.
„Nur das ich die meiste Zeit mit Bucky verbracht habe. Sie haben uns gequält, gefoltert, uns unsere Erinnerungen genommen... Nein, da ist nichts mehr, nur Leere."

Ein besorgter Blick huschte für einen kurzen Moment über sein Gesicht, bevor er langsam sein Hemd anzog.

„Das wird wieder. Erinnerungen sind nicht unbedingt alles im Leben. Es geht viel mehr darum, im hier und jetzt zu sein." Sprach er.

„Vergiss das nicht."

Agents of Shield - The Rise of a falling Star [ON HOLD]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt