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Kapitel 44 - Das menschliche, muskelbepackte Schutzschild


Währenddessen im Käfig

Mit einem kräftigen Zucken ihres Körpers wurde May wach. Verwirrt versuchte sie ihre Hände von den Handschellen zu befreien, scheiterte jedoch kläglich. Ächzend setzte sie sich auf dem harten Boden auf, wodurch Ward in ihr Blickfeld gelangte, welcher auf einem Stuhl neben ihr saß und jede ihrer Bewegungen genauestens beobachtete, wie ein Raubtier auf der Jagd.

„Coulson sagte mir, du bist ein Informant." sprach er ruhig. „Willst du mir mehr erzählen?" Schwerfällig lehnte sie sich gegen die kühle Wand hinter ihr und sah zu ihm auf. „Nein, will ich nicht. Verdammt, diese Icer! Mein Kopf killt mich." stöhnte sie erschöpft und atmete hörbar aus. „Ich verdiene das zu erfahren." beharrte Ward auf eine alles erklärende Antwort. „Fang nicht damit an." murrte sie abwehrend und rieb sich den Schädel. „Wir erledigen unsere Jobs, Ende der Geschichte. Ich darf nicht mehr sagen, bis Fury grünes Licht gibt." Daraufhin sagte Ward erst einmal nichts. Nein, stattdessen stahl sich ein Grinsen auf seine Lippen, eines das so kalt war, wie sein Herz. Eines, das einem bis ins Mark ging und ihn wie ein Irrer aussehen ließ. Seine sonst braunen Augen sahen in dem Licht schwarz aus, wie die eines Dämonen.

„Du bist gut." lobte er sie. „Zumindest habe ich das immer gehört. Dabei manipulierst du uns. Die ganze Zeit schon. Legst mich rein, Coulson..." während er sprach, wich das Grinsen allmählich wieder und wurde durch eine harte, kalte Miene ersetzt. „Ich manipuliere niemanden, sondern halte euch den Rücken frei." wehrte May sich gegen seine Anschuldigung. „Und hinter unserem Rücken erstattest du Bericht! Du hast gesagt ich soll meine Gefühle in den Griff kriegen. Aber das, ist einfach zu viel." sprach er den Kopf schüttelnd und lehnte sich ein Stück vor. „Du hättest auf mich hören sollen! Du hast einen Mann getötet, kaltblütig! Hast dich von deinen Gefühlen überwältigen lassen!" gab May genauso kalt und anklagend zurück. „Ja, weil ich uns alle vor einem Monster beschützen wollte!" versuchte Ward sich verzweifelt zu verteidigen, obwohl er seinen Worten selber kaum glauben schenkte. „Du hattest nur eins im Sinn! Sie zu beschützen!" sprach May, dieses Mal lauter, und fasste somit das in Worte, was er fühlte.
Mit einem Mal schien das Kalte in seinen Zügen zu weichen, aufzutauen. Ertappt leckte er sich über die trockenen Lippen und blickte gen Boden. „Was ok gewesen wäre, wenn du nicht den falschen erschossen hättest." sprach May weiter, woraufhin er verwirrt die Augenbrauen zusammen zog und wieder auf sah.

Doch bevor sie hätte weiter reden können, wurde die Türe aufgerissen und zum Vorschein kam Coulson. „Fitz hat ihre Leitung wiederhergestellt. Wenn sie alles wieder gut machen wollen, dann ist jetzt der Zeitpunkt dafür, denn schlimmer kann's nicht werden."

Grace P.o.V.

Mittlerweile waren wir dabei, im Hub zu landen. Coulson war zum Käfig verschwunden und ließ uns somit mit Garret alleine. Wir hatten uns im Aufenthaltsbereich platziert, um Pläne zu besprechen, als Ward auf einmal hektisch um die Ecke gelaufen kam und mein Herz glatt einen Freudentanz aufs Parkett schmiss. „Sir, was passiert hier? Warum schießt man auf uns?" wollte er wissen und blieb kurz vor Garret stehen, nicht ohne mir nicht noch vorher einen flüchtigen Blick zu zu werfen. Dieser packte ihn am Arm und zog ihn ein Stück beiseite. „Ich bringe dich auf den neuesten Stand." Also wies er ihn in die Geschehnisse ein, unter anderem auch, dass Hand wohl der Hellseher war, während Fitz und ich einfach rumstanden.

Gerade, als Garret sich wieder zu uns wenden wollte, regnete es plötzlich durch sämtliche Fenster Kugeln auf uns nieder, sodass wir uns hinter Sofas und unter dem Tisch verstecken mussten. Wie als hätte er Angst, ich könnte getroffen werden, umklammerte Ward mich mit seinen starken Armen und hätte in dem Moment wahrscheinlich einen prima Schutzschild abgegeben, hätte er nicht halb auf mir gelegen und mir somit bald sämtliche Luft mit seinem Gewicht aus den Lungen gequetscht. Überall um uns herum zersplitterte Glas, getroffene Gegenstände flogen durch die Gegend und schütteten uns quasi zu.

Erst als der Kugelhagel sich gelegt hatte, wagten wir es, uns wieder zu bewegen und vorsichtig aus unserer Deckung zu kriechen, um wieder aufzustehen. Coulson kam mit May angelaufen und wies uns an, ihm zu folgen. Also gingen wir nach unten, zu der speziellen Zelle, die mal Skyes Krankenzimmer war. Mittlerweile hagelte es wieder Kugeln, doch wir waren in dem Moment erst ein mal sicher.

Ward ließ mich auf dem Weg nach unten nicht mehr los, erst als wir zum Stehen kamen, lockerte er seinen Griff um meinen Arm ein wenig. Fitz und Skye erledigten hastig ihre Sachen, kramten alles zusammen, was sie brauchen würden.  Doch auch als Ward begann, sich mit Garret angeregt zu unterhalten, bekam ich dies nur halb mit. Meine Gedanken waren woanders, fassungslos über die Nachricht, die uns May und Coulson übermittelt hatten.

Fury war tot.

Agents of Shield - The Rise of a falling Star [ON HOLD]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt