Eigentlich hassen wir uns, trotzdem liebe ich sie!?

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Perfectly wrong- Shawn Mendes

Shawn

Schon mein ganzes Leben lang hatte ich jemanden, zu dem ich hingehen konnte, wenn ich Probleme hatte. Jetzt allerdings fehlt mir diese Person. Es war immer nur sie. Ich wäre schließlich nie zu meiner Mom oder zu Dad gegangen, um ihnen pubertäre Probleme auf den Tisch zu schmeißen, über die sich die beiden dann fünf lange Jahre lang den Kopf zerbrochen hätten. Doch jetzt bleibt mir nichts anderes übrig. Naja, doch. Eben die Klappe halten und für mich selbst trauern. Es fühlt sich einfach an, als würde der wichtigste Teil meines Lebens nicht mehr erreichbar sein. Man kann mich gerne als viel zu sensiblen, überemotionalen Mann bezeichnen, doch ich meine es ernst.

Eigentlich hassen wir uns, trotzdem liebe ich sie!?

Was sagt mir dieser Satz? Bis auf die Tatsache, dass er mir im Studio einfach so durch den Kopf gegangen ist, ist daran doch nichts verwerflich oder?
Ja, ich vermisse sie. Ja, es fühlt sich so an, als habe jemand meinen Magen auseinander genommen und ihn wieder an der falschen Stelle implantiert. Ich meine, selbst jetzt, wo ich zwischen kreischenden Fans, tausenden Reportern stehe, muss ich an Cassie denken.

,,Du siehst heute so traurig aus. Ist es wegen einem Mädchen?" oder ,,Würdest du auch einen Fan daten?" oder ,,Bist du zurzeit vergeben?" oder sogar ,,Wie geht es dir heute?". Sowas nervt. Ständig kommen nur Fragen oder Rumore über mein angebliches Liebesleben.

Dabei sind es schon NEUN Monate, in denen ich nicht einmal mehr ihren Anteil des Schrankens geöffnet habe. Ich frage mich oft, was sie in dem Moment macht. Ob es ihr gut geht. Oder einfach, ob sie auch an mich denkt. Ihr blaues karierte Hemd, das ich schon immer an ihr mochte, hängt noch immer über einem Stuhl im Esszimmer. Ich habe es seitdem sie weg ist, nicht mehr angerührt. Mom wollte es einmal da weg nehmen, doch ich habe sie beinahe so sehr angebrüllt, dass sie es wieder ganz sauber weggelegt und mich dann mit einem mitleidigem Blick angesehen hat. Ich hasse es. Ich kann nicht einmal ihren Namen hören, ohne vor Schuldgefühlen und Wut durchzudrehen. Man könnte meinen, dass ich an Aggressionen leide, dabei bin ich einfach nur seit sehr langer Zeit in einer sehr schlechten Phase.
Fertig.

,,Shawn! Schau hier rüber!", schreit ein etwas älterer Mann aus der Reportermenge zu mir hinüber. Ich ignoriere ihn gekonnt und laufe zu dem schwarzen Auto, was für mich schon bereitsteht. Früher bin ich immer zu den Fans gegangen, die hinter den Abtrennungen stehen und einen anschreien, heute winke ich Ihnen bloß zu und verschwinde schnell in den hintersten Bereich des Autos. Der Fahrer schließt hinter mir die Tür, dann steigt er vorne ein und lässt das Auto langsam aber geschmeidig anfahren. Es braucht seine Zeit, bin ich meine Fassade ablegen und die Schultern wieder hängen lassen kann. Es ist hart. Mehr als das. Allein jetzt, durch die Straßen zu fahren und durch die hellen Straßenlichter zu schauen bringt mich fast um. Dann an einer Ecke. Da ist die Halle, in der ich meinen Abschlussball hatte. Und da sehe ich sie.

Samstagabend, 23;00 Uhr.

,,Was denkst du denn?", schreit sie. Der Rock ihres roten, schulterfreien Kleides weht durch die Luft, was mir einen kleinen Blick auf ihre Oberschenkel gewehrt. Mein Puls geht in die Höhe. Mein Atem stockt. Doch sie bemerkt nichts. Unausweichlich schreit sie mich weiter an. ,,Als würde ich wollen, dass du weggehst! Du bist mein bester Freund! Natürlich will ich, dass du bleibst." Jetzt wird sie leiser. ,,Ich meine, wenn du gehen willst, dann geh. Aber komm dann ja nicht zurück und sag, dass du das hier willst!" Sie zeichnet mit dem Zeigefinger eine Verbindung zwischen uns. Ich will was sagen, aber ich kann nicht. Anstatt etwas auf ihr Geschrei zu erwidern, drehe ich mich um und zische ab.

Wir haben uns oft gestritten. Unser ganzes Leben lang mussten wir damit kämpfen. Und doch hat es irgendwie funktioniert. Dann habe ich es verhauen. Nur ich. Sie hatte keine Schuld. Ich kann verstehen, warum sie immer auf Stop and Go war. Es ist verständlich. Ich bin das Problem gewesen. Wir beide können uns nicht binden. Obwohl ich allerdings dachte, dass ich es könnte. Doch ich kann es nicht.

Und ohne dass ich es bemerkt habe, rollen mir feuchte Tränen die Wangen hinunter und versenken mich in endlose Höllenqualen.

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Taddaaaaa...👋🏻

Leute, ich bin soo stolz auf dieses Kapitel. Ich meine! Lest es euch durch. Es ist wirklich ein Meisterwerk... 😁😁😁😁

Eigenlob stinkt, I know...🙄

War gestern noch feiern, deswegen gute Nacht...😴

To be continued...❤️

Like to be you [Shawn Mendes FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt