Ich blicke mich um. Es ist noch dunkel in unserem Schlafzimmer. Nur ein kleiner Streifen Licht lugt durch den Schlitz der Badezimmertür und erhellt den Raum minimal. Mit einem Grinsen im Gesicht schlüpfe ich aus dem Bett und öffne die Holztür einen kleinen Spalt. Ein leises Summen ertönt aus der Dusche, weshalb ich die Tür nun ein bisschen weiter öffne und ins Bad hüpfe. Ich liebe es, wenn Shawn mal wieder unter der Dusche singt, einfach nur in der Badewanne zu liegen und ihm zuzuhören. Denn obwohl es niemand weiß, entstehen fast alle seine Songs in der Dusche. Heute ist es jedoch nur ein leises Murmeln. Es ist auch keiner seiner Songs. Es ist ,,Don't stop the Music" von Jamie Cullum. Ich kichere leise in mich hinein, als ich es mir in der Badewanne bequem mache und die Augen schließe.
,,Mrs. Mendes, wäre es Ihnen recht, wenn ich mich zu Ihnen geselle?", erklingt die Stimme meines zukünftigen Mannes, nachdem der Duschkopf aufhörte, Wasser fließen zu lassen. Misstrauisch öffne ich ein Auge. Ein inzwischen in Boxershorts bekleideter Shawn steht vor mir und blickt belustigt auf mich hinab. Er hält ein großes Kissen und eine Wolldecke in seinen Händen.
,,Natürliche, Mr. Mendes, es wäre mir sogar sehr recht.", antworte ich, die Augen wieder geschlossen. Ich merke nur, wie Shawn sich neben mir in der leeren Badewanne platziert und einen Arm um meine Hüfte schlingt. Als ich die Augen wieder öffne, ist das Licht ausgeschaltet, durch das kleine Fenster des Raums, ist der helle Mond zu sehen. Lächelnd lehne ich mich an Shawns Brust und lasse mich von ihm zudecken. Seine Finger spielen mit meinen, während wir einfach nur in der Badewanne liegen und vor uns hin dösen.
Nach langer Zeit schaltet sich Shawn ein: ,,Weißt du eigentlich noch, was an meinem siebzehnten Geburtstag passiert ist?"
Ich nicke, schließe die Augen, schiebe mein eines Bein zwischen seine ausgestreckten Beine und lege meinen Kopf auf seine Brust, lausche dem, was er erzählt.
,,Ich wollte dich damals küssen. Ich wusste nur nicht, warum. Chris war immer dieser Typ, den jeder als merkwürdig bezeichnet hatte und trotzdem hast du ihn genommen. Du warst mit ihm zusammen, weil ich Charleen hatte, richtig?" Er wartet gar nicht auf meine Antwort. Stattdessen fährt er mir durch die Haare und redet weiter. ,,Es tut mir leid, dass ich Dir deinen ersten Kuss gestohlen habe. Ich dachte, du hattest ihn schon. Ich wollte nicht dieses Arschloch sein. Charleen und ich haben uns noch an dem Abend getrennt, aber als ich gesehen habe, wie du und Chris getanzt habt, konnte ich es dir irgendwie nicht sagen."
Ich hebe den Kopf und blicke ihn durch seine dichten Wimpern direkt in die Augen.
,,Was wolltest du mir denn sagen?", frage ich erstaunt. Davon wusste ich nichts. Ich wusste nicht, dass er sich an dem Abend von Charleen getrennt hatte. Ich wusste das alles nicht.
,,Dass ich dich wollte. Die ganze Zeit." Er zieht meine Hand mit dem Ring an seinen Mund und drückt einen festen Kuss auf meine Handfläche. ,,Und es hat mich beinahe umgebracht, in den USA rumzutouren und zu wissen, dass du mit diesem Arschloch zusammen bist."
Ich lache auf, weil ich es so unangebracht lustig finde, wie die Umstände damals schon waren.
,,Das heißt, der kleine Shawni war schon damals in mich verknallt, war aber ein Gentleman und hat mich ziehen lassen?", flüstere ich lachend an seine Lippen, nachdem ich mich an ihn hochgezogen habe.
Shawn nickt mit einem Lächeln auf den Lippen. Mittlerweile liege ich halb auf ihm drauf und zeichne mit meinen Fingerkuppen die Umrisse seines Gesichts ab.
,,Hast du gewusst, dass er immer versucht hat, dich schlecht wirken zu lassen? Chris hat immer, und immer meine ich wirklich jeden einzelnen Tag, über dich geredet und gemeint, wie scheiße du mich doch behandeln würdest."
Ich drücke ihm einen Kuss auf sein Kinn, bevor ich über seine Wange streichle.
,,Wirklich?"
Ich nicke. Dann streiche ich ihm eine nasse Haarsträhne aus der Stirn, weil sie mich gestört hat, und erwidere schließlich: ,,Er war ein Arschloch. Du bist perfekt. Nur ich bin Schuld an der Sache mit dem Unfall. Ich hätte bei dir bleiben sollen. Du wollest mich ja sogar noch aufhalten, mit ihm zu gehen, aber ich dachte, dass ist der einzige Weg, um die Situation zu entschärfen. Dabei hattest du immer recht."
Ich atme seufzend aus und warte auf seine Antwort. Langsam wird es wegen dem offenen Fenster augenblicklich kälter im Raum und Shawn zieht die Decke noch ein enger um meinen Körper.
,,Du bist nicht an dem Unfall schuld, und das weißt du auch. Er ist derjenige, der die alleinige Schuld daran trägt. Und das ist auch gut so."
Bei den Erinnerungen daran, kommen mir aus irgendeinen banalen Grund die Tränen. Als die erste Träne über meine Wangen rollt, küsst Shawn sie weg.
,,Ich liebe dich"
,,Nein, ich liebe dich."
Verdammt, ja das tue ich!
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Ich werde emotional😖😢Dieses Kapitel wollte ich unbedingt heute noch Posten, weil ich finde, dass die Zeit, die Cassie und Shawn hier zusammen verbringen, total ins Feeling heute Abend passt🤔😍
Es freut mich übrigens so sehr, dass der Antrag so gut bei euch angekommen ist. Leider ist das Kapitel hier das letzte bis Sonntag😌 Also morgen kein Kapitel, weil ich morgen arbeiten muss📓📈
Hoffe, euch hat das Kapitel gefallen😁
To be continued...❤️
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Like to be you [Shawn Mendes FF]
Fanfiction||Fortsetzung von ,,Because I had you"|| Inzwischen ist die Geschichte mit Shawn für Cassie Clarke gestorben. Sie hat mit ihrem alten Leben abgeschlossen, ihre Probleme in Toronto zurückgelassen. Ihr neues Leben in Ottawa unterscheidet sich in viel...