Die Hochzeit ist in drei Tagen. Während meine Aufregung immer größer wird, werden Johns Organisationslisten immer kleiner. Der letzte Punkt der Liste lautet: Sex am Tag vor der Hochzeit. Da John allerdings null Aktien in das Sexleben von Shawn und mir hat, ist es wohl er mein Punkt auf der Liste.
Ich habe absolut keine Ahnung, wie John sich diesen Punkt vorstellt, aber seine Vorstellung meiner Abwesenheit in der Uni drei Tage vor der Hochzeit entspreche ich eher weniger. Denn als ich am Morgen durch den Westflügel der University of Toronto schleiche und er mich entdeckt, wird sein sonst so entspannter Gesichtsausdruck auf einmal ziemlich gehetzt und er scheint nicht mehr so glücklich wie zuvor.
,,Was tust du denn hier, mein kleiner Hochzeitsvogel?", ruft er durch den leeren Gang der Uni, woraufhin ich mir schnell meine Kaputze über den Kopf ziehe und in den kleinen Unisaal, in dem meine nächste Vorlesung stattfindet, flüchte.
Den Ring trage ich nicht in der Uni, viel zu viele Menschen, von denen ich nicht will, dass sie es sehen, würden den Ring entdecken und mich darüber ausfragen wollen. Mein Professor nickt mir freundlich zu, als ich die Hand hebe und ihn begrüße. Sobald ich sitze, hole ich Block und Stift heraus und krame nach meinem Handy. Eine Nachricht von Shawn sticht mir sofort ins Auge.
Shawn: Noch drei Tage bis ich dich endlich MEIN nennen kann.
Cassie: Du kannst mich auch jetzt schon so nennen.
Shawn: Nein, das ist erst ab Samstag möglich!
Cassie: Ich liebe dich, Shawn.
Shawn: Nicht so sehr, wie ich dich vergöttere
Mein Kichern muss wohl bis in die erste Reihe zu hören gewesen sein, denn eine Studentin dreht sich lachend zu mir um und betrachtet mich urteilend.
Japs, in drei Tagen würde ich in einer kitschigen, dämlich schön geschmückten Kirche vor meinem Verlobten stehen und ihm das Ja-Wort geben. Und ich würde glücklich bis an mein Lebensende an seiner Seite sein. Egal, was passiert.
Die Vorlesung vergeht wie im Fluge, was vor allem daran liegt, dass ich größtenteils unter meinem Tisch mit Shawn texte und den Dozenten total ignoriere. Wir machen eh nichts mehr, was man sich wirklich braucht. Er teilt uns irgendwelche Graphiken aus, die wir analysieren sollen, was ich zu hundert Prozent nicht tue, und gibt uns Ratschläge zur mündlichen Prüfung. Meine Freundin aus der ersten Reihe würde mir die Unterlagen eh mailen. Eigentlich müsste ich gar nicht hier sein.
Auf dem Weg zum Südflügel, wo meine nächste Vorlesung stattfinden würde, begegne ich Matthew. Ich sehe aus dem Augenwinkel, dass er mich ansieht. Will hat noch letztens mit ihm telefoniert, soweit ich weiß. Also könnte Matthew von der Verlobung wissen.
Matthew ist ein spitzen Lehrer, er ist ein toller Mann, keine Frage, aber ob er auch so etwas wie ein Vater für mich darstellen könnte, keine Ahnung. Allein weil ich irgendwie das Verlangen verspüre, ihm zu grüßen, drehe ich mich in seine Richtung. Er steht dort, als habe er einen Toten gesehen, als ich mit schnellen Schritten auf ihn zugehe.
,,Hey, Matthew.", fange ich an. ,,Lange nicht mehr gesehen. Wie geht's dir?"
Seine Verwirrung über meine Höflichkeit entgeht mir nicht. Aber er schlägt sich gut.
,,Die Frage ist, wie geht es dir! Ich habe gehört, bald ist es soweit?"
,,Ja, diesen Samstag sogar schon." Ich lache nervös. ,,Also bleibt mir nicht mehr viel Zeit als alte Jungfer, he?"
Matthew lacht verkrampft, legt mir dann aber eine Hand auf die Schulter und drückt einmal sanft daran. Eine Geste des Stolzes.
,,Ich freue mich für dich, ehrlich!", sagt er. ,,Du tust das einzig Richtige."
,,Danke."
Matthew nickt mir nochmal freundlich zu, ehe er sich umdreht und Andeutungen macht, weiter zu gehen. Doch ich halte ihn auf.
,,Matthew, warte!" Ich atme auf. ,,Es würde mich sehr freuen, wenn du auch kommen würdest. Am Samstag um elf Uhr an der Sankt-Marin-Kirche."
Wieder nickt Matthew nur, diesmal allerdings mit einem offenen Lächeln im Gesicht und einer dankbaren Haltung am Körper.
,,Ich werde da sein.", sind seine letzten Worte, bevor er in seinem Büro verschwindet.
Er hat genau dasselbe durchgemacht, wie Will und ich. Es tut mir wirklich leid, dass ich ihn so verstoßen habe!
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Heute ist noch was dazwischen gekommen, deswegen gibt es nur noch ein Kapitel... sorry 😐Mich würde mal interessieren, was ihr von Matthew haltet? Ist er euch sympathisch?🤔
To be continued...❤️
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Like to be you [Shawn Mendes FF]
Fanfic||Fortsetzung von ,,Because I had you"|| Inzwischen ist die Geschichte mit Shawn für Cassie Clarke gestorben. Sie hat mit ihrem alten Leben abgeschlossen, ihre Probleme in Toronto zurückgelassen. Ihr neues Leben in Ottawa unterscheidet sich in viel...