Wie geht es dir?

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Shawn POV:

,,Wie geht es dir?", frage ich, obwohl Cassie es gar nicht richtig merkt. Sie starrt auf den Tresen vor sich, kippt immer mal wieder einen Schluck Wodka in sich hinein. Ihre Lippen zittern, ihre Augen sind ausdruckslos. Jetzt, wo sie nicht viel mitzukriegen scheint, nehme ich sie mir genau in Augenschein. Ihre Haare sind länger geworden, sie hat abgenommen. Das erkenne ich sofort. Nicht, dass sie jemals dick war. Sie war perfekt. Aber das Mädchen, meine beste Freundin, sitzt nicht mehr neben mir. Es ist bloß dieser leblose Körper, der physisch anwesend, jedoch psychisch nicht vorhanden zu sein scheint. Der Gedanke an die alte Cassie ist komisch. Das Mädchen, mit dem man lachen konnte, das einen immer aufheitern konnte. Das Mädchen, das ich geliebt habe und vermutlich noch immer liebe.

Auch meine Mutter scheint zu merken, dass sie sich verändert hat und ergreift sofort das Wort, nachdem sie Cassie gründlich analysiert hat: ,,Cassie, Schatz, hast du abgenommen."

Cassie blickt zu ihr auf, ein ernster Gesichtsausdruck auf ihren Zügen. Dann schaut sie, als habe sie sich selber schon seit Wochen nicht mehr gesehen, an sich hinab und nickt letztendlich. Ihre Lippen bewegen sich, doch ich höre nichts von dem, was sie sagt. Meine Konzentration liegt ganz auf ihren Lippen. Ich stelle mir in diesem Moment alles mögliche vor. Ihre Lippen auf meinen. Dann kommt mir der Gedanke, wie sie jemand anderen küsst und ich verspanne mich direkt. Wut entzündet sich in meinem Brustkorb und flammt auf. Erst als meine Mom mir einen verwirrten Blick zuwirft und sich wieder dem Abwasch zuwendet, zwinge ich mich dazu, Cassie wieder anzusehen. Diese setzt die Alkoholflasche wieder an ihre Lippen und legt den Kopf in den Nacken, so dass der Wodka in gefühlten Nanosekunden in ihre Kehle fließt. Es muss eigentlich brennen. Verdammt, es brennt aber nicht mehr, weil sie bereits Dreiviertel der Flasche innerhalb einer halben Stunde in sich geschüttet hat. Ich muss mich wirklich zusammenreißen, um ihr nicht die Flasche aus der Hand zu ziehen und sie mit nach Hause zu nehmen. Stattdessen rutsche ich wie ein nervöser Teenager auf meinem Hocker herum und beobachte das Mädchen, das ich seit fast einem Jahr nicht mehr gesehen habe und das ich über alles liebe, wie sie sich die Kante gibt, weil sie sich nun offiziell als Vollwaise bezeichnen kann.

,,Shawn?", unterbricht meine Mom meinen inneren Monolog. Ich gebe ein resigniertes, zustimmendes Geräusch von mir. ,,Kannst du mal eben mitkommen?"

Ohne nachzudenken, stehe ich auf und folge meiner Mutter durch die Küche. Ein letzter Blick zu Cassie zeigt mir, dass der Alkohol sie ganz gut im Griff hat. Sie sitzt einfach da und tut nichts. Wie eine hirntote Person...

,,Was machst du denn?", fragt meine Mom mich wütend, nachdem sie mich um die Ecke gezogen hat. Ich beuge mich zu ihr hinunter.

,,Was soll ich denn machen?" Ich behandle ihre Frage einfach als ganz normal, jedoch weiß ich ganz genau, was sie von mir will.

,,Du verarscht mich!" Schon mal gut erkannt. ,,Du solltest gar nicht hier sein. Ihr kleines, sowieso schon zerbrochenes Herz hält das doch nicht aus."

,,Mom-"

,,Du hast ihr das Herz gebrochen und sie ist abgehauen. Jetzt kommt sie nach fast einem Jahr wieder, und das aus einem echt beschissenen Grund, und was machst du?" Ich zucke mit den Schultern. Ich bin mir keiner Schuld bewusst. ,,Du entschuldigst dich nicht einmal?"

Ich will gerade was sagen, da fällt sie mir schon wieder ins Wort und motzt mich flüsternd an: ,,Freundchen! Ich bin nicht blind! Du liebst sie immer noch. Also krieg jetzt mal deinen Arsch hoch und hilf ihr aus dieser Scheiße!"

Und zwar ganz leise, aber noch so laut, dass ich es noch hören kann, flüstert sie: ,, Schließlich will ich in meinem Leben noch mal Oma werden."

Und da lässt sie mich zurück. Mein Gehirn so weich wie Kaugummi und meine Arme so schwer wie zwei Elefanten. Ich brauche dieses Mal etwas länger, bis ich reagiere und ihre Worte sich in meine Gehirnzellen einbrennen.

Krieg mal deinen Arsch hoch und hilf ihr aus dieser Scheiße!

Genau das ist mein Plan:

Ich laufe schnurstracks auf meine beste Freundin zu und reiße ihr die Flasche aus der Hand. Das wissende Lächeln von meiner Mutter kann ich nur erahnen, aber irgendwie weiß ich, dass es da ist. Cassie keucht erschrocken auf und schaut mit ihren riesigen Augen zu mir hinauf. Für einen kurzen Moment verfalle ich diesen, dann greife ich nach ihrem Handgelenk und ziehe sie vom Hocker. Sie ist alles andere als verwirrt. Sie wirkt sehr neugierig. Und als ich den Alkohol auf die Theke stelle und ihr Handgelenk loslasse, weiß sie ganz genau, was ich gerade tun wollte. Immer noch mit bitterlich traurigem Blick, lässt sie sich wortwörtlich in meine Arm fallen. Sie lässt sich einfach nach vorne kippen und schlingt ihre dünnen Arme um meine Hüfte. Als ich meine Arme fest um sie lege und einfach versuche, ihr soviel Kummer zu nehmen, wie es nur geht, zwinkert meine Mutter mir schnell zu und verschwindet danach stumm aus der Küche, lässt uns bedacht alleine.

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Also... Ratet mal, wer die Hauptrolle für das Theaterstück an unserer Schule hat... 🤗

Darf ich vorstellen?

Ich! Mein Lehrer für ,,Darstellendes Spiel" hat mich einfach drauf angesprochen. 😀Ich bin nicht einmal in der Theater-AG, aber er meinte, dass er die Rolle sehr passend zu mir findet und dass ich perfekt mit dem Team zusammenpassen würde... 🥺☺️

Oh mein Gott... ich kann es immer noch nicht fassen...😁😁😁

However! Eigenlob stinkt 💩

To be continued...❤️

Like to be you [Shawn Mendes FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt