Cassie POV:
Ich wache auf, als Shawn neben mir die Decke von sich schiebt. Durch die Panoramafenster leuchtet die glänzende Mittagssonne ins Wohnzimmer und erhellt den Raum augenblicklich. Shawn streckt und renkt sich, während ich mit der Hand das Licht versuche von mir fernzuhalten. Shawn und ich haben bis zum frühen Morgen geredet. Ich habe ihm von Wills Adoption und all den Geschichten von Mom erzählt. Er hat einfach nur zugehört und mit mir nach einer Lösung gesucht. Wir sind auf den Entschluss gekommen, dass ich es Will nicht erzählen werde. Er ist schließlich mein Bruder, egal wenn er es biologisch nicht ist. Trotzdem liebe ich ihn wie ein Bruder und will mich nicht deswegen mit ihm darüber streiten. Außerdem wird er Vater und ich Tante und da sein Kind besser mit der tollen Tante, die ich sein werde, aufwachsen sollte, werde ich meine Klappe halten. Shawn hat mir zudem von der Fehlgeburt von dem ersten Kind erzählt. Sie haben das Kind verloren, das ich letztes Weihnachten bemerkt hatte. Dann haben sie es erneut versucht, lange soll es nicht geklappt haben, doch jetzt ist sie wieder schwanger und mit dem Kind scheint alles gut zu sein.
,,Guten Morgen.", rufe ich Shawn hinterher, als er schnell im Schlafzimmer verschwindet, um sich irgendetwas anzuziehen. Denn das Handtuch würde nicht reichen. Aus dem Schlafzimmer ertönt ein leises Grummeln und schon kommt er nur mit einer Boxershorts bekleidet zurück ins Wohnzimmer, wirft mir eines seiner Shirts zu und grinst mich liebevoll an. Nachdem ich mir das Shirt, das knapp unter meinem Po endet, übergeworfen habe und ihm in die Küche gefolgt bin, greife ich nach seinem Handgelenk. Er steht am Kühlschrank und sucht nach irgendetwas essbarem, das er sicherlich nicht finden wird. Als er sich zu mir umdreht, drücke ich ihm einen langen, zärtlichen Kuss auf die Wange und schaue ihm dann intensiv in die Augen.
,,Guten Morgen, du Morgenmuffel.", antwortet er auf meinen Kuss. Er drückt mir noch einen verschlafenen Kuss auf die Nase, ehe er den Kühlschrank wieder zu macht und mich fragt: ,,Lust, was essen zu gehen?"
Ich hasse es abgrundtief mit ihm in die Öffentlichkeit zu treten. All die Aufmerksamkeit, die man dort bekommt, bringt mich vollkommen aus dem Konzept. Viele, sehr viele Menschen würden uns sehen und ich habe das Gefühl, das nicht überleben zu können. Shawn ist es gewohnt, immer von allem und jedem beschallt zu werden, ich hingegen hasse es schon, wenn jemand im Hörsaal schmatzt.
,,Können wir nicht verhungern?", frage ich, das Lächeln auf meinem Gesicht immer noch bewusst aufgesetzt, damit er auf keinen Fall merkt, wie sehr ich hoffe, dass er zustimmt.
,,Ach komm schon.", jammert er, greift währenddessen allerdings nach meinem Shirt und zieht mich noch näher zu sich heran. Es ist soweit. Er ist zum Sexmonster mutiert. Schnell winde ich mich aus seinem Griff und entferne mich soweit wie möglich von ihm.
,,Nein.", protestiere ich. ,,Weißt du, ich war immer stolz, dass wir es auch ohne die Öffentlichkeit hinbekommen haben und jetzt werden wir diese Vorsätze nicht über Bord schmeißen. Nicht nur für ein Frühstück."
Ich stemme meine Arme in die Hüfte und schaue ihn streng an. Es dauert nicht lange, bis ich ihn mit Gestik und Mimik signalisiert habe, dass diese Option nicht in Frage kommen würde.
,,Naja, vielleicht könnten wir ja einkaufen gehen?"
Ist das jetzt sein Ernst, oder möchte er verprügelt werden?
,,Junge, was verstehst du daran denn nicht?" Meine Stimme ist heiser. Ich lache trotzdem lauthals los, worauf Shawn direkt mit einsteigt. Nach ein paar Sekunden werde ich wieder ein wenig ernster. ,,Nein, aber im Ernst. Ich fühle mich nicht wohl, wenn wir das tun. Jedes Mal muss ich an irgendwelche Schlagzeilen in der Zeitung oder an irgendwelche Nachrichten im Fernsehen denken. Das will ich nicht, weil ich die Zeit mit Dir genießen möchte und mir keine Sorgen über so einen prominenten Scheiß machen möchte." Nach meinem Vortrag hole ich kurz Luft.
,,Okay, dann würde ich sagen, rufe ich Mom an?"
,,Gute Idee."
Er lacht kurz auf, joggt dann rüber ins Wohnzimmer, wohin ich ihm lächelnd folge. Er greift nach seinem Handy, das irgendwie zwischen den Sofakissen und unseres provisorischen Bettes liegt. Innerlich Befehle ich mir selbst, keine Fragen zu stellen. Es würde einen Grund haben. Trotzdem muss ich kurz den Kopf zur Seite drehen, damit er mich nicht schmunzeln sieht. Wenige Sekunden später scheint Karen ans Telefon zu gehen.
,,Hi, Mom."
Sie redet.
,,Ja, deswegen-"
Sie redet wieder.
,,Mom-"
Schon wieder fällt sie ihm ins Wort. Er lächelt mir kurz zu, verdreht genervt die Augen. Dann kommt er auf mich zu und beugt sich hinunter. Während seine Mom also redet und redet und gar nicht mehr damit aufhört, drückt Shawn mir grinsend tausende Küsse auf die Stirn und spielt träumerisch mit meinen Haaren. Seine Mom merkt gar nichts. Nein, sie erzählt irgendetwas von den Coopers, die direkt neben den Mendes' leben und hört gar nicht mehr auf. Shawn lässt das ganze Gelaber brav über sich ergehen. Durch den Hörer kann ich zwar nicht viel, aber genug hören. Es scheint ziemlich kompliziert zu sein. Ihr britischer Akzent, vermischt mit dem Kanadischen, führt zu fast keinem normal verständlichen Satz. Ich klopfe ihm gegen die Brust, als seine Mom eine Frage stellt und er antwortet mit einem tiefen Grummeln.
Irgendwann scheint ihm das Gerede auf die Nerven zu gehen und er unterbricht seine Mutter, trotz allem noch höflich: ,,Mom, Cassie und ich kommen gleich zum Frühstücken vorbei. Wir haben nichts mehr hier und einkaufen gehen, wird schwierig an einem
Samstagmorgen." Dann legt er auf. Einfach so.Meine Mom hätte geflucht und mit Beleidigungen um sich geworfen, die selbst ich nicht verstehen hätte können. Sie hat immer diese alten, schon längst vergessenen Schimpfwörter benutzt, die kein Schwein kennt.
Nun, heute kann sie es nicht tun.
,,Du solltest dich schämen, Mendes!"
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Guten Morgen oder Mittag?!😂🙌🏻
Einen schönen Samstag wünsche ich euch😉Was denkt ihr, passiert als nächstes?🥰
Hoffe euch hat das Kapitel gefallen😌💩 Ab jetzt kommt übrigens wieder regelmäßig nur Samstags ein Kapitel, wegen Schule u know...😮
To be continued...❤️
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Like to be you [Shawn Mendes FF]
Fanfiction||Fortsetzung von ,,Because I had you"|| Inzwischen ist die Geschichte mit Shawn für Cassie Clarke gestorben. Sie hat mit ihrem alten Leben abgeschlossen, ihre Probleme in Toronto zurückgelassen. Ihr neues Leben in Ottawa unterscheidet sich in viel...