Darf ich bitten?

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,,Darf ich bitten?", kommt es von Shawn, meinem Ehemann, nachdem der DJ unseren Hochzeitstanz angekündigt hat. Er steht direkt vor mir und hält mir aufrichtig die Hand hin, damit er mich zur Tanzfläche führen kann. Dabei trägt er das Lächeln, das er immer aufsetzt, wenn er entschlossen ist, etwas zu tun. Dies in Beziehung mit dem Anzug, der jede Frau zum Ausrasten bringen würde, lässt ihn als noch besser aussehend da stehen. Nervös ergreife ich seine Hand, woraufhin er mich langsam zur Tanzfläche führt. Mittlerweile erweist sich eine große Fläche des Tanzbereichs als frei, da nun alle Leute mit Kerzen in der Hand, die wohl verteilt wurden, quasi eine Blase bilden. Für eine chronische Nicht-Tänzerin und einen nahezu perfekten Mann, der sich dazu entschieden hat, mich zu heiraten.

,,Ganz ruhig. Wir schaffen das schon."

Shawn zieht mich mit einer schnellen Handbewegung nahe an sich heran. Zwischen uns würde nicht einmal ein schmales Blatt Papier passen, so nahe stehen wir aneinander. Ich klammere mich mit einer Hand um seinen Hals, die andere lege ich sanft in seine und warte darauf, dass er meine Taille berührt. Dann setzt er sich in Bewegung und ich tue all das, was wie geprobt haben. Oft. Was wir oft geprobt haben. Meistens sogar um Mitternacht oder in irgendwelchen Backstagebereichen, die absolut nicht dafür gemacht waren.

,,Ich kann nicht glauben, dass wir jetzt wirklich Mann und Frau sind.", rutscht es mir heraus, als er mich gerade nach einer turbulenten Drehung wieder zu sich zieht und mir einen milden Kuss auf die Wange drückt.

,,Ich auch nicht, aber ich liebe es schon jetzt.", erwidert er leise.

Jetzt kommt nichts Weltbewegendes mehr, das zu schwer ist, um es zu genießen. Daher lege ich meinen Kopf in seine Halsbeuge, so dass ich die Chance habe, seinen Geruch tief in mir aufzunehmen. Ich schließe die Augen und lausche dem leisen Summen von Shawn an meinem Ohr. Und auf einmal kommt mir die ganze Aufmerksamkeit und das Tanzen gar nicht mehr so schlimm vor. Das ist mein Tag, unser Tag, wir sollten es so sehr genießen, wie es nur geht.

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12. Mai 2017:

,,Kannst du nicht aufpassen?"

Meine Mom steht vor mir und schaut böse auf mich hinab. Ich bin zwar schon achtzehn, aber das heißt noch lange nicht, dass ich größer als sie bin. Denn Mom war immer groß. Nicht nur physisch, sondern auch mental. Dachten wir zumindest. Will und ich haben vor kurzer Zeit den Entschluss gefasst, sie in die Psychiatrie einweisen zu lassen. Meiner Meinung nach, war das die einzig richtige Entscheidung, aber sie hasst uns dafür.

Ruhig sammle ich die Scherben des Glases auf, das sie hat fallen lassen, als ich die Tür zu ihrem Zimmer aufgemacht habe. Shawn bückt sich ebenfalls hinter mir, so dass auch er die Scherben einsammeln kann. Meiner Mutter scheint das allerdings überhaupt nicht zu gefallen. Augenblicklich nimmt sie ein zweites Glas in die Hand und wirft es an die Fensterfront uns gegenüber. Das Glas zerbricht in tausende Teilchen. In mir fängt es langsam an zu brodeln.

Aber sie kann ja nichts dafür. Es ist nicht ihre Schuld, dass sie so ist, wie sie sich gerade verhält.

Meine Finger zittern, als ich mich so langsam wie es geht aufrichte. Doch das ist wohl noch nicht langsam genug, denn in Windeseile dreht sich Mom um und schreit mich wütend an.

,,Was tust du überhaupt hier? Ich dachte meine Schlampentochter hat in Zwischenzeit jemanden neues gefunden und ich bin mal wieder uninteressant!"

Ich sage nichts. Mom ist schon seit Ewigkeiten so. Ich sollte mich langsam mal daran gewöhnen.

,,Mom, ich wollte nur nach Dir sehen. Schau, Shawn ist extra mitgekommen, damit er dich auch mal wieder sehen kann.", erwidere ich dann mit ruhiger Stimme.

,,Ja klar, sonst kann er mich ja auch nie sehen, weil du mich hier rein gesteckt hast, als wäre ich geistig behindert."

,,Gut, dann können wir ja jetzt auch wieder gehen."

,,Ja, das solltest du ganz bestimmt tun und komme ja nicht wieder!"

Und da habe ich Shawn auch schon am Handgelenk gegriffen und ihn aus den Raum gezogen, die Tür hinter uns zugeschlagen.

,,Okay. Das war-" Shawn legt eine kleine Pause ein, ehe er weiter redet. ,,Das tut mir alles so wahnsinnig leid, Cassie."

Es dauert nicht lange bis wir in seinem Jeep sitzen und ich den ganzen Tag schweige.

Schweigen. Das konnte ich schon immer gut...

Heute, an meinem Hochzeitstag, muss ich an sie denken, daran wie sie war, bevor ihre Krankheit den Griff um ihre Kehle schloss. Und ich vermisse sie tatsächlich, auch wenn ich nie damit gerechnet hätte.
Und trotzdem stehe ich heute hier umgeben von den Menschen, die mich lieben, und heirate denjenigen, der mich schon immer beschützt hat und mit dem sich das Leben einfach wie Fliegen anfühlt...

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Es freut mich sooo sehr, dass euch die Hochzeitskapitel, besonders auch das letzte Kapitel so sehr gefallen haben😘 auch obwohl ich damit nicht gerechnet habe. Ohne Spaß so viele Bücher oder Fanfictions steigern sich einfach so in das Heiraten und so rein, dass ich es manchmal schon fast übertrieben finde...

Ich hoffe, ich habe nicht übertrieben und dass euch das Kapitel gefallen hat😉

Ein Kapitel kommt heute noch☺️

To be continued...❤️

Like to be you [Shawn Mendes FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt