15. Juni 2016:
Die Liebe stellt uns auf die Probe. Sie testet uns solange, bis sie denkt, dass wir weitere Hindernisse überqueren können. Liebe hindert uns daran, zu versagen. Sie baut uns immer wieder auf und macht uns wieder zunichte. Weil sie es nicht anders kann. Weil wir es nicht anders lernen können. Wir müssen so lernen und wir werden nicht anders lernen. So ist es und so wird es auch immer bleiben.
,,Hat da etwa jemand den Vodka für sich entdeckt, kleine Schwester?", ertönt es aus der Stille von Will. Er schlendert geradewegs auf mich zu. Shawn watschelt direkt hinter ihm, dieses verräterische Grinsen auf den Lippen. Er liebt Vodka über alles. Ich glaube, wenn man ihn fragen würde, was er auf eine einsame Insel mitnehmen würde, wäre seine Antwort Vodka.
,,Cassie trinkt doch nicht. Sie nippt vielleicht ein bisschen daran. Aber so richtig trinkt sie nicht, nicht wahr, Cassie?", provoziert er mich, als er im Schrank des Ferienhauses nach vernünftigen Shotgläsern sucht. Vergebens. Ich habe es bereits hinter mir und wirklich nichts gefunden.
,,Sagt wer?", steige ich mit ein. ,,Ein siebzehnjähriger Vollidiot, der sich noch nie so richtig abgeschossen hat?", lache ich noch provokanter.
Ein harmloser Klapser auf den Hintern verrät mir, dass er es nicht ernst genommen hat und alles gut ist.
Will fängt an, irgendetwas von Kates' Katze zu erzählen, während er gar nicht mitbekommen, dass Shawn und ich ein bisschen um die Wette trinken. Als ich meinen zwölften Shot hinunterwürge und Shawn erst seinen vierten, bekommt Will einen Anruf. Er entschuldigt sich höflich, nimmt ab und verschwindet im Garten des Mietshauses. Nach Dads Tod vor einem Jahr haben Karen und Manuel sich dazu entschieden, uns einzuladen. Mom trauert zuhause alleine weiter, betrinkt sich ordentlich und schließt sich im Haus ein. Irgendwie habe ich deswegen ein schlechtes Gewissen, aber anstatt vor mich hin zu trauern, kann ich nun meine Zeit damit verbringen, mit meinem besten Freund die schönste Woche meines Lebens zu haben.Wer hätte erdacht, dass wir uns schon am dritten Abend die Birne wegschießen?
,,Weiß Will eigentlich, dass Kates Katze ein ziemlich langweiliges Thema ist? Er redet schon seit drei Stunden von diesem Vieh und wie süß Kate doch mit ihr umgehen würde.", lacht Shawn, nachdem ich mir noch einmal einen in den Hals gekippt habe und jetzt angeekelt den Mund verziehe.
,,Er will nur, dass du ihn über Kate ausfragst und er Dir alles über sie erzählen kann. Das ist normal so.", lache ich, worauf ich nun die Flasche an meine Lippen setze und den Kopf in den Nacken lege.
,,Hey, trink mal nicht so viel, später musst du kotzen."
Shawn zieht die Flasche von meinen Lippen und stellt sie auf den Tisch ab, ehe er mich an den Händen vom Küchenstuhl zieht und mir hilft aufzustehen.
,,Du solltest dich jetzt hinlegen, du hast schon ziemlich viel getrunken."
Meine Hände finden sich auf irgendeine Art an Shawns Hemd wieder, als er charmant meine Zimmertür mit den Hacken auftritt. Er dreht sich mit einem charismatischen Lächeln zu mir und führt mich rückwärts in das dunkle Zimmer. Ich habe das Gefühl, zu lallen, als ich ganz ernst versuche zu sagen: ,,Nein, ich habe nicht soo viel getrunken."
Dadurch, dass er leise in sich hinein lacht, deute ich meine Worte als sehr unglaubwürdig. Das Weiß seiner Zähne strahlt mir noch im dunklen Zimmer entgegen, als er mich Richtung Bett führt. Anscheinend bin ich nun auch zu betrunken zum Laufen...
,,Weißt du, dass ich es hasse, wenn du lächelst, Shawn Peter Raúl Mendes?", murmle ich. Shawn bleibt abrupt stehen, dreht sich um und legt einen fragenden Blick auf. Mein Körper ist schneller als mein Gehirn. In Windeseile stehe ich viel zu nah an ihm, halte mich an seinem Shirt fest und flüstere ihm aufrichtig ,,Weil ich dann immer das Verlangen habe, dich zu küssen." entgegen.
Auch Shawns Körper zeigt seine Reaktion auf meine Worte ziemlich genau. Ohne dass ich den Moment vernünftig realisieren kann, hechtet Shawn nach vorne, packt unfassbar schnell in meinen Nacken und zieht mich zu sich hoch. Als unsere Münder aufeinander treffen, ist es um mich geschehen. Es fühlt sich an, als übernehme der Alkohol für mich. Shawn hebt mich in die Luft, so dass er mich die letzten Meter bis zum Bett tragen kann. Dann lässt er mich darauf fallen.
,,Wir sollten das nicht tun.", stößt er heraus, bevor er mich daraufhin wieder küsst. Und diesmal anders als sonst. Irgendwie noch gefühlvoller. Fast so, als wüsste er, dass es das erste und das letzte Mal sein wird, das wir je miteinander haben werden.
,,Aber dafür brauche ich es zu sehr."
Ehe ich mich versehe, ist es soweit.
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Heute kommen noch ein paar mehr Kapitel Freunde!☺️☺️ Freut euch drauf...Wie findet ihr die Rückblicke? Würde mich mal interessieren🤔
Hoffe, euch hat das Kapitel gefallen😘
To be continued...❤️
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Like to be you [Shawn Mendes FF]
Fanfic||Fortsetzung von ,,Because I had you"|| Inzwischen ist die Geschichte mit Shawn für Cassie Clarke gestorben. Sie hat mit ihrem alten Leben abgeschlossen, ihre Probleme in Toronto zurückgelassen. Ihr neues Leben in Ottawa unterscheidet sich in viel...