Thorgan Hazard - Borussia Mönchengladbach

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Von jemandem versetzt zu werden, den man sehr gerne hatte, war das schlimmste Gefühl überhaupt.

Genau das musste ich gerade selbst erfahren.

Ich war mit einem Freund meiner Familie verabredet.

Mir lag viel an ihm und gut verstanden haben mir uns auch immer, weshalb es noch schlimmer war von ihm versetzt zu werden.

,,Miss? Möchten sie vielleicht etwas trinken?" Fragte eine der Kellnerinnen, die in dem Restaurant arbeiteten.

,,Ehm, ja ich nehme ein Glas von ihrem besten Wein, danke."

Nickend, schenkte sie mir ein mittleidiges Lächeln, bevor sie verschwand.

Aus dem Fenster blickend, versuchte ich den Blicken der anderen Gäste aus dem Weg zu gehen.

,,Es tut mir so leid. Der Stau, war einfach grauenvoll." Hörte ich jemanden etwas lauter sagen.

Als ich mich zu der Quelle des Geräusches wendete, sah ich einen gut aussehenden Mann, der neben meinem Tisch stand, einen Anzug trug und eine einzige rote Rose in der Hand hielt.

Zögernd stand ich auf, da ich nicht wusste ob ich mit spielen sollte oder lieber nicht.

Lächelnd zog er mich in eine Umarmung.

,,Spiel mit." Flüsterte er mir ins Ohr, bevor er sich von mir löste und mir die Rose hin hielt.

Dankend nahm ich diese an und versicherte ihm, mit nicht sonderlich guter Schauspielkunst, dass es nicht schlimm sei, dass er zu spät war.

Als wir uns setzten, wandten sich die restlichen Gäste endlich ihren eigenen Dingen zu.

,,Das hättest du nicht tun müssen." Sagte ich, nicht zu laut, damit mich nur der Mann der mir gegenüber saß verstand.

Lächelnd sah er aus dem Fenster, bevor er zu mir sah.

,,Weißt du, ich wohne nicht weit von hier. Als ich also auf dem Weg nach Hause war, hab ich dich hier nicht sehr glücklich sitzen sehen. Ich dachte mir, dass dich dein Date versetzt haben muss und da ich weiß, wie sich das anfühlt, hab ich mich schnell umgezogen, diese Rose aus einer meiner Vasen geholt und bin hier her gekommen. Jemandem so hübsches sollte soetwas nicht passieren."

Ihm ein halbherziges Lächeln schenkend, spielte ich mit der Rose, die ich noch immer in der Hand hielt.

,,Ich bin Thorgan." Stellte er sich vor.

,,(Y/N)."

,,Haben wir uns vielleicht schon einmal gesehen? Du kommst mir wirklich sehr bekannt vor."

Darüber nachdenkend, wo ich ihm schon einmal begegnet sein könnte, schüttelte ich den Kopf.

Er zuckte mit den Schultern, bevor er weiter sprach.

,,Also gut, was für ein Idiot hat mein wunderschönes Date versetzt?"

Lachend spürte ich, wie sich meine Wangen erhitzten.

Die Kellnerin, die vorhin nach meinem Getränkewunsch fragte, brachte nun auch zwei Gläser, die mit rotem Wein gefüllt waren.

,,Ich hab mir gedacht, dass ich ihrem verspätetem Date auch ein Glas mitbringe, geht aufs Haus."

,,Das ist nicht nötig, wir..."

,,Ich bestehe darauf, sobald sie bestellen wollen, rufen sie nur."

Nachdem ich mich bei ihr bedankte, lief sie auch schon zu einem anderen Tisch, den sie bediente.

Ein Schluck von dem Wein nehmend, sah mich Thorgan mit hochgezogener Augenbraue an.

Seufzend nippte ich ebenfalls an dem Glas, bevor ich auf seine Frage antwortete.

,,Er ist ein Freund der Familie, naja, seine Eltern sind Freunde der Familie, also ist er es logischerweise auch. Wir haben uns wirklich immer sehr gut verstanden, weshalb ich keine Erklärung für die Versetzung habe."

Ich machte eine kurze Pause, in der ich Thorgans Blick ausweichte.

,,Ich bin mir nicht sicher, ob das Fußballer sein ihm zu Kopf stieg oder er es lustig findet Leute zu verletzen, aber so hab ich ihn nicht eingeschätzt." Sagte ich, bevor ich ihn wieder ansah.

,,Nun, es wird dich sicher nicht erfreuen zu hören, dass ich ebenfalls ein Fußballer bin."

Lachend sah er mir zu, wie ich mein Gesicht hinter meinen Händen versteckte.

,,Damit wollte ich nicht sagen, dass alle Fußballer gleich sind, ich meine.."

,,Ist schon in Ordnung. Wer ist es?" Unterbrach er mich fragend.

Kopfschüttelnd schmunzelte ich.

,,Ach komm schon, ich werde schon mit niemandem darüber reden."

Die Augen verdrehend, trank ich einen weiteren Schluck des Weins.

Diesen spuckte ich beinahe wieder aus, als mir einfiel, wo wir uns schon einmal begegnet waren.

,,Oh gott, du spielst bei Gladbach richtig?"

Nickend zog er die Augenbrauen zusammen, bevor er seine Augen weit aufriß, als er verstand was los war.

,,Einer meiner Kollegen?" Fragte er unglaubwürdig.

Seufzend trank ich das Glas aus, dass vor mir stand.

,,Wer könnte wohl ihrem Typ entsprechen?" Fragte er sich selbst, während er mich nachdenklich begutachtete.

,,Christoph?"

Kopfschüttelnd lachte ich.

,,Lars?" Fragte er erneut.

,,Schon eher mein Typ, aber nein."

Schmunzelnd legte er sich den Finger ans Kinn.

,,Patrick?"

Als er diesen Namen sagte, spürte ich förmlich wie das Blut in meinen Adern gefror.

Nervös schüttelte ich den Kopf, doch Thorgan wusste bescheid.

,,Was soll ich sagen, er war schon immer ein riesen Idiot."

Stunden lang unterhielten wir uns über belangloses, nachdem wir dieses Thema beendeten, bevor er schließlich darauf bestand mich nach Hause zu bringen.

,,Wärst du vielleicht an einem nicht zufälligem Date interessiert?" Fragte er, als wir vor meinem Haus ankamen.

,,Liebend gern."

Lächelnd ging ich auf ihn zu, bevor ich ihm einen Kuss auf die Wange gab und in meinem Haus verschwand.

,,Erzählst du es ihnen schon wieder?" Hörte ich meinen Mann fragen, der Grinsend am Türrahmen lehnte.

,,Was soll ich sagen, sie lieben die Kennenlerngeschichte ihrer Eltern nun mal."

Kopfschüttelnd trat er in das Kinderzimmer unserer Jungs, bevor er ihnen einen Kuss auf die Stirn drückte und ihnen eine gute Nacht wünschte.

,,Mama?"

,,Ja mein kleiner?"

Ich drehte mich zu unserem ältesten Sohn, der leicht lächelnd in seinem Bett lag.

,,Ich bin froh, dass dich Onkel Patrick versetzt hat."

Lachend schaltete ich das Licht aus.

,,Ich auch." Flüsterte ich, bevor ich die Tür schloss und zu Thorgan ins Wohnzimmer lief.

,,Ich bin auch froh darüber." Sagte er, während er seine Hände um meine Hüfte legte und mich zu einem Kuss an sich ran zog.



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