21.Kapitel

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Wenig später gingen auch die anderen wieder.
In den nächsten Tagen fragte ich mich immer wieder, wie es weiter gehen sollte. Zurück zu meinen Eltern wollte ich nicht, aber weiterhin auf der Straße zu leben war auch keine Option. Da ich zu keinem Entschluss kam, entschied ich mich dazu Hannah darauf anzusprechen.
„Du Hannah?", fragte ich leise, fast schon flüsterte.
„Hmm..."
„Ich hätte da mal so ne Frage an dich..."
„Schieß los!"
„Aber du musst mir versprechen, niemanden etwas davon zu sagen!"
„Versprochen! Hoch und Heilig!"
„Okay...Aber du darfst mich nich unterbrechen!"
„Mach ich nicht, Versprochen!"
„ Gut...Also meine Eltern, die haben mich immer geschlagen und wie den allerletzten Dreck behandelt. Das war der Grund, warum ich von zuhause weggelaufen bin. Schließlich bin ich auf der Straße gelandet. Und jetzt weiß ich nicht mehr, was ich machen soll..."
Während ich meine Geschichte erzählte, kullerten mir immer wieder Tränen über die Wange. Zum Ende hin wurde es dann ganz schlimm. Die Tränen strömten nur so aus meinen Augen.
Ich wusste gar nicht, dass ein Mensch so viel Tränenflüssigkeit besitzt.
Hannah stand einfach auf, kam auf mich zu und umarmte mich. Das war in dem Moment genau das richtige. Ich weinte und weinte, bis keine Tränen mehr kamen. Hannahs' T-Shirt war mittlerweile komplett durchnässt. Doch das störte sie rein gar nicht. Sie strich mir einfach weiterhin über den Rücken und flüsterte mir beruhigende Worte ins Ohr. Irgendwann hatte ich mich dann endlich beruhigt. Anscheinend kam gerade jemand die Tür rein, denn ich hörte ein leises klicken.
„Abendessen!", hörte ich eine fröhliche Linda. „Was ist denn hier los?" Langsam löste ich mich aus Hannahs Umarmung und blickte in das Gesicht einer geschockten Linda. „Hi", flüsterte ich leise. „Isy, du hast ja ganz vereinten Augen. Was ist passiert?" Mittlerweile kniete Linda vor mir, doch ich schüttelte einfach nur den Kopf, stand auf und legte mich ins Bett. Linda, die immer noch vor dem Bett kniete guckte mich verdattert an. Es sah so komisch aus, wie sie da vor der Luft kniete, sodass ich los pustete. Erst sah es so aus, als ob sie etwas erwidern wollte, doch scheinbar entschied sie sich anders. Sie sprang auf und stürmte auf mich zu, bremste kurz vor meinem Bett an und wartete kurz ab. Da ich damit nicht gerechnet habe, konnte ich mich nicht wehren, als sie anfing mich zu kitzeln. Von meiner rechten Seite hörte ich ein leises Lachen, welches verdächtig nach Hannah klang. Mittlerweile hatte ich das Lachen schon unterdrückt. Heimlich zwinkerte ich Linda zu. Die verstanden sofort, sodass wir nur wenig später zusammen Hannah durch kitzelten. Doch auch sie fing sich ziemlich schnell wieder. Jetzt war Linda an der Reihe. Anscheinend bemerkte sie was Hannah und ich vorhatten, denn sie stürmte los. Wir regierten schnell und rannten hinterher. Gott sei dank hatte ich mittlerweile keine nervige Infusion mehr dabei, sodass ich einfach aufspringen konnte. Wir jagten Linda über einpaar Flure, bis die Verfolgungsjagd in den Armen von Charlotte Engel endete. „Hey was ist denn hier los? Ihr seid ja völlig aus der Puste!" „Wir wollte uns nur rechen!", verteidigte Hannah uns. „Ah, da gab es wohl eine Kitzelattacke... Jetzt aber mal ab wieder ins Zimmer oder an die Arbeit!" Lachend liefen wir zurück und wurden immer wieder komisch angeschaut.

Mein Leben der reinste Horror/Asds/AsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt