33.Kapitel

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Nun fragte Isabel, ob es für Jacky okay sei, wenn sie Charlotte für die Fotos und ärztliche Bestätigung reinholen dürfte. Diese bestätigte es sofort. Wenig später standen beziehungsweise saßen wir zur viert im Büro. „So, dann wollen wir mal. Charlotte, du hast die Bilder oder?" „Ja warte kurz... Hier sind sie." Während der Pause kramte Charlotte in ihrer Tasche und holte schließlich Jacky's Krankenakte raus. Kurz blätterte sie noch und legte dann ihre Fotos auf den Tisch. Der Anblick verschlug Isabel offensichtlich die Sprache, denn sie saß einfach nur mit großen Augen vor uns dreien und starrte die Fotos schockiert an. „Ach du Scheiße Jacky. Was hast du da bitte gemacht?! Wie konntest du es so lange bitte verheimlichen?" „Ich weis nich..." Schon wieder hatte Jacky Tränen in den Augen. Bevor diese Jacky's Augen jedoch verlassen konnten, nahm ich sie einfach in den Arm. Wieso musste es nur einen so netten Menschen treffen? Es kriegen doch eh immer die ab, die es am wenigsten verdient haben.
Nach 30 Minuten verließen wir dann das Büro, doch davor sollte uns nichts Gutes erwarten...

Vor der Tür stand Jacky's Ex Freund. Dieser ging sie sogleich an: „Sag mal spinnst du? Warum zeigst du mich bitte an? Ich habe dir doch gar nichts getan, du Schlampe!" Er kochte sichtlich vor Wut. Es kam auch noch extremer: „Ich soll dir etwas getan haben?" Während er das sagte, kam er Jacky immer näher, packte sie beim Kragen und schüttelte sie durch: „Dich kleine Schlampe soll ich, ICH Vergewaltigt haben? Du willst doch nur Aufmerksamkeit auf dich ziehen! Alle sollen Mitleid mit dir haben! Du Bitch!" Zum Abschluss verpasste er Jacky eine saftige Backpfeife, welche ihre Wange nach wenigen Sekunden erröten ließ. Das alles trieb Jacky verständlicherweise Tränen in die Augen, die auch über ihre Wangen rollten.
Nach der Schockstarre, in die die anderen gefallen waren, wurde er zu Boden gebracht und gefesselt. Er währte sich ordentlich, doch die Polizisten, die Jacky offenbar auch kannten, waren anscheinend so wütend auf ihn, sodass er keine Chance mehr hatte. Schnell wurde er aus unserem Sichtfeld gebracht.
Das erste mal nach diesem Spektakle guckte ich in Jacky's Richtung. Diese hatte sich Cem's Arm gekuschelt und weinte bitterlich. Cem versuchte sie zu beruhigen, doch vergeblich. Im Hintergrund bemerkte ich, dass Isabel und Charlotte über die weitere Vorgehensweise sprachen, doch ich stand hier mitten im Raum einfach nur dumm rum. Ich fühlte mich fehl am Platze und so leer, was sollte ich hier auf dieser Welt eigentlich noch? Am liebsten wäre ich jetzt gerade einfach nur weggerannt, hätte mir irgendetwas scharfes genommen und hätte mich geritzt. Damals hatte es doch auch geholfen, aber es wäre falsch. Wobei, wer braucht mich denn überhaupt noch? Ich bin doch nur eine Last, für alle anderen. Ein Mädchen, ohne Eltern, ohne jemanden, der einen verstehen würde. Was soll ich auf dieser Welt eigentlich noch?

Nein Isy! Denk nicht darüber nach! Du bist ganz besonders! Du hast Träume für die Zukunft! Und das wichtigste: Du hast Freunde, die dich vermissen würden! Du bist gut, so wie du bist!
Merke dir eins:
Be you!
You are perfect like you are!
Deinen Charakter kann dir niemand nehmen, denn das bist du!

Mein Leben der reinste Horror/Asds/AsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt