Ich wurde durch eine Hand auf meiner Schulter aus meinen Gedanken gerissen. An der Stimme merkte ich, dass es Jacky war: „Hallo Isy? Was ist los?"
„Ach nichts..."
„Das kannst du mir jetzt nicht vorgaukeln. Ich sehe doch, dass du den Tränen nahe bist."
„Lass mich doch einfach in Ruhe!", schrie ich Jacky an und rannte aus der Wache. Mir war in dem Moment egal, wer alles das Theater mitbekommen hat. Ich wollte einfach nur weg von diese Welt. Wütend, aufgelöst und traurig war ich zugleich. Es war eines der schlimmsten Gefühle, die ich je hatte. So leer und lebensmüde. Warum musste es eigentlich immer mich treffen? Warum niemand anderes, sondern mich?
Diesen auf mir lastenden Druck würde ich nicht mehr lange aushalten, das wusste ich genau, aber was sollte ich dagegen machen?
Darauf konnte ich mir auch keine gescheite Antwort mehr geben.
Die beste Möglichkeit war wohl dich das Ritzen, so falsch es auch ist, ich musste es einfach tun.
Als erstes musste ich mir wohl einen spitzen Gegenstand besorgen. Zum Glück hatte ich ein wenig Geld dabei und es war ganz in der Nähe eine Drogerie, wo ich sicherlich Rasierklingen bekommen konnte. Wenn nicht das, gab es sicherlich irgend einen Ersatz.
Im Laden wurde ich auch schnell fündig. Bezahlt war auch schnell. Jetzt musste ich mir nur noch einen ruhigen Platz suchen, an dem mich so schnell niemand entdeckt. Schließlich hatte ich auch diesen gefunden. In einer Höhle im Gebüsch und an einen Baum angelehnt, saß ich da. Alles war ruhig und dunkel. Gerade noch so hell, dass ich alles gut erkennen konnte. Ich weinte mir meine Seele aus dem Leib, doch auch das war nicht genug. Wenig später hatte ich mir dann eine Klinge geschnappt und setzte sie an meinem Unterarm an. Sollte ich wirklich?
Ja!
Warum?
Gegenfrage: Wozu bist du überhaupt noch nützlich?
Für garnicht's, genau! Du hast den Schmerz verdient, Isy!
Ich nahm die Klinge und machte den ersten Schnitt. Zwar nicht wirklich tief, doch Schnitt bleibt Schnitt! Der Schmerz und die kleinen Blutstropfen auf meiner Haut, beruhigten mich ungemein. Ich zog noch ein paar mal durch und beobachtete die Blutstropfen genau.
Nach einer gefühlten Ewigkeit raffte ich mich wieder auf. Als erstes wischte ich das Blut mit einem Taschentuch, dass ich noch in meiner Hosentasche gefunden hatte, weg. Auch die Tränen mussten dran glauben. Danach zog ich mir noch meine Ärmel über die Wunden. Schnell gab ich mein Versteck auf und suchte den Weg zur Wache in der Hoffnung, dass die anderen noch da waren und man mir nicht ansah, was mit mir eben los war. Endlich hatte ich den richtigen Weg gefunden, doch kurz Zeit später kam es zu einen kleinen Zwischenfall. Ich lief in jemanden rein. Um mich zu entschuldigen, blickte ich nach oben. Die Person die angerempelt hatte war Hannah. Mist! Hoffentlich sah man mit die Tränen nicht mehr an. Doch meine Bitte wurde nicht erfüllt: „Isy, was ist denn mit dir los, hmm?"
„Nichts"
„Das glaube ich dir nicht! Ich sehe doch, dass du geweint hast!"
„Ach lass mich einfach in Ruhe!"
Ich wollte zwar weglaufen, doch Hannah hielt mich fest. „Hey Isy, hier geblieben! Weißt du was? Wir suchen uns jetzt einen ruhigen und geschützten Ort zum hinsetzen und dann erzählst du mir erstmal was los ist!"Was meint ihr: Wird Isy mit der Wahrheit rausrücken?
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Mein Leben der reinste Horror/Asds/As
FanfictionIsy ist ein 13 jähriges Mädchen, dass vor ihren Eltern geflüchtet ist und nun auf der Straße lebt. In der Schule hat sie es auch nicht leicht, denn sie wird gemoppt geschlagen und verletzt. Kann sie aus dieser verzwickten Situation noch raus kommen...