"Ich will dir alles geben, was du nicht hast.
Ich will mit dir unter den Sternen auf den Dächern Londons tanzen, wo nur der Mond in seinem zauberhaften Glanz unseren Weg erhellt und unsere Worte in der kalten Luft der Nacht verfließen, wo du und ich leben, zusammen und für immer, auch wenn für immer nur eine einzige Nacht bedeutet.
Unsere Worte, von der Welt ungehört, brennen sich in unsere Gedächtnisse und wärmen uns auch an jenen kalten Tagen, an denen die Sonne alleine nicht reicht, um uns zum Strahlen zu bringen."
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Mit jeder Minute, die verging, wurde ich nervöser und nervöser.
Er will nur mit dir über Spring Affair sprechen, redete ich mir ein, nur über Spring Affair reden. Mehr nicht.
Das Herz gestern... das ist ganz normal für Freunde. Aber mein eigenes Herz schlug schnell, viel zu schnell.Wenn sich normalerweise die Zeit wie Kaugummi zog, rückte der Zeiger der großen Uhr heute beängstigend schnell voran.
Immer wieder musste ich mir eine Panikattacke verkneifen.
Mein.
Erstes.
Date.
Und es würde mit einem Slytherin sein. Also tat ich genau das, was jede fünfzehnjährige Mädchen in meinem Alter tun würde: ich hyperventilierte beinahe.Was zog man zu einem Date an?
Wie verhielt man sich?
Warum, bei Merlins rosa Unterhosen, dachte ich die ganze Zeit darüber nach, wie ich Draco nur gefallen könnte?Die letzte Stunde endete.
Die letzte Nacht hatte ich kaum geschlafen, ständig hatte ich an das Herz gedacht und an seine womögliche Bedeutung.
Währenddessen waren meine Hände schwitzig gewesen, ich hatte lautlos in mein Kissen geschrieen und mich von der einen Seite auf die andere gewälzt.
Das war nicht ich.
So verhielt ich mich nicht.
War ich vielleicht krank?Ich hatte mir meinen Mantel, Schal und die Haube direkt in den Unterricht mitgenommen, um danach nicht unnötig in den Schlafsaal zurückzumüssen.
Zum Glück hatten Ron und Harry heute Quidditch-Training, sie würden also hoffentlich nichts davon mitkriegen.Mit einem nervösen Lächeln im Gesicht eilte ich durch die Gänge.
Es kam mir so vor, als würde jede einzelne Person mich anstarren. Am Samstag hatten wir nur sehr wenige Stunden, weswegen alle jetzt schon aus hatten.
Jeder schien mein Vorhaben erahnen zu können, aber das war natürlich komplett lächerlich.Vor der Türe zur Bibliothek wartete er.
Er, von dem ich zugegebenermaßen letzte Nacht geträumt hatte.
Er, der so gut aussah, dass mir der Atem stockte, wenn ich ihn ansah.
Er, der mir weiche Knie bescherte, wenn er mich aus seinen silbernen Augen musterte. Draco Malfoy.Ich schluckte, denn jetzt hab es kein Zurück mehr. Da musste ich dann wohl durch.
Lässig stieß er sich von der Wand ab und kam auf mich zu, als hätte er sein ganzes Leben lang auf mich gewartet.
Plötzlich konnte ich nichts anderes mehr, als in seine Augen zu sehen. Die Welt verschwamm vor meinen Augen.
Da war nur mehr er.Der Blonde ging wie in Zeitlupe auf mich zu. In einem schlechten Buch würden wir uns jetzt küssen. In der Realität standen wir nur da und musterte uns unschlüssig.
Auch er sah ein wenig nervös aus, doch man sah ihm die Aufregung deutlich weniger an als mir, die sicher schon rote Flecken im Gesicht hatte.,,H...Hi", räusperte er sich. Die Stimme des Blonden war seltsam belegt und ich nickte nur leicht.
,,Gehen wir", flüsterte ich und diesmal war er es, der seinen Kopf neigte. Ich drehte mich um und ging langsam los, doch im nächsten Moment berührte er meine Hand.Stromschläge durchzuckten meinen Körper und ich weitete die Augen. Schon auf so kleine Berührungen seinerseits reagierte ich unglaublich sensibel.
Das konnte nicht nur daran liegen, dass sie mir so vollkommen fremd waren. Sofort zuckte seine Hand wieder zurück und er sah auf den Boden.,,Ich...", flüsterte er nur, schwieg dann aber, als seine Stimme brach. Was konnte es nur geben, dass es selbst ihm, Draco Malfoy, die Sprache verschlug? Der Blonde seufzte.
,,Lass uns gehen."
Ich folgte ihm durch das Schloss, ließ die Kontrolle von Mr. Filch über mich ergehen und das alles, ohne ein weiteres Wort zu sagen.Der Schnee knirschte unter unseren Stiefeln, als wir den Weg nach Hogsmeade entlang gingen. Immer noch schwieg er.
Langsam machte ich mir Sorgen, dass er womöglich die ganze Zeit so leise sein würde, doch noch wollte ich nichts sagen.
Dracos sonst so bleiche Wangen röteten sich in der Kälte.
Es schneite.Wenn ich ihn so ansah, fielen mir immer mehr Kleinigkeiten an ihm auf, auf die ich zuvor bei noch niemandem geachtet hatte: wie der Schnee sich in seinen dichten, schwarzen Wimpern fing, wie er blinzelte, die Grübchen an seinen Wangen, wenn er lächelte.
Der Himmel war grau und bewölkt, immer noch rieselte Schnee auf die Erde und mehrmals musste ich mir mit den Händen den Schnee aus den Augen wischen.Zum Glück hatte ich dicke Handschuhe an. ,,Magst du Winter?", fragte er plötzlich. Seine Stimme war rau.
,,Nein, nicht so", erwiderte ich, ,,ich liebe die Wärme und die Pflanzen und so im Sommer. Schnee ist mir zu... kalt."
,,Das stimmt", pflichtete er mir bei, ,,aber jetzt gerade könnte ich mir nichts schöneres vorstellen als den Schnee. Sieh nur wie schön die einzelnen Kristalle sind!"Draco fing eine Flocke auf, wobei sie eigentlich eher in seine Hand segelte. Neugierig sah ich sie an.
Ja, er hatte Recht, sie war wunderschön. Die Form, einzigartig.
Die Welt, vorher noch so grau und voller kaltem Eis, spiegelte sich plötzlich in den schönsten Farben des Regenbogens wieder.,,Frierst du?" ,,Nein, nicht wirklich." ,,Aha."
Im Dorf war wie jedes Wochenende sehr viel los. Die meisten gingen direkt in den Drei Besen um sich aufzuwärmen, wieder andere besuchten Zonkos Scherzladen.
Draco und ich gingen direkt in den stark überfüllten Pub und erkämpften uns einen Platz.
Da so viele Menschen hier waren, mussten wir uns keine Sorgen um das Gesehen werden machen. Die meisten waren sowieso mit sich selbst beschäftigt.Es war warm und ich zog mir die Jacke aus.
Draco tat es mir gleich und nahm seine Haube ab.
Währenddessen sah er mir die ganze Zeit in die Augen, weshalb ich kaum einen klaren, zusammenhängenden Gedanken fassen konnte.Diese Augen...
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Spring affair ~ Dramione
Fanfictionby: rosewinterlove Jahre lang glaubte ich, ihn zu lieben. Ich stand immer hinter ihm, tat, was er mir sagte und war ein Nichts ohne ihn. Denn wie könnte er mich schon lieben? Jetzt war Ron mit Lavender Brown zusammen. ,,Das ist ja nicht mehr anzus...