Für mich war der Winter die Jahreszeit des Todes, unbeachtet aller Schönheiten, die auf dieser Welt existierten.
Kälte war es, die in dieser Jahreszeit das Herz umschloss, und es in eisernen Klauen gefangen hielt, ehe der Frühling das Eis schmolz und das Herz entrinnen konnte.
Ich hasste es alles.
Hasste das Eis und die Kälte, und das Leben, welches immer mehr schwand, wenn der Winter Einzug hielt.Eis bedeckte den einst lebendigen Boden, zerstörte jede Fruchtbarkeit. Die Kälte fraß sich in mich, in mein Herz, in eines jeden Herz, und fror es von Innen ein.
Niemand konnte dem Frost entkommen, er fraß sich durch das Land wie eine nimmersatte Raupe, deren Gier nicht durch größte Flächen gestillt werden konnte.
Es war bereits spät, als ich mich ins Bett legte, und auch dann fand ich keine Ruhe.
Wie auch?
Zu sehr hatte mich der heutige Tag aufgewühlt.
Sollte ich noch ein wenig lesen?Je mehr ich darüber nachdachte, desto neugieriger wurde ich, weshalb Draco Spring Affair unbedingt lesen wollte.
War die Story etwa so gut?
Gedanke um Gedanke... was für einen Lese-geschmack hatte eigentlich Malfoy?Wenn ich mit ihm nach Hogsmeade gehen würde, würde ich es herausfinden.
Dieses Treffen verlockte mich, ich wollte zusagen, doch traute mich nicht.
Würden Harry und Ron das herausfinden... vermutlich würden sie mich umbringen. Fressen.
Doch im Endeffekt war ich neugierig auf den SlytherinIch griff es von meinem Nachtkästchen und schlug die erste Seite auf.
Prolog
Wie viel war Freundschaft wert, wenn sie so lange währte, wie die meine mit ihm?
War meine Hoffnung am Ende nur das Gespinst meines sehnsüchtigen Herzens, welches seiner Kälte zu lange ausgeliefert war?
Seine Zärtlichkeit wie Balsam an meiner geschundenen Seele, Komplimente wie Honig so süß und doch bitter wie Gift.
Gelitten und gelitten, Tag für Tag seine Nähe ertragen, um ihn zu lieben, bis er dass Flehen meines Herzens erhören würde.
Ich bin Annemare Parker und dies ist meine Geschichte.So manchen Freund lernt man kennen, und versteht sich sofort mit ihm, ohne auch nur eine Träne um ihn geweint zu haben.
Des anderen Seele kann man erst erkennen, wenn man bemerkt hat, dass es eben jene ist, nach der das Innerste sich sehnt.Und zu lieben bedeutet, zu wissen, eine Heimat gefunden zu haben, nachdem man die Reise sicher überstanden hat.
Tom ist einer dieser Freunde, die einfach immer schon da gewesen sind und von denen man ausgeht, dass sie immer da sein werden, da die Welt ohne sie nicht dieselbe wäre.
Ich kann mir ein Leben ohne ihn nicht vorstellen.
Würde man mich fragen, welchem Teil von ihm ich zu erst verfallen bin, könnte ich nicht sofort antworten.Seine Art, stets liebevoll, sein Humor. Doch auch sein Äußeres: Die grünen Augen, die immer so lebhaft funkeln, und deren kleiner Funke das Feuer in meinem Herzen entfacht hat.
Ich liebe die Art, wie er sich durch die Haare fährt, wie er beim Lächeln immer eine Augenbraue hochzieht und so viel mehr.Doch meine Liebe...
[... and so on]
Ohne es zu merken, war ich immer müder geworden, ehe ich beinahe nahtlos ins Land der Träume überglitt.
,,Von den Feen liebkost zu werden, damit sie dir süße Träume schenken, die dich in der Nacht verwöhnen werden", so hatte Mutter diese Art von Einschlafen stets genannt.
Doch sie sah ohnehin überall Feen, meine Mutter.Sie liebte es, die Welt in ihrer Fantasie besser zu machen, als sie es in echt war.
Und hasste die Realität, da sie ihre Träume zerstörte.
Wenn etwas schlimmes geschah, waren es die Feen der Zerstörung, Banshees gaben Sterbenden den letzten Kuss.
Überall waren sie.
Mutter war als Zahnärztin eigentlich sehr praktisch veranlagt, zumindest war sie das in ihrer Praxis.Doch zuhause verwandelte sie sich in ein zartes Wesen aus Glas, welches sachte behandelt werden musste - wie Porzellan.
Sie sah Dinge, die nicht da waren, dachte kindlicher und direkter als alle anderen Erwachsenen, die ich kannte.Zum Glück war mein Vater da und kümmerte sich um sie, doch manchmal kam es mir vor, als wäre ich Mutters Mutter. Und so war es in gewisser Hinsicht auch.
~~~Am nächsten Morgen weckte mich Ginny. Sie war bereits fertig angezogen und hatte ihre glatten, roten Haare zu einem einfachen Pferdeschwanz nach hinten gebunden.
,,Komm, Mine. Wir müssen reden."
Wieso denn?
Im ersten Moment wusste ich nicht, wovon sie redete, doch dann kamen mir die gestrigen Ereignisse wieder in den Sinn.,,Oh nein", stöhnte ich leise auf. Ich hatte Ron geschlagen.
Ich erinnerte mich an Spring Affair. Das Buch faszinierte mich, fesselte mich wie magisch, und das, obwohl ich Bücher dieser Art eigentlich nicht mochte.
Sie waren zu kitschig, zu vorhersehbar... doch Spring Affair war anders. Man fühlte mit den Hauptpersonen, wollte, auf eine komische Art und Weise, dass alle ihr Happy End bekamen.Ich schwang meine Beine aus dem Bett und mir wurde prompt schwindelig, da die Bewegung zu schnell gewesen war.
Ich setzte mich wieder auf die weiche Bettdecke.
Ginny überdrehte die Augen. ,,Komm jetzt, bei Merlins Unterhosen!",,Können wir nicht hier reden? Ich bin noch müde. Ich will schlafen", gab ich von mir und gähnte wie zur Bestätigung. Die Rothaarige sah sich um.
,,Nix da. Normalerweise stehst du auch immer zu Unzeiten auf und versteckst dich irgendwo um zu lesen", sagte Ginny, ,,und außerdem will ich an einem Ort mit dir reden, wo die Wände keine Ohren haben."
Normalerweise blieb ich auch nicht Stunden lang auf, um eine Schnulze zu lesen, die ich sowieso nicht verstand.,,Mine, komm jetzt. In einer halben Stunde gibt es außerdem essen und in diesem Zustand willst du doch nicht in die große Halle?", Ginny gab einfach nicht auf. So war sie immer, so hartnäckig. Was wollte sie nur von mir?
Erneut stand ich auf- diesmal langsamer- und gähnte erneut. Meine Augen brannten und mein Kopf pochte. ,,Zieh dich an."
Innerhalb von fünf Minuten tauschte ich meinen Schlafanzug gegen die Uniform aus und bürstete mir die Haare durch. Schminken musste ich mich nicht, das tat ich nie.Ginny führte mich aus dem Gryffindor Schlafsaal, immer weiter im Schloss herum, bis wir an einem Raum ankamen, an dem ich bisher immer nur vorbeigelaufen war, ohne mich zu fragen, wozu er eigentlich nütze war. Doch verwunderlich war dies nicht, da Hogwarts voller Geheimnisse und Gänge war, die vermutlich nicht einmal Dumbledore alle kannte.
Er war nur sehr klein und vollgestopft mit alten Umhängen, die einen leicht muffigen Geruch verströmten.
Ginny drückte mich gegen die Wand und schloss die Türe.Dunkelheit umgab uns und sie flüsterte nur kurz "Lumos".
Ihr Gesicht war in dem hellen Licht bleich, Schatten spiegelten sich in ihrem Gesicht wieder.,,Ja, Mine, wir müssen definitiv reden. In welchem Verhältnis stehst du zu meinem Bruder?"
~ by rosewinterlove
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Spring affair ~ Dramione
Fanfictionby: rosewinterlove Jahre lang glaubte ich, ihn zu lieben. Ich stand immer hinter ihm, tat, was er mir sagte und war ein Nichts ohne ihn. Denn wie könnte er mich schon lieben? Jetzt war Ron mit Lavender Brown zusammen. ,,Das ist ja nicht mehr anzus...