Sie wusste nicht genau, wann sie gelernt hatte, dass sie unerwünscht war. Wer auch immer damals ihre Schwester getötet hatte... ihre Eltern hatten den Verlust nie, niemals, verkraften können.
Und im Traum sah sie zwar das Leben, das sie mit ihrer Familie hätte haben können, in der Realität war sie jedoch alleine.●●●
,,Ich glaube, das Dunkle Lord- Voldemort- braucht dazu Harry. Wenn ich da bin, reden meine Eltern nie davon, aber ich merke es, ganz dumm bin ich ja auch nicht. Harry ist der Schlüssel zu allem und der Schlüssel zu ihm sind seine Freunde. Pass auf dich auf, Mine", erneut verlor ich mich in seinem Blick.
Ich liebte ihn, aber die Dinge, die er wussten, zeugten davon, wie tief auch er in dieser ganzen Sache steckte.Und wenn Voldemort es wirklich schaffte, würde er Seiten wählen müssen. Zwischen mir und seinen Eltern... auch wenn es schmerzte, ich konnte nicht verlangen, dass er seine Familie verriet.
Auch Draco sah unglücklich aus.
Nicht nur Harry hatte Opfer gebracht, auch Draco, wurde mir bewusst.,,Harry ist nicht dumm", ich merkte selbst, wie belegt meine Stimme klang. ,,Ich weiß nicht, was er weiß, er erzählt mir und Ron nur wenig. Manchmal denke ich, dass er uns nicht vertraut, aber..."
,,Darf ich fertig erzählen?"
Stumm nickte ich.
Schrecklicher konnte es sowieso nicht werden... dachte ich.,,Harry wird sterben müssen, zumindest denken meine Eltern das und es macht sie ganz glücklich. Er ist nicht nur der Schlüssel, er ist auch der Preis, damit Voldemort wieder am Leben sein kann. Die meisten Todesser haben Angst, dass ist das Schlimmste- sie denken, dass sie nur dann eine Chance haben, weiterzuleben und auch ihre Familien am Leben zu halten, wenn sie sich erneut dem Dunklen anschließen."
Ich nickte.
Wie oft hätte Harry schon sterben sollen?Eines musste man Ron zu gute halten, er würde jederzeit sein Leben für Harry opfern. Und er hatte außerdem alles mit ihm geteilt, ohne auch nur darüber nachzudenken.
Er war nicht der Intelligenteste, aber er hatte ein verdammt gutes Herz, auch wenn er noch nicht imstande war, ein Mädchen wirklich zu lieben.,,Bist du auch in den Plan verwickelt?", fragte ich, während sich ein kaltes Gefühl in mir wie Eiswasser ausbreitete, als mir ein schrecklicher Verdacht kam. Wenn... ich musste Gewisseit haben, dass... dass...
Dass mein Freund meinen besten Freund töten sollte.
Er schwieg.
,,Bis jetzt noch nicht", sagte er, ,,aber ich weiß nicht... nicht, für wie lange das so bleibt, wenn... wenn.." Er schwieg.Aber ich konnte mir denken, was er sagen wollte- dass Lucius seinen Sohn so für die Beziehung mit einem Schlammblut bestrafen wollen würde. ,,Liebst du mich?", wollte ich dann wissen.
Es war mir wichtig, es erneut aus seinem Mund zu hören, nach all dem, was er mir gerade offenbart hatte.,,Ja, das tue ich. Ich liebe dich, mehr als alles andere auf dieser Welt, das ist mir vor wenigen Wochen klar geworden", flüsterte er und erneut blitzten Tränen in seinen Augen auf, die ich vorsichtig wegwischte.
,,Ich will mit dir zusammen sein, Draco, aber nach allem, was du mir gerade erzählt hast? Wenn dein Vater das herausfindet, dann musst du Harry... das würde ich nicht ertragen", meine Stimme brach.,,Ich habe dir noch nicht alles erzählt, Hermine. Ich glaube, dass vieles, was Voldemort macht, nicht wegen ihm geschieht, zumindest nicht vollständig. Er ist zwar nicht dumm, aber alleine wäre es ihm nie gelungen, so eine extreme Macht aufzubauen. Und wie hat er den Tod besiegt? Irgendwer- und nicht nur einer- steht hinter ihm und zieht die Fäden, zumindest, während Lord Voldemort nicht da ist."
,,Du meinst, dass jemand anderer während er tot ist dafür sorgt, dass die Morde und der Hass weitergehen?", ich ließ es wie eine Frage lauten.Draco schüttelte den Kopf. Auf meinen verwirrten Blick hin meinte er, dass Voldemort nicht tot sei, aber ja, da gäbe es jemanden und er wisse nicht, wer das war.
,,Und das mit dem ganzen Reinblut-Kram? Ich meine... es gibt so viele Reinblüter, die auf seiner Seite sind, weil sie ihren Blutsstatus bewahren wollen- oder etwa nicht? Das reine Blut... darum geht es doch bei dem ganzen Kram? Darum, dass jemand sehr stolz auf seine Herkunft ist und nicht möchte, dass diese verwässert wird?",,Auch hier machst du einen Fehler, Hermine, aber das erkläre ich dir nicht draußen", sagte der Blonde und die Andeutung eines Lächelns huschten über sein Gesicht.
Ich hingegen war nun einfach nur mehr verwirrt.
Ständig wurde ich meines Blutes wegen geschimpft. Diese Abneigung gegenüber Schlammblütern gab es schon sehr lange, das wusste ich, aber Voldemort hatte die Zauberer-Welt sehr lange in diesem Glauben bestärkt und ihren Hass genährt.Wenn nicht deswegen, warum dann?
,,Du musst es mir erklären, Draco, ich muss es verstehen", sagte ich und meine Stimme bekam einen flehenden Unterton.
Ich war nie schwer von Begriff gewesen, aber hier konnte ich einfach die richtigen Schlüsse nicht ziehen.
Alles, was ich seit dreieinhalb Jahren glaubte, schien nicht korrekt zu sein und dieses Unwissen raubte mir den Atem.
Gleichzeitig war meine Neugier geweckt, kein schönes Gefühl.In diesem Moment hatte ich Angst, eine eiserne Klaue schien sich um mein Herz zu schließen.
Alles war hoffnungslos, dachte ich, alles.
Nicht einmal Draco konnte mir mehr die Kraft geben, die ich bräuchte. Tränen vernebelten meine Sicht, ich blinzelte sie weg. Ich durfte nicht weinen, aber ich tat es.,,Du wirst verstehen, Hermine, das verspreche ich dir. Aber nicht hier draußen, du musst mich morgen im Raum der Wünsche treffen- sagen wir um elf Uhr? Ich bringe Pansy mit. Sie ist das schönste Beispiel dafür, dass Dinge nie so sind, wie sie von außen wirken", meinte Draco.
Ich weinte immer noch, konnte nicht aufhören damit.Das war kein alberner Liebeskummer. Ich wünschte mir auf einmal, nie mit Harry befreundet gewesen zu sein. So sehr ich ihn mochte- Nein, genau deswegen!-, ich wollte ihn nicht opfern.
Mein eigenes Leben erschien mir als ein geringer Preis, wäre er nicht, würde ich mit Draco zusammen kämpfen.Im Wissen, dass ich somit sein Todesurteil unterschrieb, drückte ich Dracos Hand.
,,Ich werde für immer bei dir sein", sagte ich.Immerhin hatte Harry schon genug Probleme am Hals, da würde eines mehr nicht schlimm sein.
Aber konnte ich es wirklich ertragen, wenn Draco dann im Endeffekt der Mörder von ihm sein würde?
Ich wollte nicht daran denken.
Leider schien das für diesen Moment nur allzu realistisch.
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Spring affair ~ Dramione
Fanfictionby: rosewinterlove Jahre lang glaubte ich, ihn zu lieben. Ich stand immer hinter ihm, tat, was er mir sagte und war ein Nichts ohne ihn. Denn wie könnte er mich schon lieben? Jetzt war Ron mit Lavender Brown zusammen. ,,Das ist ja nicht mehr anzus...