Er sah nicht so aus, als hätte er unser Gespräch belauscht, nur den letzten Teil. Draco Malfoy kam wie gerufen.
Harry sah zu ihm auf.
,,Du?", fragte er.
Mannomann, das war ja schlimmer als ein Kitsch-Roman! Der Schwarzhaarige stand auf und war nun auf Augenhöhe mit dem Slytherin.,,Ja, ich. Hör mal, St. Potter. Ich mach das nicht für dich oder für Ronald. Ich mache das für Hermine, weil ich sie mag und es nicht aushalte, wenn sie weint",
sagte Draco und die übliche Arroganz schwang in seiner Stimme mit.
Warte.
Hatte ich mich verhört?
Er mochte mich?
Ich wurde rot, so wie ich es früher nur geworden war, wenn ich mit Ron geredet hatte.Dracos Miene verlor ein wenig an Härte, als er mich ansah.
,,Komm, Hermine. Besprechen wir die Einzelheiten?"
Er nahm meine Hand und zog mich von dem Sofa hoch. Jetzt, wo ich direkten Vergleich zu einer anderen Berührung hatte, war diese unglaublich. Schmetterlinge flatterten in meinem Bauch.Der Blonde führte mich in einen hinteren Teil der Bibliothek, ohne auf die verwirrten Blicke zu achten, die Harry uns zuwarf.
Kaum, dass wir außer Sicht- und Hörweite waren, presste er mich auch schon gegen die Wand. Seine silbernen Augen blitzten verletzt.
Vielleicht hatte er ja doch mehr mitangehört, als ich zunächst dachte. ,,Du liebst also das Wiesel und willst es mit mir eifersüchtig machen?", fragte er.,,Das habe ich nie gesagt", erwiderte ich und sah verlegen zu Boden. Er nahm mein Kinn und drückte es hoch, so dass ich ihm in die Augen schauen musste.
Seine dichten Wimpern warfen Schatten auf seine blasse Wange. Ich schluckte.
So nahe...
Ich konnte nichts dagegen tun, dass mein Herz raste und ich mich nach mehr sehnte.,,So?", flüsterte er und ich konnte seinen warmen Atem auf meinem Gesicht fühlen. ,,Ja."
Wieso war ich in seiner Gegenwart so schwach? Meine Knie knickten ein. Alleine der Kraft, mit der er mich gegen die Wand presste, war es zu verdanken, dass ich nicht langsam zu Boden rutschte.
In freudiger Erwartung schloss ich meine Augen.Seine Lippen berührten meine Wange.
,,Du trägst die Ohrringe", flüsterte der Blonde. ,,Ja."
Aber er tat nicht mehr, sondern ließ von mir ab. ,,Na dann. Mademoiselle, ab heute ist ein echtes Reinblut dein Freund."
Draco trat einen Schritt zurück und deutete eine Vorbeugung an. Er lächelte.Auch ich musste kichern.
,,Wann machen wir es öffentlich?", fragte ich aufgeregt.
Ich hatte eine Beziehung!
Auch, wenn sie nur dazu diente, den Jungen, den ich wirklich lieben sollte, eifersüchtig zu machen- eine echte Beziehung!
Und dann noch mit dem unnahbaren Eisprinzen aus Slytherin, das war doch unglaublich.,,Was hältst du von morgen?", erwiderte er. Freute er sich auch?
Es war so lieb von ihm, extra meinen Freund zu spielen.
Und es war die ideale Gelegenheit, ihm nahe zu sein, ohne dass er selbst Verdacht schöpfte...,,Ich geh jetzt. Erzähl Potter davon und dem Wiesel-Mädchen. Es wäre ideal, wenn es schön Gerücht gäbe, bevor wir sie bestätigen, dann würde die Eifersucht an ihm nagen und nagen."
Draco P.o.V.
Worauf hatte der Blonde sich da eingelassen? Das würde sein Herz nicht mitmachen.
Er war den Tränen nahe, versteckte sie aber hinter einem Lächeln. Das war das Beste, was er tun konnte.Außerdem konnte Draco sie berühren und berühren- vielleicht sogar küssen!- und sie dachte, es wäre nur, weil er ihr damit half.
Ja, es war purer Eigennutz, der ihn trieb.
Gleichzeitig war der Schmerz so stark, dass sie das Wiesel ihm vorzog, dass er sich am liebsten übergeben würde.
,,Meinst du?", fragte Hermine und sah ihn aus großen, braunen Augen an. Verdammt, ja...Spring Affair war längst nicht der einzige Grund, weshalb er ihre Nähe suchte. Anfangs nur, um herauszufinden, ob Schlammblüter wirklich so ekelhaft waren, wie sein Vater immer sagte, doch irgendwann entwickelte er Gefühle für sie.
Die Zeit, in der er nicht wusste, ob sie und das Wiesel ein Paar war, war die schlimmste seines Lebens gewesen. Und dann war da auch noch Krum.,,Lass uns dir einen Knutschfleck machen", oder mehrere, dachte er, ,,die versteckst du dann so halbherzig. Glaub mir, halb Hogwarts wird darüber munkeln, von wem sie sind."
Beinahe gierig starrte er den blassen Hals der Dunkelhaarigen an. Am liebsten würde er direkt über ihn herfallen, besann sich aber dann eines besseren.
Bestimmt fände Hermine das gar nicht lustig.Sein Herz schlug schneller bei dem Gedanken, sie könnte eine Markierung von ihm tragen.
Damit gehöre sie nur ihm.
Zumindest für einen Moment.,,Mach", sagte sie. Er merkte, dass sie nervös war. Auch er war nervös.
Langsam beugte er sich zu ihr und begann dann, sanfte Schmetterlingsküsse auf ihrem Hals zu verteilen. Die Dunkelhaarige keuchte auf.
Immer wieder küsste er sie und fuhr mit seinen Lippen über ihre weiße Haut.
Eigentlich hatte er keine Erfahrungen darin, Mädchen Knutschflecken zu machen.Er fand eine Stelle, die besonders sensibel war. Hermine stöhnte auf, als sie zusätzlich zu seinen Lippen noch seine Zunge fühlen konnte, die über ihren Hals leckte, und schlug sich die Hand vor den Mund.
Draco jedoch wollte solche Töne wieder aus ihrem Mund hören und saugte sich an der weichen Haut fest.,,Draco, ngh... es reicht!~", keuchte Hermine und er löste sich von ihr.
Tatsächlich war ihr Hals an dieser Stelle stark gerötet, fast violett. Entsetzt sah die Gryffindor an sich hinab.
,,Draco Malfoy! Musst du immer so übertreiben?", wenigstens rannte sie dieses Mal nicht davon.Er seufzte. ,,Wenn schon, dann richtig."
Sie legte ihren Kopf in den Nacken, so, dass er einen guten Blick auf die frischen Flecken hatte.
Seine Flecken.
Es fühlte sich so gut an, dass sie nun sein Markierung trug.,,Mach noch einen", verlangte Hermine.
Draco sah sie überrascht an.
,,Willst du das wirklich?", fragte er leise. Sie sah ihm tief in die Augen und hauchte ein leises Ja. Draco riss die Augen auf, ehe er ihrem Wunsch nachkam und die nächsten Minuten damit verbrachte, ihr noch mehr Blutergüße zu machen.Und das hätten sie wohl den ganzen Tag machen können, hätte die Bibliothekarin sie nicht darauf hingewiesen, dass nun gleich Stundenbeginn sei.
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Spring affair ~ Dramione
Fanfictionby: rosewinterlove Jahre lang glaubte ich, ihn zu lieben. Ich stand immer hinter ihm, tat, was er mir sagte und war ein Nichts ohne ihn. Denn wie könnte er mich schon lieben? Jetzt war Ron mit Lavender Brown zusammen. ,,Das ist ja nicht mehr anzus...