Epilog

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January 2020:
I'm. fucking. sorry.
Ich hoffe, ihr hattet schöne Feiertage und einen Rutsch ins neue Jahr, ich habe meine Silvester bei Hannah verbracht, was sehr schön war :) es tut mir leid, hiermit das letzte Kapitel vor Danksagung beginnen zu müssen.

,,Ich liebe dich, Hermine", hauchte er, weil er ihren leeren Blick nicht mehr aushielt, ,,komm zu mir zurück, mein Schatz."

Die Flüssigkeit war schrecklich.
Es war kühl und wässrig, aber mit einem scharfen Nachgeschmack nach Minze. Eine eisige kälte breitete sich in meinem Magen aus.
Ich wusste nicht, was es war, aber es war definitiv kein Alkohol und dann  wurde mir klar, dass mein erster Verdacht richtig gewesen war. Amnesia wirkte in minimalen Mengen.
Oh mein Gott. 
Ich versuchte, auszuspucken, aber hatte den Großteil bereits geschluckt. Überfordert brach ich in Tränen aus. Warum? Warum hatte er das getan? Er hatte das doch offensichtlich gut geplant und vermutlich hatten meine Freunde ihm dabei geholfen. Ich verstand nicht, wieso sie mich alle so verraten mussten- sie hatten kein Recht, mir mein Gedächtnis zu nehmen!  Draco wollte ebenfalls trinken, aber wenn schon ich vergaß, musste er die Erinnerungen behalten.

Ich liebte ihn, ich wollte das nicht.
Mit der Hand schlug ich so fest ich konnte gegen die Phiole und bewirkte, dass sie aus seiner Hand fiel und den Hang hinab in den See rollte. Erleichtert atmete ich aus, aber die Erleichterung hielt nur kurz an.
Dann begannen die Schmerzen.
Es fühlte sich so an, als wolle man mir meine Erinnerungen an Draco- und nur an ihn und Pansy!- mit Gewalt entreißen. Ich presste mir meine Finger gegen die Schläfen, in der verzweifelten Hoffnung, so etwas ändern zu können, wobei mich eine innere Stimme spöttisch auslachte.

Zu schwach, zu schwach.

Warme Lippen dämpften meinen Schmerz ab. Er küsste mich, aber es änderte nichts.
Wie ein Flashback- eine warme Hand, ein Buch. Eine Verabredung, Kribbeln im Bauch, Gefühle, die immer mehr werden.
Warmes Lachen, immer mehr Vertrauen. 
Liebe.
Küsse, Wärme, raues Flüstern.
Lippen. Intimität.

Es wurde mir entrissen.

Schmerzen, Hass und Geheimnisse. 
Hoffnungen und Angst, Ginny und ihre Sorgen.

Ich kämpfte dagegen an, hielt jeden einzelnen Schmerz aus, klammerte mich an meinen Erinnerungen fest und presste meine Lippen gegen die meines Freundes. Solange ich ihre Wärme spürte, war es nicht vorbei. Sterne und Visionen tanzten vor meinen Augen, dann waren sie weg. 
Eine dumpfe Leere entstand, die immer größer wurde und mich mit jeder Erinnerung mehr ausfüllte. 

Ich wusste nicht, wie lange mein Kampf war, denn Zeitgefühl hatte ich schon lange keines mehr. Das perfekte Liebesgeständnis, der Ball. Man nahm mir alle Wärme aus meinem Körper, zwang mich, zu vergessen und ich erlag der Kraft wie eine Marionette.
Immer mehr war weg.
Immer mehr Lücken entstanden, Lücken meines Gedächtnisses und in meinen Gefühlen.

Sie wurden von pochendem Kopfschmerz gefüllt, der mich zwang, auf den Rücken zu fallen und meine Zähne zusammenzubeißen, während es sich so anfühlte, als würde ich explodieren, als würden glühende Sterne in meinem Körper auseinander fallen. 

Das war also eine Amnesie, dachte ich, ich vergaß einfach.

Dann fiel ich.

Es war wie fallen, aber ich wusste nicht mehr, weshalb ich fiel.
Wo war ich? Was tat ich?
Ich liebe dich.
Eine Stimme, die ich keinem Gesicht zuordnen konnte. Danke für alles, ich liebe dich. Ich liebte die Stimme ebenfalls. Warum auch immer, ich wusste einfach, dass ich sie liebte und dass sie wichtig für mich war, auch wenn ich nicht direkt an ein Gesicht dachte.
Oh.
Der Kopfschmerz und das Schwindelgefühl ließ nach, es war ein befreiendes Gefühl, auch wenn dumpfe Schmerzen zurückblieben, so waren diese nichts gegen den vorherigen Druck.

Benommen öffnete ich die Augen.

Ich war alleine am See, bei den Ländereien und hatte keine Ahnung, wie genau ich hierher gekommen war. Weder wusste ich was ich hier tat, noch, warum neben mir eine leere Flasche im nassen Gras lag.
Erschöpft ließ ich mich zurücksinken und atmete tief ein und aus. Immer wieder, bis nur mehr ein dumpfes Gefühl von den Kopfschmerzen zurückblieb und die schwarzen Punkte vor meinen Augen verschwanden.

Ich zitterte leicht.
Es war kalt und ich konnte mir echt nicht erklären, weshalb ich bei dem Wetter im Gras lag, aber ich tat es. Meine Finger waren klamm und nass.
Vorsichtig hievte ich mich zurück auf meine Füße, wobei der Schwindel mich kurz taumeln ließ, ich aber glücklicherweise mein Gleichgewicht wiedererlangte, bevor ich erneut mit dem harten Boden Bekanntschaft machen konnte.
Leise fluchend wickelte ich mir meinen Schal erneut um den Hals.

Es kam mir so vor, als hätte ich etwas vergessen, aber ich wusste wirklich nicht worum es sich dabei handeln könnte. Ich würde Ginny fragen, vielleicht hatte die ja mehr Ahnung als ich.
Langsam machte ich mich auf den Weg zum Schloss, das in der Ferne aus den Felsen emporragte. 
Ich fühlte mich müde und abgeschlagen, mein Kopf schmerzte immer noch wie verrückt und kleine Pünktchen tanzten vor meinen Augen- ich sollte mich wirklich wiedereinmal niederlegen und ausschlafen. Das hatte ich in letzter Zeit viel zu selten getan, ich war mit einer Sache beschäftigt gewesen... aber mit welcher?

Sie war wichtig, das spürte ich, aber je mehr ich darüber nachdachte, desto schlimmer wurde der Kopfschmerz erneut und ich seufzte resigniert. So wichtig konnte es dann ja wohl doch nicht gewesen sein. 

I must be honest, dieses Ende ist schon seit einem Jahr geplant und es ist ja nicht das endgültige Ende. Danksagung folgt in wenigen Tagen, keine Sorge.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 13, 2021 ⏰

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Spring affair ~ DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt