Wenn eine Uhr aufhörte zu ticken, wusste man auf die Sekunde genau, wann genau dieser Zeitpunkt gewesen war.
Zwölf Uhr dreizehn, das war der Moment, wo Draco Malfoys Uhr einfach stehenblieb. Aber wenn Menschen aufhörten, richtig zu ticken, wusste man nicht, wann der Wahnsinn begonnen hatte.
Man erkannte auch nicht, dass sie kaputt waren.Er hätte nie gedacht, dass es ihre kalten Hände sein würden, die sich um seine Kehle schlossen, nie gedacht, dass ihre funkelnden Augen das letzte sein würde, ehe sein Blick verschwamm und er ohnmächtig zu Boden fiel.
Nein, er hatte ihr vertraut.
Immer und immer wieder.,,Schlaf gut, Draco Schatz", hörte er noch, ehe alles in Dunkelheit verschwand.
Das war um zwölf Uhr dreizehn gewesen, denn in diesem Moment war seine Uhr stehen geblieben.●●●
,,Wir müssen jetzt einmal den Trank beginnen", sagte ich und funkelte den gelangweilten Rothaarigen vor mir an. ,,Mag sein, dass dir deine Note egal ist, mir ist meine nicht egal und deswegen wirst du jetzt arbeiten, ob du willst oder nicht."
,,Wir brauen im Unterricht, was willst du von mir?"
Ron besaß die Dreistheit, abfällig eine Augenbraue zu heben und sich in der Couch zurückzulehnen. Ich stieß entnervt die Luft aus.Wie oft hatte ich ihm das schon erklärt? ,,Wenn man braut, muss man Vorarbeit machen. Recherchieren. In die Bibliothek gehen. Dann weißt du mehr und kannst besser brauen."
,,Dann mach du das."
,,Entschuldige?", fauchte ich und packte Ron wütend am Handgelenk, ehe ich ihn mit einer Kraft, die ich mir selbst nicht zugetraut hätte, auf die Beine hievte.Ron weitete kurz die Augen, man sah ihm seine Überraschung deutlich an und gleichzeitig sah er so selbstgefällig aus, dass es mich zur Weißglut trieb.
,,Das hast du bisher auch immer gemacht. Wenn es dich interessiert, bitteschön. Ich habe keine Lust", sagte er.
,,Du gehst jetzt mit mir-", setzte ich zu einer erneuten Tirade an, da unterbrach mich eine tiefere, sehr melodische Stimme: ,,Wir müssen reden."Anhand des wutentbrannten Blickes, den Ron hinter mich warf und dem leichten Geruch nach Minze und Zitrone konnte ich mir unschwer zusammenreimen, dass es Draco sein musste, der hinter mich getreten war und mir mit kalten Händen das Haar hinter die Ohren strich.
Im nächsten Moment pressten sich weiche Lippen in meinen Nacken.Die Hand in meinem Haar strich über meinen Hals. Mit jedem Zentimeter, der sie meinem Ausschnitt näher kam, verstärkte sich mein Herzklopfen und die Röte stieg mir in die Wangen.
Ich drehte mich langsam um.
Tatsächlich stand da Draco, die grauen Augen funkelten belustigt, ehe er seine andere Hand lässig zum Gruß hob und Ron halbherzig zunickte.,,Hey Ron, wie heißt deine Freundin noch? Lavender oder Susanna?"
,,Das geht dich gar nichts an."
,,Du hast Recht, das tut es nicht", erwiderte Draco gelassen und legte dann beiläufig seinen Arm um meine Taille, zog mich zu sich und sah dem anderen dabei durchwegs in die Augen.Ich streckte mich kurz hoch und hauchte ihm einen begrüßenden Kuss auf die Lippen. Schon diese kleine Berührung ließ meinen Körper in Flammen stehen.
Der Blonde sah gut gelaunt aus, was aber auch gespielt sein könnte, wenn man daran dachte, wie launisch er die letzten Tage gewesen war.Vielleicht nahm er seine Aufgabe, den Rothaarigen eifersüchtig zu machen, einfach sehr ernst. Vielleicht auch nicht.
Wäre der Weihnachtsball in zehn Tagen nicht der ideale Zeitpunkt, mit ihm über meine Gefühle zu reden? Oder zumindest darüber, dass wir jetzt aufhören konnten, dieses Spiel zu spielen.,,Igitt."
Dieser unvermittelte Kommentar von Ron brachte mich unglaublich aus dem Konzept und ich lief rot an.
,,Igitt ist es, ein Mädchen zu küssen, während man ein anderes seine Freundin nennt. Nicht Igitt ist es, ein Mädchen zu küssen, das man seine Freundin nennt", erwiderte Draco gelassen und sah dem Rothaarigen dabei in die Augen.
,,Oder nennst du sie jetzt schon deine Freundin?",,Lavender ist und bleibt meine Freundin. Das mit Susanna war ein Fehler", sagte Ron.
,,In einer Beziehung kann man sich keine Fehler leisten." ,,Lavender versteht das." ,,Das sagt sie, aber in Wirklichkeit versteht sie es nicht."In einer Beziehung durfte man sich keine Fehler leisten. Ich senkte den Blick. Das klang so, als wäre das Ganze ein Job, den man durch Kleinigkeiten verlieren konnte.
,,Lass uns jetzt gehen. Ron, wenn du bis morgen nicht Nachforschungen angestellt hast, werde ich zu Snape gehen und ihn bitten, mich Einzelarbeit machen zu lassen."Draco grinste.
Er verstärkte den Druck seiner warmen Hand in meiner Taille und führte mich aus dem Gryffindor-Gemeinschaftssaal.,,Wie bist du hier reingekommen?", fragte ich und blieb stehen, sobald wir aus dem Porträt gestiegen waren, um die Ecke gegangen waren und somit außer Sichtweite waren.
,,Spielt das eine Rolle? Ich wollte dich sehen."
Ich errötete erneut.
,,Also hast du die Hausaufgaben fertig?" Draco schenkte mir jenes schiefe Lächeln, welches ich sosehr an ihm liebte.,,Ja. Keine Hausaufgabe ist wichtiger als du."
Er kratzte sich am Hals, als sei es ihm unheimlich peinlich, das gesagt zu haben und auch ich staunte. Hier war niemand, der uns hören könnte- das hier gehörte nicht zu unserem Spiel.
Ein zarter Rotschimmer breitete sich auf seiner Wange aus.Es war das erste Mal, dass ich sah, wie der Junge, den ich fast vier Jahre für eine kalte Schlange gehalten hatte, errötetete. Er ließ eine weitere Maske fallen, öffnete sich mir immer weiter und ich war ihm unheimlich dankbar.
,,Tut mir leid, dass ich in letzter Zeit so wenig Zeit für dich gehabt habe."
Ich lächelte.
,,Schon vergessen."Während sich auch auf Dracos Gesicht ein erleichtertes Grinsen ausbreitete, holte ich tief Luft und nahm Anlauf, um ihm von meinen Plänen betreffend ein gemeinsames Bad, zu erzählen.
Statt zu lachen, küsste er mich.
Das war die schönste Art, wie er mich zum Schweigen bringen konnte, mit seinen weichen, wunderbaren Lippen, die ich sosehr liebte.Und wahrscheinlich war es auch ein Ja, denn als er sich von mir löste, verschränkte er unsere Hände miteinander und sah mich mit freudig glänzenden Augen an.
Tbh, es gibt ja Menschen, die sagen, dass all das hier zu schnell geht, right? Ich will nur, dass ihr wisst, dass Hermine auch nur ein Teenager ist- fünfzehn Jahre alt, ein wenig naiv und glücklich, über einen dummen Crush hinweggekommen zu sein.
Sein wir mal ehrlich, richtige Liebe gibt es da ja noch nicht.Wenn ich aber auf die geplanten nächsten Teile verweisen darf...
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Spring affair ~ Dramione
Fanfictionby: rosewinterlove Jahre lang glaubte ich, ihn zu lieben. Ich stand immer hinter ihm, tat, was er mir sagte und war ein Nichts ohne ihn. Denn wie könnte er mich schon lieben? Jetzt war Ron mit Lavender Brown zusammen. ,,Das ist ja nicht mehr anzus...