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Mein Körper wollte mehr von ihm... aber wollte mein Gehirn das auch?

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Immer noch streichelte er meinen Nacken. ,,Hermine... du machst es mir so schwer~", flüsterte er.
Sein Atem ging stoßweise.
Eine zweite Hand wanderte über meinen Rücken, unter mein Shirt und um meine Taille. Keuchend drückte ich den Rücken durch, wodurch mein Oberkörper an seinen gepresst wurde.

Ich vergaß alles.

Meinen Namen, die Zeit, den Ort, wo wir waren. Alles was zählte war Draco Malfoy. Unwillkürlich fuhr ich mir mit der Zunge über die Lippen, um sie zu befeuchten.
Dann legte ich den Kopf leicht schräg.
Ich war nüchtern.
Ich wollte es.
Und ich war davon überzeugt, dass er es auch wollte. Es gab also keinen Grund, mich von sich zu stoßen, eher wünschte ich mir, er würde mich noch enger an sich ziehen.

Seine zweite Hand, die um meine Taille lag, begann, meine Wirbelsäule hoch zu wandern und wieder hinunter.
Mit den Fingernägeln kratzte er immer wieder über meine empfindliche, überhitzte Haut. Ich keuchte leise.
Meine Lider flatterten, aber ich konnte meine Augen nicht öffnen.

Die Empfindungen waren so neu, so fremd. Noch nie hatte mich jemand auf diese Art und Weise berührt und es war so schön.
Seine weichen Lippen berührten für einen kurzen Moment meine.
Mir wurde heiß und kalt gleichzeitig.

Es fühlte sich richtig an.
Und falsch.
Erneut berührten seine Lippen meine. Alle Nerven in meinem Körper standen Strom. Ich wollte einatmen, bekam aber nur Dracos warmen Atem.
Gleichzeitig drückte er seine Lippen ein wenig fester auf meine und begann dann, sie zu bewegen.

Einen Moment war ich wie erstarrt, ehe mein Gehirn endlich verstand, was gerade passierte.

Er küsste mich.
Ein Slytherin küsste mich.
Draco Malfoy küsste mich...!

Ob in ihm denn dieselben Gefühle herrschten, als hätte man ein Feuerwerk gezündet?
Leicht legte er den Kopf schief und küsste mich dann in besserer Lage. Unsere Münder lagen genau aufeinander, sie passten zusammen, als wären sie füreinander geschaffen.
Vergessen war Miss Howard, die da irgendwo herumstehen musste.

Da es mein erster Kuss war, verstand ich nicht sofort, was ich tun sollte und blieb eher passiv.
Draco hatte scheinbar mehr Erfahrung, denn er bewegte seine Lippen mal sanfter mal leidenschaftlicher auf meinen. Sanft saugte er an meiner Oberlippe, was mir ein leises Keuchen entlockte. Dies ermutigte ihn wohl in seinem Tun, immer wieder strich er mit der Zunge über meine Lippen.

Langsam verstand auch ich, was ich zu tun hatte und begann, den Kuss zu erwidern. Es war ein leidenschaftlicher Kuss, ,
Ich bewegte meine Lippen auf seinen, mal mit mehr, mal mit weniger Druck.
Er knabberte sanft an meiner Unterlippe und entlockte mir ein kehliges Stöhnen.

Ich öffnete den Mund leicht und strich mit meiner Zunge über seine warmen Lippen, woraufhin er ebenfalls leise aufkeuchte.
Ich war so empfindlich und wollte immer mehr.
Immer mehr von ihm.
Während ich leise aufstöhnte, glitt meine Zunge wie von selbst in seinen Mund, um seine Mundhöhle neckend zu erkunden.

Meine Hand wanderte in seine Haare und krallte sich an ihm fest, während wir uns gierig küssten. Währenddessen berührten sich unsere Zungen mehrmals, was Adrenalin durch meinen Körper rauschen ließ.
Wie konnte sich so etwas nur so verdammt gut anfühlen?

Meine Lungen verlangten nach Luft, also löste ich meine Lippen einen kurzen Moment von seinen, um tief einzuatmen.
Anschließend presste ich sie wieder auf seine.
So. Gut.

Wir hatten die Außenwelt fast vergessen und Miss Howard war freundlich genug, um uns zu ignorieren. Außerdem lag der Laden etwas versteckt, wir mussten also nicht an unseren Ruf denken, sondern konnten uns ungehindert diesem berauschenden Kuss hingeben.
Es war kein einfacher, gehauchter Kuss. Eher war es eine Droge, die direkt in mein Nervensystem gespritzt wurde.

Draco streichelte mit seiner Hand über meine nackte Haut am Rücken, was mich erschaudern ließ.
So sanft seine Berührung auch war, sie berauschte mich und ließ mich immer mehr wollen.

Unsere Zungen rieben aneinander, umspielten sich und fochten einen Dominazkampf aus, den der Blonde natürlich gewann.
Immer wieder entfuhren mir leichte Keucher. Mein Unterleib stand in Flammen.
Nie hatte ich solch intensive Gefühle verspürt.

Wie von selbst presste ich mich enger an ihn, fuhr mit der Hand durch seine nassen, blonden Haare.

Er küsste meinen Mundwinkel und meine Wange, wanderte mit seinen Lippen zu meiner Schläfe und liebkoste mich auch dort kurz, ehe er sich von mir löste.
Draco atmete schwer.
Seine Augen glänzten, seine Lippen waren stark geschwollen und die Haare stark zerzaust.

Als ich mich umsah, kehrte ich langsam wieder in die Realität zurück.
Miss Howard hatte sich wohl in den hinteren Teil ihres Ladens zurückgezogen und mich überkam Scham.
Wie konnte ich mich in der Öffentlichkeit nur so stark selbst vergessen?

,,Wow",
keuchte der Blonde.
Meine Brust hob und senkte sich schnell. Dann wurde mir klar, was für einen schrecklichen, geradezu unverzeihlichen Fehler ich gegangen hatte.
Mit taumelten Schritten brachte ich Abstand zwischen uns.

,,Malfoy..." ,,Jetzt nennst du mich wieder Malfoy? Jetzt?"
Die Erregung verschwand langsam aus seinen Augen und machte einer stählenen Härte Platz.
,,E...es tut m...mir leid", stotterte ich, ,,d...das hätte nicht passieren dürfen." Nervös strich ich mir die Haare aus dem Gesicht. Meine widerspenstigen Locken hatten sich ausgerechnet jetzt gegen mich verschworen.

Immer noch atmete ich schwer, dann wischte ich mir mit der Hand über den Mund.
,,Malfoy... Draco... das ist nicht richtig! Ich liebe Ron... und du bist ein Slytherin!", ich hasste mich selbst.
Hasste mich dafür, dass ich es zugelassen hatte.
Verfluchte mich dafür, wie schön ich es gefunden hatte. Ich wollte nicht leugnen, dass dies der vermutlich schönste Moment meines Lebens gewesen war.
Doch trotz allem war es falsch und durfte nie wieder vorkommen.

Ich erlaubte es mir, die Hand auszustrecken und über seine weiche Haut zu streicheln.
Draco schloss die Augen.
Dann zog ich sie zurück.
Tränen glitzerten in seinen Augen, als er sie erneut öffnete und mich ansah.
Durch das Silber seiner Augen sahen sie aus wie kleine Diamanten, die seine Wange hinabliefen und eine feuchte, glänzende Spur auf seiner blassen Haut hinterließen.

,,Hermine..."

In diesem Moment wurde mir alles zu viel. Sein Blick, die Verwirrung, das Herzrasen.
Taumelnd fuhr ich herum und stolperte aus dem Laden.
Schlug die Türe hinter mir zu.
Drehte mich nicht mehr um.

Spring affair ~ DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt