Spring affair ~ Dramione

54)

(Dieses Kapitel will nicht hochgeladen bleiben - die Verwirrung tut mir leid!!)

Seine roten Haare sahen nicht verwegen aus, er sah aus wie Pumuckl. Das war das erste, was mir durch den Kopf schoss, als Ginny die eichene Tür zur Bibliothek aufstieß und ich Ron erblickte.
Ich verzog widerwillig das Gesicht.
Er sah müder aus als sonst, wirkte aber erleichtert, als er mich sah.

Harry stand auf.
Auch er wirkte gestresster als sonst, seine grünen Augen leuchteten weniger als sonst.
Das waren meine besten Freunde.
Auch Ron gehörte irgendwie dazu.
Ohne ihn hätten wir es in der ersten Klasse nicht geschafft, Voldemort aufzuhalten.
Und auch er würde alles für Harry tun.

Ich empfand eine Art tiefe Verbundenheit zu den beiden und mir wurde wieder einmal klar, weshalb man uns drei oft als das Goldene Trio bezeichnete.
Sah ich auch so aus?
Traurig, müde, nachdenklich?
Vielleicht ausgezerrt von der Tatsache, dass ich immer noch nichts zu mir nehmen konnte, ohne dass mir schlecht wurde.

Harry schloss mich in seine Arme.
,,Hermine..."
Ich erstarrte.
Rons Stimme war anders als sonst. Gebrochener und sie hatte beinahe einen sehnsüchtigen Beiklang. Vielleicht hatte Ginny recht und er hatte mich wirklich vermisst- nicht als Liebe aber als Freundin.
Der Gedanke machte mich auf eine unverständliche Art und Weise glücklich.

Es verging kaum eine Sekunde, ehe wir uns bereits in den Armen lagen. So viel hatte sich verändert- das fehlende Rasen meines Herzens, die verschwundenen Schmetterlinge, aber so viel war gleich geblieben- das Goldene Trio, meine ersten Freunde, meine wahre Familie.
Ron war so anders zu umarmen als Harry und Draco.

Alles war so anders.
Sein Körper war weniger kompakt, aber größer und weicher. Vermutlich spürte er die leichten Wölbungen meiner Brüste und dass mein Körper kurviger geworden war, seitdem wir uns das letzte Mal umarmt hatten.
,,Ich hab dich vermisst", murmelte er und seine Stimme war leicht erstickt.
Ich ihn auch.
Auch wenn mir das nicht zuvor bewusst gewesen war.

,,Wir müssen mal ein Butterbier zusammen trinken gehen", lächelte ich und spürte, wie ich einmal noch fest gedrückt und dann losgelassen wurde.

,,Hast du schon herausgefunden, wie genau das mit dem Ei funktioniert?", fragte ich Harry und sofort schüttelte er den Kopf. Ron tat es ihm gleich.
Ich seufzte leicht.
,,Es ist wichtig, dass du dich endlich mehr damit beschäftigst. Die Aufgabe rückt immer näher und du... du hast keine Ahnung, wenn ich Recht verstehe?" ,,So sieht es aus. Ich habe nur herausgefunden, dass es angeblich eine Anweisung geben wird."

,,Ja, eine Anweisung zu einer Aufgabe. Aber du musst herausfinden, um welche es sich handelt", beharrte ich darauf. Ich wollte, dass Harry es bald herausfand, damit ich ihm helfen konnte, damit umzugehen.
Verständnislos musterte er mich.
,,Ich habe noch zwei Monate? Da wird mir doch noch irgendetwas einfallen." Zwei Monate konnten sehr wenig Zeit sein.
Vor allem, wenn es um Leben und Tod ging. Aber konnte ich ihm das einfach so sagen? Harry würde mir doch sowieso nicht glauben.

Harry schüttelte den Kopf.
,,Ich wollte mich zu dritt treffen, damit wir uns ausreden können. Es gibt viele ungesagte Dinge, die unsere Freundschaft vergiften können, wenn sie nicht gesagt werden", meinte er.
Meine Güte.
Mir war noch nie aufgefallen, dass Harrys Augen giftgrün schimmern konnten, wenn er etwas wollte. Er runzelte leicht die Stirn.

,,Wir sind ein Team. Wenn wir Geheimnisse voreinander haben, wird Volde-", Ron öffnete den Mund, um ihn zu unterbrechen, doch Harry hob die Hand, ,,mort genau das ausnutzen."
,,Ich weiß nicht, wie du jetzt auf Den-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf kommst? Er ist tot", sagte der Rothaarige.

,,Er war in der ersten am Leben, vielleicht ist er es immer noch irgendwie", argumentierte ich und versuchte, so wenig als möglich preiszugeben. Ich konnte förmlich spüren, wie mir die Hitze ins Gesicht schoss, ich hatte noch nie Geheimnisse vor Harry gehabt.
,,Und kommt es dir nicht komisch vor, dass ausgerechnet ich derjenige bin, dessen Name im Feuerkelch gelandet ist? Da läuft was", überlegte dieser.

Ich sah, wie Ron zusammenzuckte. Weil er am Anfang des Schuljahres eifersüchtig auf den Champion-Titel seines besten Freundes gewesen war, hatten die beiden lange kein Wort miteinander gesprochen.
Noch immer sah Ron das Ganze ein wenig als Privileg und nicht als Gefahr an, irgendwie verstand ich ihn auch, zumindest bis zu einem gewissen Grad- auch er wollte einmal ein Gewinner sein.
,,Wisst ihr inzwischen, wer deinen Namen dort hineingehaut hat?", fragte er und in seiner Stimme war ein leicht verletzter Unterton, der sagte, dass auch er gerne die Chance bekommen hätte, sich endlich zu beweisen.

Endlich mehr als nur Harrys bester Freund zu sein.

Der Dunkelhaarige schüttelte den Kopf. ,,Keine Ahnung."
Was das anging, hatte ich mehrere Überlegungen. Snape war der Drahtzieher und Pettigrew der Spion, also konnte er womöglich dafür gesorgt haben, dass Harrys Name in den Kelch geriet.
Dann musste da ein Verwechslungszauber gewesen sein. Auch hier gab es mehrere Varianten, von denen mir folgende am besten gefiel: jemand hatte Harry als den einzigen Bewerber einer vierten Schule auserwählt, den als einziger Bewerber war es auch sicher, dass er ausgewählt wurde.

Es war einfach am Logischsten. Aber wer war in der Position, so einen mächtigen Zauber zu vollbringen? Pettigrew doch wohl eher nicht.
So hätte ich ihn letztes Jahr nicht erlebt.

Harry kannte Ron nicht so gut wie ich. Er merkte nicht, wie er genau in die Fettnäpfchen trat.
Aber ich merkte es.
Beruhigend legte ich meinen Arm auf Rons und merkte, wie er sich augenblicklich entspannte.

,,Du bist also wieder mal komplett am Arsch", fasste er nüchtern zusammen und Harry lachte trocken auf.
,,Ja und diesmal sogar noch viel mehr."
,,Können Hermine und ich einmal kurz alleine reden?", fragte Ron nach einer kurzen Pause und seine Haut nahm einen leichten roten Schimmer an, ,,ich habe das Gefühl, dass wir momentan grundsätzlich nicht viel ausrichten können und es ist mir wichtig, das gesagt zu haben."

Ich nickte vorsichtig.
Aus reiner Gewohnheit machte sich Nervosität in mir breit und ich schluckte. Konnte ich einfach so mit ihm reden? Andererseits sah ich, wie ernst er war.
Harry hob beide Hände.
,,Klar, ich geh dann mal."