Träume

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Spielt in der Unterwelt, also Schattenjäger und Hexenmeister.

Magnus
Ich betrat das Zimmer. Die Sonne ging gerade unter. Ich mochte dieses Schlafzimmer nicht. Es wirkte alles so düster und kalt. Aber das war Moment mein kleinstes Problem. Meine Augen hatten sich verändert. Es hat kurz in meinem gesamten Körper gekitzelt und dann waren sie da. Katzenaugen. Ich wusste nicht was das zu bedeuten hatte oder was mir das sagen sollte. Aber ich hatte Angst und wusste nicht wirklich, wohin ich sollte. Deswegen flüchtete ich mich in das Zimmer meiner Eltern.
Meine Mama schlief schon tief und fest. Sie sah schön aus. Trotzdem wirkte sie blass und kaltschweißig. „Mama?" Meine stimme zitterte, ich hatte so Angst das ich krank war. „Mama!" sagte ich jetzt etwas lauter. Ich wollte nur das sie wach wurde und mich in den Arm nahm. Ich wollte getröstet werden. Ich brauchte jetzt irgendeinen halt. Deswegen zog ich ihr auch die Decke weg. Das half immer.
„Mama." ich schrie. In ihrem Bauch steckte ein Dolch. Es war alles voller Blut. Geschockt sah ich sie an. Sie hatte mich doch lieb gehabt, oder?
Ich merkte wie jemand hinter mir stand. Als ich mich herumdrehte, stand dort, mein Stiefvater. Ängstlich sah ich ihn an. Er wirkte so wütend.
„Sie hat sich wegen Dir um gebracht. Du bist eine Missgeburt. Wer würde schon ein Monster lieben?"
Es brach mein Herz. Die Tränen stiegen mir in die Augen. Irgendwas in mir drin brodelte. Wieder dieses kitzeln. „Du bist ein Monster!"

Schweiß gebadet wachte ich auf. Ich hatte geschrien das wusste ich. Mein Mund war trocken. Das schlucken viel mir schwer. Seit den letzten Tagen verfolgten mich wieder diese Albträume, die mir immer wieder zeigten was ich wirklich war. Ein Monster. Eine Missgeburt. Ich zweifelte an mir selbst. „Magnus."
Ich bemerkte eine Berührung auf der Schulter. Die Stelle kribbelte und wenig später schaute ich in die Augen meines Mannes. Seine klaren blauen Augen schauten mich voller liebe an. Ohne etwas weiteres zu sagen, zog er mich in seine langen Arme. Ich krallte mich in sein Shirt. Zog seinen Duft ein. Ein paar Tränen flossen mir aus den Augen. Wie konnte er mich nur lieben?
Mein Alexander. Der Mensch mit dem größten Herzen, schenkte mir soviel liebe und Zuneigung. Er schenkte mir so viel Kraft. So wie es bis jetzt noch keiner in meinen langen Leben getan hatte. Er hatte mich geheiratet. Auch das hatte noch keiner getan. Und ich fragte mich was er an mir fand. Warum genau ich dieses Glück auf der Welt hatte, ihn, meinen Ehemann nennen zu können.
Beruhigend strich er mir durch die Haare. Hauchte immer wieder kleine Küsse auf meine Schläfe. Erzählte mir Erinnerungen von uns beiden. Und so schlief ich wenig später ein. In seinem Armen. So wie es die letzten Tage immer war.

Alexander
Ich war schon lange wach. Es war früh am Morgen. Langsam machte ich mir wirklich sorgen. Magnus schlief die letzten Tage nicht mehr gut. Er hatte Albträume und ich wusste nicht wirklich wie ich ihm diese nehmen sollte. Denn das konnte ich nicht. Ich konnte ihn nicht mal helfen. Nur ihn halten und trösten. Warum er immer noch glaubte, das er ein Monster war. Er war so wundervoll. Außerdem ein toller Vater für unsere zwei Jungs. Warum sah er nicht ein, das ich mir keinen besseren Mann vorstellen könnte.
Noch kurz betrachtete ich ihn. Er schlief tief und fest. Man sah ihn an das er lange keinen erholsamen Schlaf hatte.
Schließlich stand ich auf. Ich würde Frühstück machen. Für uns alle.
Ich ging schnell duschen. Danach stellte ich mich angezogen in die Küche und bereitete alles vor. Doch nach kurzen hörte ich kleine tapsige Schritte. Gleich danach standen meine zwei Söhne, verschlafen vor mir. Max war 3 und Rafael 5 Jahre. Max hatte noch seinen Schnuller im Mund. Beide hielten ihre Kuscheltiere im Arm. Es war ein süßes Bild.
Die beiden wurden mir eindeutig zu schnell groß. Ich erinnerte mich noch, wie ich Max als Baby im Arm gehalten hatte. Deswegen war ich froh das beide noch in der Kuschel Phase waren. Denn auch ich brauchte das. Ich genoss es das sie doch noch so klein waren, genau in diesem Alter können Sie gerne bleiben.
Ich kniete mich hin und sofort fand man die beiden in meinen Armen wieder. „Guten morgen, meine Sonnenscheine. Habt ihr gut geschlafen?" Fragend sah ich sie an. Die beiden waren neben Magnus mein größtes Glück. Ich liebte sie, mit jeder Zelle meines Körpers.
Mir fiel der Blick auf, den die beiden sich zu warfen. Schließlich sprach Rafe ängstlich zu mir. „Daddy, wir haben Papa in der Nacht schreien gehört. Irgendwas mit Monster." Ich seufzte. Ich hatte gehofft das die beiden nichts mitbekamen. Aber Kindern konnte man nichts vor machen. Das hatte ich schnell eingesehen.
„Wisst ihr, Papa hat schlecht geträumt. Deswegen hat er geschrien." ich versuchte nicht zu besorgt zu klingen. Bevor ich weiter sprechen konnte, befreiten die beiden sich von meinen Griff und rannten in das Schlafzimmer. Ich ging ihnen hinter her. Wollte sie aufhalten. Aber das Bild was sich mir zeigte war berührend. Fast schon berührender als der Moment, als die beiden uns zum ersten Mal Daddy und Papa genannt hatten.

Magnus
Ich wurde aus einem traumlosen gerissen, als sich irgendwas auf mich warf. Es verwunderte mich nicht als ich meine beiden Kinder vor der Nase hatte. Sie schauten mich mit ihren großen Augen an. "Papa!" Ich konnte nur Lächeln.
Alec stand im Rahmen der Tür gelehnt und beobachtete das ganze.
„Na guten Morgen meine zwei."
Ich war froh die beiden in meinem Leben zu haben.
„Papa, weißt du eigentlich wie lieb wir dich haben?" Überrascht sah ich Rafael in die Augen. Max nickte bestätigend. Den Schnuller konnte man ihn einfach nicht abgewöhnen.
„Ich liebe euch auch. So sehr."
Die beiden sahen mich zufrieden an, doch sie waren noch nicht fertig.
„Siehst du, also bist du kein Monster. Denn Monster können nicht lieben. Aber du sagst immer das du uns und Daddy bis zum Mond und wieder zurück liebst."
Ich sah zu Alec. Tränen bildeten sich in meine Augen. Ich konnte nicht wirklich etwas dazu sagen. Nun nahm auch Max seinen Schnuller aus dem Mund. „Wir haben beschlossen heute Nacht hier zu schlafen. Dann können wir drei dich vor den Träumen beschützen. Das hilft immer."
Ich konnte die beiden nur in meine Arme und an meine Brust ziehen. Ich atmete tief durch. Es bewegte mich zu tiefst. Die beiden klammerten sich an mich und nun legte sich auch Alec nochmal in das Bett. Er hauchte mir einen kleinen Kuss auf die Stirn. Es herrschte eine angenehme stille und ich dachte sie über das gesagte nach. War froh diese Menschen bei mir zu haben.
„Was haltet ihr davon wenn wir einen Disney Tag machen? Wir schauen ganz viele Filme und kuscheln auf der Couch?"
Max erhob seinen Kopf, der bis gerade eben noch auf meiner Brust gelegen hatte. Seine Augen glitzerten und ich wusste das die beiden mit dem Vorschlag von Alec einverstanden waren.
Der kleine Mann kletterte über Rafael und mich. Er schmiss sich in Alec' Arme und umklammerte mit seinen kleinen Händen, den Hals von meinen Mann.

Der Tag war wirklich wundervoll. Alec kümmerte sich um alles. Er half den Kindern beim fertig machen, machte essen und bereitete alles für dem Sofa Tag vor. Draußen schüttete es sowieso. Als ich ihn mit dem Thema Institut ansprach, was er leitete, winkte er nur ab. Später erfuhr ich das er sich kurzfristig Frei genommen hatte. Ich war ihm für alles sehr dankbar. Die Kinder und auch ich genossen den Tag sehr. Trotzdem schweiften meine Gedanken immer wieder zu dem Morgen und zu Alec. Ich bewunderte ihn. Es war nicht leicht zwei Kinder zu haben währenddessen noch ein Leiter eines sehr angesehenen Institut zu sein und zum Schluss noch die Aufgaben eines Ehemanns zu bewältigen. Doch er schaffte alles mit Leichtigkeit. Ich hatte mich nie allein gefühlt mit den Kindern.

Irgendwann war dann Schlafenszeit. Max und Rafael hatten es ernst gemeint als sie gesagt hatten, das sie diese Nacht bei uns schliefen.
Während sich Rafael auf Alec legte, tat Max das selbe bei mir. Wir deckten die beiden zu. Alle zusammen gekuschelt, lauschten wir der guten Nacht Geschichte von Alexander.
Die beiden schliefen schnell ein und ich sah meinen Mann an. „Ich liebe euch." flüsterte er und gab mir umständlich einen Kuss auf die Lippen.
Diese Nacht schlief ich besser, keine Albträume plagten mich. Ich konnte durch schlafen und ich wusste das ich den drei Menschen auf und neben mir zu verdanken hatte.

Malec KurzgeschichtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt