Himmel auf Erden (die sechszehnte)

584 72 26
                                    

Entschuldigt den kurzen Aussetzer
Hoffe ihr hattet einen schönen Samstag
Lg Krümmel - Hexe
Magnus

Ich öffnete meine Augen und stand sogleich in einem hellen Raum. Es blendete in meinen Augen. Schnell kniff ich sie zusammen. Wo war ich nur? Ich drehte mich und sah nichts. Es war einfach nur alles weiß. Keine Möbel und auch keine Geräusche. Nichts. Ich fuhr mir durch meine nicht gemachten Haare. Was war passiert?

Die Stille wurde durch das Schreien eines Babys aufgelöst. Der kleine Hicks am Ende zeigte mir, das es Rafael sein musste. Plötzlich tauchte eine Tür in der Wand auf. Sie war genau so weiß, wie alles andere.

Der Raum dahinter war genau so weiß. Nur das in der Mitte eine Baby Wiege stand. Sie hatte einen blauen Himmel und sah eigentlich ganz schön aus. Von dort kamen die Schreie. Ich wollte meinen kleinen Krümmel trösten und ihn wieder beruhigen.

Ich schrie auf als ich in die Wiege sah. Rafael lag dort in einer Blutlache. Sein Schreien war verstummt. Die Augen geschlossen. Aus meinen treten vereinzelte Tränen heraus. Mir wird schlecht und als ich ihn berühre möchte, spüre ich die Kälte die von ihm ausgeht. Mein Körper fängt an zu beben. Seine kleine Lunge hebt und senkt sich nicht mehr. Das... das ist nicht möglich.

Ich möchte am liebsten weg sehen aber es funktioniert nicht. Meine Augen wollen es nicht wahr haben, kleben an meinem Sohn. An meinem Engel. Die Wassertropfen werden immer mehr. Sie laufen über meine Wange. Schonungslos.

Noch bevor ich weiter darüber nachdenken kann und mich die Stille erdrückt, höre ich seine Stimme. Sie ist angenehm wie immer. Er lacht gerade über etwas. Ich sehe auf und wieder finde ich eine neue Tür. Ich muss zu Alec. Ich brauche seinen Halt. Ich muss wissen ob er das gleiche sieht wie ich.

Aber ich breche vollkommen zusammen als ich die Tür aufstoße. Alexander sitzt in der linken Ecke. Er ist genau so weiß wie die Wand an der er lehnt. Seine Hände sind ordentlich auf seiner Brust gefaltet. Ein paar Strähnen fallen ihm in die Stirn. In seinem Körper findet man keinen Funken Spannung mehr.

Ich selbst spüre die Kälte in diesem Zimmer. Ich möchte ich schreien, doch als ich meinen Mund aufmache kommt nur ein lautes schluchzen über meine Lippen. Ich ringe nach Luft, doch ich werde sie nicht finden. Denn sie ist wie Alec essentiell und wie Alec ist sie gegangen. Trotzdem schaffe ich es irgendwie zu ihm zu kriechen. Ich möchte bei ihm sein.

Ich berühre seine Wange und es ist wie eine Eisfläche die ich anfasse. Kalt, schmerzhaft, unerträglich.

Luftholend, so als würde ich nach einer Ewigkeit auftauchen, wache ich auf. Vor mir steht das Bett aus dem Krankenhaus. Dort wo diese Nacht Rafael drin geschlafen hat. Es ist leer und der Schutz das er nicht herausfällt ist unten. Die Kabel hängen wieder ordentlich an den einzelnen Geräten. Meine Augen wandern zu dem Stuhl neben mir. Auch dieser ist leer.

Mein Nacken schmerzt als ich mich langsam aufsetze. Ich fahre mir über das Gesicht und spüre die getrockneten Tränen auf meiner Wange. Der Traum hat sich so realistisch angefühlt. Mir ist selbst jetzt noch kalt. Ich umfasse meinen eigenen Oberkörper als ich eine Gänsehaut bekomme.

"Ah schau mal dein anderer Papa ist auch wach geworden." Seine Stimme lässt mich wie in dem Traum aufsehen, nur das dieser Anblick real ist. Alexander kommt mit Rafael auf den Arm in das Zimmer. Beide sehen noch ziemlich verschlafen aus. "Wo wart ihr?"

Die beiden kommen näher und endlich schaffe auch ich es aufzustehen. "Er hatte eine Untersuchung und da sollte ein Elternteil mitgehen. Da du noch geschlafen hast, bin ich mitgegangen. Ich hoffe das war ok."

Ich lächle meinen Freund an und streiche währenddessen Rafael über seine Wange. "Natürlich. Wie war es denn?" Als hätte unser kleiner Krümmel diese Frage verstanden sieht er seinen Papa an. Dabei hält er mal wieder seinen Zeigefinger. "Unser kleiner Mann war echt tapfer. Stimmt's?" Rafael kichert leicht und das lässt mich, diesen Alptraum ganz schnell vergessen.

"Ich wollte uns dreien gleich noch ein paar Sachen von zu Hause holen für die restlichen Tage." Während Alec das sagt, nehme ich ihm Rafael ab. Meine Stimmung ändert sich sofort. "Nein auf gar keinen Fall."

Eine Welle von Angst überkommt mich als ich an die Worte von George denke. "Ich habe die Bremsen durchgeschnitten. Er sollte sterben." Was ist wenn ihm auf dem Weg etwas passiert? Ich brauche ihn. Dringend. Ohne ihn schien nichts mehr zu funktionieren. "Hey Schatz. Es ist alles in Ordnung. Mir wird nichts passieren. Luke wird mich abholen und auch wieder her bringen. Die Dienstwagen werden jeden morgen kontrolliert. Ich werde gleich wieder da sein. Versprochen."

Immer noch ängstlich schaue ich auf um in seine Augen zu schauen. Beruhigt und fürsorglich sieht er mich an. "Ich kann euch zwei doch nicht allein lassen." Er zieht mich zusammen mit Krümmel in eine Umarmung, in der wir drei zusammen fast zerschmelzen. Dieser Moment scheint nach der Geschichte von heute Nacht so besonders und kostbar. Am liebsten würde ich jetzt die Zeit anhalten.

"Pass bitte auf dich auf." flüstere ich dann leise. Ich spüre nur sein nicken. "Ein Kollege von mir ist bereits vor der Tür. Er wird erstmal hier bleiben." Dieses mal bin ich es der nickt.

Nach einem Kuss verabschiedet sich Alec auch von Rafael und verlässt dann das Zimmer. Ich fühle mich plötzlich so verloren. Ich weiß nicht vor echt wohin mit mir. Mein Kopf ist frei von Gedanken und genau das ist so erdrückend. Mir fehlt die vollkommen Konzentration um einen Gedankengang überhaupt zu verfolgen.

Das brabbeln von Rafael lassen meine Augen zu ihm wandern. Vielleicht lenkt mich das spielen etwas ab. Bei der Schwester frage ich nach etwas Spielzeug was sie mir auch sofort gibt. Im Zimmer machen wir zwei uns auf seinem Bett bequem. Mit etwas Hilfe sitzt er schon recht gut.

So wie es schon immer war, schaffe ich es wirklich mich nur auf Rafael und das spielen zu fixieren. Ich merke nicht wie die Zeit vergeht und Alexander bereits zurück ist. Die Tasche die er mitgebracht hat, stellt er etwas abseits und gesellt sich dann erstmal zu uns.

Ich werde langsam wieder müde. Die Nacht war ja auch recht kurz. Als eine Schwester herein kommt. "Mr. Bane ihre Tante ist so eben wach geworden."

...Fortsetzung folgt

Malec KurzgeschichtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt