Leuchtende Tage 12

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"Von Kommentaren inspiriert."

Magnus

Flashback

Mit einer Jogginghose und einem zu großen Shirt von Alexander lasse ich mich auf das Sofa fallen. Ich musste meine Arbeit eher beenden. Meine Brust hat plötzlich geschmerzt und mein letzter Krankenhausaufenthalt ist erst anderthalb Wochen her. Während ich den Fernseher anschalte, höre ich bereits das bekannte Klicken der Haustür. Auch Alexander ist früher. "Magnus?" ruft er in das Haus hinein. "Alexander?" frage ich genau so laut zurück und muss schon jetzt grinsen. Wir haben ein Talent durch dieses Haus zu schreien. "Du bist schon da? Ist alles in Ordnung?" fragt er mich besorgt, nachdem er das Wohnzimmer betreten hat. "Mir wurde komisch. Aber mach dir keine sorgen, Darling." Alexander gab mir einen Kuss und ich genoss ihn wie jeden anderen. "Ok, dann würde ich sagen, ziehe ich mich um und wir machen einen Twilight - Marathon?" Begeistert nickte ich. Er war auch wirklich ein Schatz. Ein Schatz zum heiraten. "Ich hol das 'Ben & Jerry's' Eis für dich und das Wassereis für mich." Ich war Laktose Intolerant und war von der Erfindung des Wassereises mehr als begeistert. Alexander nickte und ging schnell nach oben. Als wir dann zusammen gekuschelt auf der Couch lagen, inhalierte ich seinen Geruch und genoss seine Wärme, die er ausstrahlte. Doch ich spürte wie er immer unruhiger wurde. "Alexander? Schatz, was ist los?" Er richtete sich auf und sah mich dann zögernd an. Unsere Zeigerfinger waren verschränkt. Es war von Anfang unsere kleine Geste gewesen. 'Ich höre dir zu und ich werde bei dir sein'. schallte es leise durch meinen Kopf. "Magnus ich habe schon lange darüber nachgedacht. Eigentlich hatte ich es ganz anders geplant. Aber ich kann es nicht mehr abwarten. Ich muss dir diese Frage jetzt stellen." Ich nicke und bin sogleich von der Neugier ergriffen. Kurz greift er in die Tasche der Jogginghose. Hervor kommt ein wunderschöner Ring. Er ist silber, mit einem goldenen Band und einem kleinen Edelstein. Ist es das was ich denke? "Willst du...." Weiter kommt er nicht, denn wie so oft in Alltagssituationen unterbreche ich ihn. Meine Gedanken sind einfach schneller. "Ja ich will dein Mann werden." bringe ich heraus. Verdutzt sieht er mich an. "Ich hoffe das du mich das fragen wolltest, ansonsten war das jetzt echt peinlich." sage ich schnell, als er immer noch nicht antwortet. Er überrascht mich, indem er mich stürmisch küsst. "Genau das wollte ich fragen." haucht er leise, bevor unsere Lippen wieder zusammen finden. Der Ring landet unbemerkt an meinen Finger und Twilight ist ziemlich schnell vergessen.

Flashback

Nach dem Kaffee haben wir uns entschieden etwas spazieren zu gehen. Es war ein frischer Wintertag. Ich lief nah neben Alexander her. "Hast du keine Angst das uns die Zweifel wieder überrennen? Oder es nur ein Hochgefühl ist, was wir jetzt, in diesem Moment verspüren?" fragt er mit einer angestrengten Stimme. "Nein." sage ich eher mehr zu mir selbst. "Nein, ich glaube wir haben aus unseren Fehlern gelernt. Wir werden genau über unsere Ängste wenn sie doch wieder kommen sollten. Und wenn es ein Hochgefühl ist, dann wird es für immer bleiben. Ich liebe dich und damit habe ich nie aufgehört, auch wenn ich mir das gerne eingeredet habe." Er ergreift meine Hand und wie früher verschränken wir sie synchron. Kurz schauen wir uns in die Augen bevor er sagt "Manchmal da macht man sich sein ganzes Glück selbst kaputt. Einfach, weil man nicht glauben kann, das man das Beste schon längst gefunden hat." Alexander schaut nachdenklich gerade aus. "Wir Menschen sind so darauf ausgelegt immer wieder etwas besseres zu finden. Anstatt es zu akzeptieren, das die wertvollsten Dinge vor der Nase herum tanzen. Man zweifelt alles an, um am Ende festzustellen das, das Leben nicht immer doof ist." Ich hätte gern irgendetwas erwidert, aber etwas hält mich davon ab. Es ist das Haus und die Umgebung. Vor unserer Nase steht unser altes zu Hause. "Warst du jemals wieder hier gewesen?" fragt mich Alexander leise, nachdem auch er es ausgiebig betrachtet hat. "Ja." gebe ich zu. "Am morgen von Heiligabend." ergänze ich. Mit großen Augen sieht er mich an "Wir haben uns verpasst." flüstert er. "Ich war ebenfalls hier aber später. Es war abends. Ich hatte keinen Hunger und so bin ich her gefahren. Ich habe mir alles genau angeschaut." Ich drehe Alexander zu mir um. Mir wird vieles klar. "Ich weiß das es verrückt klingt aber vielleicht sollte es die ganze Zeit so sein. Das berüchtigte Schicksal oder das Leben, was es für uns so geplant hat. Alles hat einen Grund und wenn es nur dafür da war, um zu verstehen, das die Gefühle nie verblassen können. Uns zu zeigen, das wir den richtigen gefunden haben und das wir immer wieder zueinander zu finden. Dann nehme ich es so hin. Auch wenn es das schlimmste Jahr in meinem Leben war, so möchte ich von vorne anfangen. Ich möchte bei dir sein und ich möchte, das uns nichts mehr voneinander scheidet. Selbst wenn es eine Gewohnheit wäre, so liebe ich sie und ich werde jeden Tag mit dir wertschätzen, weil ich jetzt weiß wie es ohne dich ist." Die Worte strömen einfach so aus meinem Mund und ich kann sie nicht aufhalten. Alexander' gerührtes Lächeln sagt mir, das es nicht vollkommener Unsinn war. "Lass uns das Märchen weiter schreiben. Eine Art zweiten Teil" füge ich hinzu. "Das klingt fantastisch." haucht er an meine Lippen. Bevor sie sich wieder miteinander verbinden, greift Alexander um meinem Hals und löst den Verschluss der Kette. Er fädelt den Ring herunter und hält ihn mir entgegen. "Willst du mich.." fängt er leise, mit einer festen, doch so liebevollen Stimme, das es mir warm den Rücken herunter läuft, an. Wie beim ersten mal unterbreche ich ihn. "Heiraten? Ja, immer noch. Auch das hat sich nicht geändert." Ich bringe meine Antwort hervor und verbinde dann endlich unsere Lippen. Zärtlich liebkosen sie sich. Mit dem Wissen, das sie es immer wieder tun könnten. Mit dem Wissen, das dieses Mal alles gut gehen würde.

The End

Ab morgen (Samstag) geht es mit täglichen Kapiteln von der Geschichte "Flügelschlag" weiter. Und bald kommt auch bereits die neue große Geschichte sowie wieder eine kleine hier.

Lg Hexe

Malec KurzgeschichtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt