Himmel auf Erden (die fünfte)

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Ich bin überwältigt von der ganzen Liebe im letzten Kapitel, ich danke euch vom ganzen Herzen.

In diesem Kapitel habe ich etwas geschrieben, was ich seit einer Ewigkeit und damit meine ich wirklich Ewigkeit nicht mehr geschrieben habe.

Magnus

Alexander sieht mich an. Sanft lächle ich. "Wenn du mir etwas Zeit gibst..." Ich möchte mir erst selbst über meine Gefühle klar werden. Verstehen was das alles zu bedeuten hat bevor ich es ihm vielleicht entgegen bringen kann. Zudem weiß er ja noch nicht, das er sich damit auf einen alleinerziehenden Vater einlässt.

Verwirrt sieht er mich an. "Was? Ich meine.." Mein lächeln wird größer. "Ich brauche immer etwas länger. Deswegen brauche ich Zeit..." Er zieht mich ein Stück an sich. "Alle Zeit die du brauchst. Ich habe Jahre gebraucht und gewartet und überlegt."

"Seit wann?" frage ich. Ich sehe sein zögern. "Kannst du dich an unseres letzte Schuljahr erinnern? Wir hatten Hitzefrei und während die anderen ins überfüllte Freibad stürmten, hatten wir uns mit einem Eisbecher aus dem Supermarkt und zwei Plaste-löffeln an den See gesetzt. Wir haben geredet bis in die Nacht herein. Erst vier Uhr morgens sind wir lachend nach Hause gelaufen. Ich habe mir selbst immer versprochen, das ich mich nie in dich verliebe. Aber es wir vier Uhr morgens und wir haben so sehr gelacht. Ich habe mich nach einer sehr langen Zeit glücklich gefühlt. Ich wusste das ich mein versprechen nicht halten konnte."

Ich erinnerte mich genau. Es musste ungefähr neun Jahre zurück liegen. Ich hatte mich selten so frei und glücklich gefühlt wie an diesem Tag. Dabei bin ich nie auf den Gedanken gekommen, das es nicht an der Sonne und dem Tag allgemein lag, sondern an Alec.

"Wie hast du das ausgehalten?" frage ich als mir bewusst wird, das er diese Gefühle schon neun Jahre für mich hegte. "Ich weiß es nicht. Manchmal da habe ich überlegt ob ich einfach den Kontakt wieder aufstelle. Aber dann verließ mich immer der Mut. Ich wollte dich nicht als Freund verlieren."

Aus seiner Hosentasche zog er sein Portmonee. In einem Fach war ein geknicktes Bild was er mir entgegen hielt. Es war leicht verschwommen aber ich wusste sofort welches es war. Das war auf einer Sommerparty in der neunten Klasse. Wir standen und hielten uns die Bäuche. Izzy musste es geschossen haben, als wir gelacht haben. Dabei strahlten wir uns durch unsere Augen an. Hinter uns sah man die Lichterketten, die wir überall aufgegangen haben. Wir sahen so jung aus. Er hatte sogar etwas längere Haare.

Ich selbst hatte dieses Bild auch in meiner Wohnung aufgegangen. Im Wohnzimmer um genau zu sein. Ich mochte es einfach. "Ich trag es sei dem Tag mit mir herum." Ich gab es ihm zurück. Dabei berührten sich unsere Finger. Ein Schauer durchjagte meinen Körper.

Er kam einen Schritt auf mich zu. Ein kleiner Kuss landete auf meiner Schläfe. "Ich hoffe wir sehen uns wieder." Ich konnte nur nicken. In mir herrschte ein reinstes Chaos.

In meiner Wohnung ließ ich mich an meiner Wohnungstür herunter rutschen. Auch der Schlüssel fiel zu Boden. Aber das nahm ich gar nicht mehr wahr. Alec hatte Gefühle für mich und ich wahrscheinlich auch für ihn. Zwischen uns stand meine kleine Lüge. Ich fühlte mich so schuldig.

Warum hatte ich es ihm nicht einfach gesagt. Clary hatte doch recht. Er war so verständnisvoll und ich log ihn einfach an. Ich verheimlichte meinen Sohn. Ich fühlte mich gleich doppelt schlecht.

Malec KurzgeschichtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt