... nicht haben...(12)

687 76 15
                                    

Fortsetzung der Reihe „Der Winter in mir." & „Das Herz lebt auf, wenn der Richtige vor dir steht. Das Herz schlägt so laut, wie ein Feuerwerk. Das Herz ist wie ein Kompass, was mich immer wieder zu dir führt. Deine Wärme lässt den Schnee schmelzen. Und die Erkenntnis trifft mich, wie ein Schneeball. Du hast das, was andere..."
Lg Hexe
Magnus
Es ist eine lange Zeit vergangen, nachdem ich diesen kleinen Zusammenbruch hatte und Cat mich besucht hat. Ich hatte Alexander alles erzählt. Wie es anfing, was zwischen durch passiert ist und wie es endete. Wir haben über Gefühle und Gedanken gesprochen. Der Abend war so schwer aber er hat mir auch sehr geholfen, nach vorn zu schauen. Cat wieder zu sehen hat mich sehr gefreut. Vor allem das sie sich jetzt auch so gut mit Alec verstand freute mich sehr. Die beiden lachten jetzt, wenn sie über ihr Kennen lernen redeten. Wir hatten bereits einen neuen Winter und trotz das ein Jahr vergangen war, ging ich noch zu der Therapie genauso wie zur Selbsthilfegruppe. Es ist die Zeit, die ich brauche. Mir ging es aber schon viel besser. Ich hatte wieder Freude am Leben und auch der Winter schien viel schöner zu sein. Zack wurde währenddessen wegen häuslicher Gewalt und schwerer Körperverletzung zu 15 Jahre Haft verurteilt. Ich hatte ihn nochmal vor Gericht gesehen und diese Begegnung hatte mir viel Kraft gekostet. Alexander wurde mittlerweile zu meinem besten Freund. Ich wohnte immer noch bei ihm, denn es gab keinen Grund auszuziehen. Zwischen uns herrschte seit einer gewissen Zeit eine spürbare Spannung, begleitet von einem hörbaren knistern. Jede Berührung brachte mir das Gefühl, dort angekommen zu sein, wo ich hin gehörte. Es brachte mich auf Hochtouren. In mir tanzten die Schneetänzer im Rhythmus meines Herzes wild umher. Mein Herz hat wahrscheinlich noch nie zu so einer schnellen Melodie geklopft. Sein Atem verschaffte mir eine Gänsehaut und ich könnte Stunden nur vor mich her träumen. Eigentlich schien es unmöglich, denn meine Erfahrungen bremsten diese ganzen Gefühle, aber ich hatte noch nie jemanden so vertraut. Solche Reaktionen kenne ich nicht von mir. Auch nicht als ich Zack kennen lernte, war es so. Diese Gefühle sind ungewohnt aber auch wunderschön. Ich bin selbst immer gespannt, wie ich reagiere... Es schien verrückt zu sein. Ich war verrückt und das nach Alexander. „Magnus?" Ich öffnete lächelnde meine Augen. Nur um in seine zu sehen. Sie sahen mich liebevoll an. „Ich dachte schon du bist wieder eingeschlafen." Ich streckte ihm meine Zunge heraus. Er grinste nur. Ich lag ausgestreckt auf unserer Couch. „Hab ich hier auch noch einen Platz?" Kurz richtete ich mich auf. Alec setzte sich und ich legte meinem Kopf auf seinen Schoß. Das hatten wir schon oft gemacht. Nur irgendwie schaffte es keiner von uns, den ersten Schritt zu machen. „Ok, was wollen wir schauen bevor wir los müssen?" Seine Füße landeten auf dem Couchtisch. Maryse hatte alle wieder zu einem gemeinsamen Abend essen eingeladen. Ich hatte erst nach einem halben Jahr wieder angefangen zu arbeiten. Es fiel mir schwer im Laden zu stehen. Das hatte sie sofort verstanden. Als dann mein erster Arbeitstag statt fand, war ich froh wieder dort zu sein. Es hat mir gefehlt und doch bereute ich es nicht, mir diese Auszeit genommen zu haben. „Gossip Girl." Entsetzt sah er mich an. „Du hast zu letzt bei UNO verloren, das heißt ich darf entscheiden." Er gab nach und schaltete somit den TV an. Während ich interessiert die Serie verfolgte, spürte ich gleichzeitig, das seine Augen auf mir lagen. Da war wieder dieser komische Moment, wo ich mich fragte, ob das zwischen Alec und mir nicht daran lag, das wir zusammen wohnten. Wir haben uns aneinander gewöhnt und natürlich kam man sich da mal näher. Obwohl alles in mir dagegen war, richtete ich mich auf und setzte mich genau so wie Alec hin. Zwischen uns war jetzt etwas Platz. Ich wusste nicht was richtig und was falsch war. Er hat nie so etwas anklingen lassen. Ich merke seine Blicke und ich weiß, wie ich ihn anschaue. Aber dann gab es genau solche Minuten wo wir beide uns dagegen wehrten, was auch immer es sein mag. Vielleicht war es besser, wenn alles so blieb, wie es war. „Ich geh mich mal fertig machen." Ich nicke nur. „Ja, ich auch." Zusammen stehen wir auf und verschwinden in unsere Zimmer. Ich wechsle die Jogginghose gegen eine schwarze, enganliegende Jeans. Mein Shirt wird gegen ein weinrotes Hemd ausgetauscht. Da ich meine Haare schon heute morgen gemacht habe und auch mein dezentes Make Up noch perfekt sitzt, bin ich schnell fertig. Ich trete heraus aus dem Flur. Ich möchte die Treppe herunter gehen, als mir Alexander an der Haustür auffällt. Sein Outfit steht ihm. Er trägt eine graue Jeans mit einem dunkelblauen Hemd. Seine Augen mustern mich genau. Sie nehmen jede Bewegung von mir auf. Das hier ist kein Moment aus einem Märchen, wie man es sich immer vorstellt, wo die Prinzessin zu ihrem Prinzen herunter schreitet und er die wahre Schönheit erkennt. Es ist eher sexueller. Gleichzeitig aber auch sinnlich. Ich kann es nicht beschreiben. Unsere Augen haben sich verhakt, dabei sehe ich genau wie sie sich verdunkeln. Irgendwas ist anders. Alles schien so ernster und gefährlicher. Die Spannung könnte nicht höher sein als ich die Treppe hinunter laufe. Langsam und mit Bedacht. Ich achte auf meine Bewegungen, genau so wie Alexander. Er kommt mir unmerklich entgegen. Ich stehe nun vor ihm. Ich frage mich ob ich es nur bin, der dieses knistern hört. War es hier schon immer so warm? Meine Wangen nehmen eine rötliche Farbe an. Mit eleganten Schritten gehe ich auf ihn zu und bleibe nah an ihm stehen. Wir sehen uns immer noch in die Augen. Dieser Augenblick spitzt sich zu, als er mir immer näher kommt. Unsere Nasenspitzen berühren sich. Sein Atem prallt auf meine Lippen. Wir beide schließen unsere Augen und es ist nicht lang, aber seine Lippen streifen meine. Ich höre wie er tief die Luft einzieht. Ich öffne meine Augen. Er sieht mich an. Ich kann seinen Blick nicht deuten. „Wir sollten los." haucht er, immer noch so nah an mir. Die Spannung bleibt weiterhin bestehen als ich sage. „Ja, wahrscheinlich." Wir gehen beide ein Stück zurück und ich unterbreche den intensiven Blickkontakt.

„Alec! Magnus!" Maryse zog uns beide in eine große Umarmung. „Ich habe euch lange nicht mehr gesehen." Ich meide es, Alexander anzuschauen. „Ja, ich hatte viel auf dem Revier zu tun." Ich ziehe schnell meine Schuhe aus. Ich lebe meine bunte Socken Liebe jetzt vollkommen aus. Heute trage ich welche mit kleinen Lebkuchenmännern. Ich lasse Mutter und Sohn allein, da beide schon in einem Gespräch stecken. Im Wohnzimmer sind bereits wieder alle da und es wirkte wie ein kleines Déjà - vu. Nur war ich dieses mal befreiter. Ich gesellte mich zu Izzy und Jace. Die wieder mit ihren Ehepartnern einen kleinen Kreis gebildet hatten. Clary trug ein enges Kleid, wo man deutlich ihren kleinen Babybauch sah. Ich drückte jeden kurz zur Begrüßung. „Na, wie geht es der kleinen Maus?" wendete ich mich an die werdenden Eltern. „Ihr geht es super. Sie hält mich schon jetzt jede Nacht munter." grinste Clary und fuhr sich über ihren Bauch. „Wo hast du unseren Bruder gelassen?" fragt mich Izzy. „Er wurde sofort von Maryse in Beschlag genommen." Die beiden betraten in dem Moment auch den Raum. Kurz trafen sich unsere Blicke aber wir wendeten unsere Augen gleichzeitig wieder ab. „Ok und was ist zwischen euch vorgefallen?" wirft Simon in die Runde. Ich ziehe nur fragend meine Augenbraue hoch. „Ihr schaut euch sonst minutenlang an. Heute waren es gerade mal Sekunden." Alle warteten nur darauf, das Alexander und ich zusammen kommen. Wir schienen immer kurz davor. Aber vielleicht sollte es einfach auch nicht sein. „Hallo, Leute." Alec begrüßte so wie ich alle mit einer Umarmung. Er stand mir direkt gegenüber. Eigentlich wäre er perfekt. Aber das dachte ich mir nur in meinem inneren. Von den anderen wurden wir nur kritisch beobachtet.

... Fortsetzung folgt

Malec KurzgeschichtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt