Alec verdrehte die Augen und folgte Izzy. Clary tat es ihm gleich. In der Bar befand sich links eine lange Theke mit Barhockern. Rechts und im hinteren Bereich standen Tische, an denen Leute saßen und sich unterhielten. Alec stutzte, als er sah, wer an der Bar saß. Es war niemand Geringerer als Magnus Bane.
"Alec, wir gehen zu Jace und Luke", beschloss Izzy gerade und verschwand mit Clary. Alec folgte ihren Blick. An einem der Tische saßen der Schattenjäger und der Werwolf. Alec wusste nicht, was er machen sollte. Er hatte keine Lust, Izzy und Clary zu folgen, also setzte er sich kurzerhand an die Bar.
"Was darf es sein?", fragte eine junge Frau mit Afrolocken.
"Ähm..." Alec hatte keine Idee, was er sagen sollte.
"Er nimmt deinen Spezialdrink, geht auf mich", kam Magnus ihm plötzlich zuvor und zwinkerte ihm zu.
Magnus rückte auf den Hocker neben ihm. Erst jetzt fiel Alec auf, dass seine Augen dunkel geschminkt waren und alles an ihm zu glitzern schien.
"Danke", brachte er schließlich hervor.
Magnus schmunzelte. "Du bist nicht oft hier, oder?"
Alec schüttelte den Kopf. "Woher weißt du das?"
"Ich bin hier Stammkunde und habe dich noch nie hier gesehen. Was bringt dich dazu, hierhin zu kommen?"
"Meine Schwester und Clary. Die beiden sind abgehauen und ich bin ihnen bis hierhin gefolgt." Alec war sich nicht sicher, warum er Magnus das alles erzählte. Irgendwas an ihm erschien ihm einfach vertrauenswürdig. Mal abgesehen von seinem Aussehen, das wirklich bemerkenswert war.
Vertieft darin, Magnus anzustarren, bemerkte er kaum, wie die Barkeeperin ein Glas vor ihm abstellte.
"Du solltest den Drink probieren. Er ist hier einer der besten", unterbrach Magnus Alecs Gedanken.
"Äh, ja, mach ich." Er nahm einen Schluck von dem Getränk und verzog sofort das Gesicht. Beim Schlucken brannte die Flüssigkeit in seinem Hals. Sein Mund und Hals fühlten sich ganz warm an und alles prickelte. "Was ist das?", fragte er.
"Alkohol, mein Lieber", antwortete Magnus. "Wenigstens das solltet ihr im Feenreich doch haben."
Alec errötete. "Haben wir. Ich hab es nur noch nie vorher getrunken."
"Großer Fehler. Alkohol macht wohl die Hälfte meines Flüssigkeitszuschusses am Tag aus", grinste Magnus und bestellte prompt noch zwei Drinks. "Ich lade dich heute ein. Du kannst so viel trinken wie du willst, Süßer.""Du warst noch nie vorher außerhalb des Lichten Hofes?", fragte Jace ungläubig. "Das tut mir aber leid."
"Wieso?", wunderte sich Clary. Sie und Isabelle saßen auf einer Eckbank im Hunters Moon und unterhielten sich mit Luke und Jace.
"Weil du nie die Chance hattest, mir zu begegnen. Das muss wirklich tragisch sein, so etwas Tolles wie mich nicht sehen zu können."
Isabelle stieß ein ersticktes Lachen aus, während Clary rot anlief.
"Ist dein ganzer Name Clarissa?", wollte Luke auf einmal wissen.
"Ja, wieso?"
Luke lächelte traurig. "Meine Freundin Jocelyn hatte ein Kind mit dem Namen. Das Mädchen starb allerdings schon als Baby."
"Oh. Das tut mir leid." Clary hatte wirklich Mitleid mit Luke und Jocelyn. Ihre Eltern waren beide kurz nach ihrer Geburt verstorben und es verging kein Tag, an dem sie sich nicht wünschte, sie kennenlernen zu dürfen.
"Sind Sie nicht der Vater?", fragte Isabelle.
Luke lachte. "Nein, nein. Jocelyn und ich sind nur Freunde."
"Behauptet er", murmelte Jace, so dass nur Clary es hören konnte.
"Und der Vater ist wer?", bohrte Isabelle nach. Clary stieß ihr gegen ihr Bein. Sie sollte sich bei solch einem sensiblen Thema lieber zurückhalten.
"Ein Schattenjäger namens Valentin. Er war mein Parabatai."
"Okay, Izzy, das reicht jetzt. Hör auf, ihn auszufragen. Merkst du nicht, dass er schon angetrunken ist?", zischte Clary ihrer Freundin zu.
Diese ignorierte sie einfach. "War Ihr Parabatai? Bevor Sie zu einem Werwolf wurden?"
Luke nickte betrübt und starrte auf den Tisch. "Valentin war schon vorher nicht mehr mein Parabatai. Das habe ich nur zu spät bemerkt."
Jeder in der Schattenwelt wusste, was ein Parabatai war. Schattenjäger konnten bis zum Alter von achtzehn Jahren einen Parabatai bekommen. Parabatai waren durch eine Rune miteinander verbunden. Sie konnten die Gefühle des anderen wahrnehmen und im Kampf waren sie gemeinsam stärker als alleine. Es hieß, wenn einer starb, stürbe auch ein Teil des anderen.
"Was meinen Sie damit?", horchte Izzy Luke weiter aus.
"Er hat mich betrogen. Uns alle."
Bevor die Situation eskalierte und Isabelle sein komplettes Leben erfragte, unterbrach Clary das Gespräch. "Wir sollten langsam gehen. Unser Fehlen ist im Feenreich bestimmt schon aufgefallen. Wo ist Alec?"Missmutig stapfte Izzy hinter Clary zur Bar. Clary wunderte sich immer noch, warum Izzy den Werwolf so ausgefragt hatte. "Ach du meine Güte, Clary!", riss Isabelle sie aus ihren Gedanken.
"Was?", fragte Clary genervt. Zuerst vernahm Isabelle Luke und jetzt jagte sie ihr diesen Schrecken ein.
"Alec", sagte Izzy nur und zeigte auf ihren Bruder, der ein paar Schritte vor ihnen an der Bar saß. Neben Magnus Bane. Sehr nah an Magnus Bane. Vor ihnen standen eine Reihe von Gläsern. Leere Gläser. Deren ehemaliger Inhalt sich unverkennbar nun nicht mehr darin befand.
"Izzy! Das ist Magnus. Magnus, das ist Izzy. Und das ist Clary", stellte Alec sie einander begeistert vor.
"Wieviel hast du getrunken?", fragte Izzy ihren Bruder schockiert.
"Eins oder zwei. Oder vielleicht auch mehr", nuschelte Alec.
"Ich tippe auf vielleicht auch mehr", murmelte Clary. Isabelle warf ihr einen gereizten Blick zu. "Das sehe ich. Magnus Bane, haben Sie ihm so viel zu Trinken gegeben?"
Magnus legte den Kopf schief. "Ich hätte nicht gedacht, dass dein Bruder so wenig verträgt. Mmh, vielleicht waren die Drinks doch ein wenig zu stark."
"Wie sollen wir ihn denn jetzt nach Hause schaffen?! Er ist sturzbesoffen!", beklagte sich Isabelle aufgebracht.
"Vielleicht müsst ihr das ja gar nicht. Er kann mit zu mir kommen", schlug Magnus vor.
"Spinnen Sie?! Denken Sie, ich lasse meinen Bruder mit Ihnen mitgehen?", regte sich Izzy auf.
"Izzy, vielleicht ist die Idee gar nicht so schlecht. Wir kriegen ihn niemals so nach Hause", wandte Clary ein.
Izzy seufzte nachgiebig. "Na gut. Aber Sie bringen ihn morgen zum Eingang des Lichten Hofes in den Central Park. Wir holen ihn dort ab. Und wehe, ihm passiert etwas oder Sie-"
"Jaja, ich passe auf ihn auf. Es wäre doch eine Schande, jemanden wie ihn zu verlieren", schmunzelte der Hexenmeister.______________________________________
Moieen!
Heute noch ein Kapitel, vielleicht kommt später noch eins. Ich bin in Schreiblaune. :)
Kennt ihr das, wenn ihr krank seid und euch einfach nur noch heulend im Bett verkriechen wollt?
So geht es mir gerade. Tolle Ferien oder? °~°Liebe Grüße
_Black19_
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Tanz des Schicksals - Shadowhunters/Malec
Fanfiction[pausiert] Sowohl die Geschwister Alec und Isabelle als auch Clary werden das Gefühl nicht los, nicht das für sie geschaffene Leben zu führen. Die drei Freunde leben am Lichten Hof, wo Gehorsam das oberste Gebot ist. Als plötzlich drei Fremde namens...