"Sososo. Alexander, Alexander."
Alec hasste es, wenn er so genannt wurde. Bei jedem, außer bei Magnus. Wütend starrte er auf den Boden. Er wollte der Königin nicht in die Augen sehen.
"Alexander trifft einen Unterweltler. Und ich dachte immer, deine Schwester wäre die Rebellische in der Familie. So eine Schande. Du hast mir immer gefallen. Auch wenn du immer ein wenig...zurückhaltend warst, habe ich unsere Zeit doch jedes Mal genossen. Es war so...niedlich. Ein kleiner hübscher Junge, der immer versucht, das Richtige zu tun. So jungfräulich. Na ja, anfangs zumindest. Wer hätte gedacht, dass so eine Bestie in dir steckt. Die die Regeln bricht."
Die Königin lachte hell. "Und das mit dem Hohen Hexenmeister von Brooklyn. Magnus Bane. Alexander, du hast wohl einen Fabel dafür, mit Königlichen zu schlafen."
Alec schaute auf. Königlich?
Amara lächelte genugtuend, als wüsste sie etwas, das er nicht wusste.
"Du hast bestimmt gedacht, deine tagelangen Ausflüge zu deinem Lover würden nicht auffallen. Selbstverständlich wusste ich die ganze Zeit von deiner kleinen Affäre."
Magnus war keine Affäre, hätte Alec am liebsten gesagt. Aber stimmte das denn?
"Aber wenn du einen Anhaltspunkt für deine Festnahme suchst: Möglicherweise hättet ihr euch einen anderen Platz als den Central Park suchen sollen für einen nächtlichen Spaziergang."
Sie sollte aufhören. Alec wollte das nicht hören.
"Magnus, ich will alles von dir", äffte die Königin seine Worte dramatisch nach, als ob sie ein Drama vortrüge.
Sie wusste es. Sie wusste alles. Natürlich wusste sie alles. Wieso wusste sie immer alles?
Der Moment war so intim, so privat gewesen. Alec fühlte sich unglaublich verletzlich, nun, da Amara darüber Bescheid wusste.
Amara fuhr einfach fort. "Ich finde ja Gefallen an Regelbrechern. Die sind oft...ungezügelter als der Rest. Ich würde ja sagen, wir ergänzen uns perfekt, aber bei Gefängnisinsassen muss ich meinen...Bedürfnissen leider widerstehen. Zumal ich mir bewusst bin, dass deine Interessen...mehr bei anderen Dingen - oder Geschlechtern - liegen. Und so gerne ich meine Outfits auch ändere, im weiblichen Körper fühle ich mich doch am wohlsten."
Die Wut in Alec stieg. Er wusste, dass die Königin ihn nur demütigen wollte mit ihrem Gerede. Wie sie über ihn sprach, als gehöre er ihr.
Er versuchte, nicht hinzuhören, aber er konnte nicht verhindern, dass sie den Zorn in ihm erweckte.
"Ich schlafe ganz sicher nicht mit Euch! Nur über meine Leiche!", rief er mit funkelnden Augen.
"Oh, das lässt sich einrichten. Die meisten halten das ja für...gestört. Bedauerlich. Ob die Person lebt oder tot ist, wo liegt da der Unterschied? Bei den meisten ist es so oder so genauso ermüdend", schnurrte die Königin süffisant.
Das war ekelhaft. Wie konnten die Elben so eine Person als Königin akzeptieren? Oder waren alle Elben genauso?
"Wie auch immer. Da du so ein schnuckliger kleiner Kerl bist, will ich doch dafür sorgen, dass du eine schöne Zeit im Kerker verbringst. Es gibt vielleicht keinen Honig zum Frühstück, aber man sagt, dass Essen wäre erträglich. Genau wie alles andere, da sollst du dir sicher sein", sagte sie und lehnte sich auf ihrem Thron zurück.
Starke Arme packten Alec von hinten und zogen ihn nach oben, sodass die Ketten mit den Handschellen an seinen Handgelenken rasselten. Er versuchte, sich zu wehren, als sie ihn vom Thron wegzerrten, aber er hatte keine Chance.
Er war so unglaublich wütend auf Amara. Die Wut brodelte in ihm wie heißes Wasser und dann kochte sie über.
"Ihr habt meine Mutter getötet!", schrie er Amara an. "Ihr habt sie ermorden lassen!"
Amara hob ihre Hand und die zwei Elben stoppten. Sie stand auf und kam auf Alec zu, gemächlich und Überlegenheit ausstrahlend, wie immer.
"Ich verstehe, dass du sauer bist deswegen", begann sie. "Aber wie du weißt, herrschen in meinem Reich Regeln. Und diejenigen, die diese Regeln brechen, werden bestraft. Das war bei deiner Mutter genauso wie auch bei dir jetzt. Du solltest nicht mir die Schuld geben, sondern ihr, meinst du nicht?"
"Aber sie hat Euch nichts getan! Sie hatte das nicht verdient!", brüllte Alec.
"Alexander, mein Hübscher." Die Königin legte ihren Zeigefinger auf seinen Mund. "Hegst du Zorn gegen mich oder dich?"
Alec starrte sie nur finster an.
"Bringt ihn weg", befahl Amara kalt und die Elben schleiften Alec von ihr fort.
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Tanz des Schicksals - Shadowhunters/Malec
Fanfiction[pausiert] Sowohl die Geschwister Alec und Isabelle als auch Clary werden das Gefühl nicht los, nicht das für sie geschaffene Leben zu führen. Die drei Freunde leben am Lichten Hof, wo Gehorsam das oberste Gebot ist. Als plötzlich drei Fremde namens...