Ein Kitzeln in seinem Gesicht weckte Alec. Er versuchte, das Ding, das dafür verantwortlich war, mit seiner Hand zu vertreiben, die Augen immer noch geschlossen. Sein Kopf fühlte sich an, als platzte er gleich und Alec wollte einfach nur wieder einschlafen. "Geh weg", murrte er.
Als Antwort spürte er nur etwas Warmes und Weiches an seinem Hals.
Genervt schubste er es von sich herunter. Daraufhin ertönte ein Fauchen, danach ein klagendes Maunzen. Jetzt öffnete Alec erst die Augen und schreckte hoch. Er war in einem Zimmer. Er lag auf einem Bett, zugedeckt mit einer knallgelben Decke. Bei dem Ding, das ihn wach gemacht hatte, handelte es sich um eine Katze. "Oh, tut mir leid", entschuldigte er sich schnell für seine grobe Reaktion und tätschelte den Kopf der Katze. Während er das Tier kraulte, schaute er sich im Zimmer um. Nicht nur die Bettdecke war so farbenfroh. Staunend betrachtete Alec den riesigen Kleiderschrank und fragte sich, wer denn noch mehr Kleidung besitzen konnte als seine Schwester. Daneben stand ein stahlblauer Tisch mit Dingen, die Izzy wahrscheinlich zum Bemalen ihres Gesichts verwenden würde. An den deckenhohen Fenstern hingen regenbogenfarbene Samtvorhänge und auf dem Boden vor dem Bett lag ein verfilzter Wollteppich.
Alec schlug die Decke zurück. Er trug nur noch seine Unterwäsche. Wo waren all seine Sachen und wo zur Hölle befand er sich?
Er torkelte zum Fenster. Bei jeder Bewegung tat sein Kopf noch mehr weh. Er schlug einen der langen Vorhänge zurück und wurde sofort von hellem Sonnenlicht geblendet. Mit zusammengekniffenen Augen starrte er durch die Glasscheibe. Sein Herz begann zu klopfen, als er sah, dass er sich meilenweit über der Erde befand - naja, fast. Unter ihm sah er die befahrenen Straßen von New York und als er seinen Blick hob, entdeckte er unzählige weitere hohe Gebäude.
"Du bist wach. Und du hast Chairman Meow kennengelernt", sagte jemand hinter ihm. Überrascht drehte Alec sich um und schaute in die Augen einer Katze. Mehr konnte er nicht erkennen, denn bunte und schwarze Punkte tanzten über seine Augen. Er kniff seine Augen zusammen. Er hatte sich zu schnell umgedreht, sein Kopf dröhnte vor Schmerz. Katzen sprachen nicht, sein Kopf hatte ihm einen Streich gespielt. Er öffnete seine Augen wieder. Vor ihm stand ein Mann. Er hatte goldene Augen, deren Pupillen zu Schlitzen verengt waren, wie die eine Katze. Seine Haare standen in schwarzen Stacheln vom Kopf ab. Er trat zu Alec in die Sonne und überall begann er zu funkeln. Magnus Bane. Das war sein Name. Alec kannte den Name. Denn auf einen Schlag erinnerte er sich an alles, was am Vortag passiert war.Alec warf vor Lachen seinen Kopf in den Nacken und Magnus trat schnell einen Schritt näher zu ihm, um ihn vor dem Fallen zu bewahren. Alec fühlte sich so gut. Er hatte sich noch nie so gut, so frei gefühlt. Die ganze Welt tanzte. Alles schaukelte wie auf einer Schaukel und das Einzige, das ihn davon abhielt mitzuschaukeln, war Magnus, der ihn festhielt. Alecs Arm lag auf seiner Schulter und er klammerte sich an den Mann, der nur ein Stückchen größer war als er selbst. Und Alec hatte Spaß. Er hatte so viel Spaß. Er konnte sich nicht daran erinnern, jemals so viel Spaß gehabt zu haben. Immer wieder musste er kichern, wenn er über einen Stein oder eine Bordsteinkante stolperte. Magnus fand das alles anscheinend nicht so lustig, denn er sagte andauernd, Alec solle gucken, wo er hinlief, sonst müsse er ihn am Ende noch tragen. Aber Alec konnte das gar nicht verstehen. Er fand es unglaublich schön, Magnus so nah zu sein und sich von ihm über den Gehweg führen zu lassen. Er konnte Magnus' Geruch wahrnehmen und seine Muskeln unter dem schwarzen Mantel mit den Nieten fühlen. Magnus roch so unglaublich gut. Irgendwie nach einem Hauch von verbranntem Zucker, gemischt mit irgendetwas anderem. Es roch süß, aber trotzdem so männlich und so wunderbar. Magnus' hochgestellte Haare kitzelten Alec im Gesicht, als er seinen Arm fester um ihn schlang. "Warte, nicht so schnell", keuchte Alec. Wieso beeilte sich Magnus nur so? Es war doch alles so schön. Sie hatten doch Zeit. "Wir sind gleich da, Alec, ich mache jetzt sicher kein Kaffeekränzchen!", widersprach er. "Kaffee?", fragte Alec und Magnus seufzte. "Ich hätte nicht gedacht, dass es so schwer sein kann, jemanden vom Taxi bis zum Haus zu bringen."
"Taxi? Habt ihr hier immer so witzige Namen?", kicherte Alec.
Magnus stöhnte genervt. Das hatte er bestimmt schon tausendmal gemacht, seit sie die Bar verlassen hatten. Aber Alec mochte es. Es hörte sich verdammt gut an. Nur könnte der Anlass gerne ein anderer sein.
Nach einigen weiteren Diskussionen standen sie vor einer Tür. Sie betraten das große Gebäude und Magnus schleifte Alec die Treppen hoch. "Wieso muss der Aufzug auch kaputt sein?", beschwerte er sich.
"Aufzug? Was ist das denn?", grinste Alec.
Oben angekommen schnippte Magnus mit den Fingern und ein paar blaue Funken flogen vor Alecs Augen vorbei.
"Mach das nochmal!", bettelte er, aber Magnus ignorierte ihn und zog ihn durch die Wohnungstür, die sich wie durch Zauberhand geöffnet hatte. Schon wieder seufzte er, nachdem die Tür sich geschlossen hatte, und lehnte sich dagegen. "Du kannst froh sein, dass ich dich gut leiden kann, sonst hätte ich dich mit deiner Schwester und der Kleinen mit den Sommersprossen mitgeschickt."
Alec grinste benommen. "Du kannst mich gut leiden?"
Magnus lehnte seinen Kopf an die Tür und murmelte zustimmend. Vielleicht hätte er das besser nicht getan, denn Alec gefiel es unglaublich gut, wie er seinen Kopf nach hinten warf und dieses kehlige, tiefe Geräusch von sich gab. Um sie herum war es dunkel. Er konnte nur Magnus' dunkle Gestalt erkennen. Aber es war auch das Einzige, was er sehen wollte. Alec lehnte sich gegen Magnus und schlang seine Arme um ihn.
"Ich kann dich auch gut leiden. Freut dich das?", flüsterte er.
Magnus senkte seinen Kopf und sah ihm in die blauen Augen. "Vielleicht."
Seine Stimme klang heiser. Alec wollte sie umbedingt wieder hören.
"Kann es sein, dass du gar nicht so betrunken bist, wie du tust?", fragte Magnus. Er versuchte, ernst zu bleiben, konnte sich jedoch ein Schmunzeln nicht verkneifen.
Alec schaute in seine leuchtenden Augen. Langsam schüttelte er den Kopf, ohne den Blickkontakt mit Magnus zu unterbrechen. "Hättest du das denn gerne?", wisperte er und entlockte Magnus damit ein Grinsen. "Kommt darauf an, was du jetzt vorhast, Darling."
Alecs Blick wanderte von Magnus' Augen zu seinen Lippen. "Und wenn ich das hier vorhätte?", raunte er, bevor er seine Lippen auf Magnus' legte.
Eigentlich hatte der Kuss langsam begonnen. Eigentlich hatten nur Alecs Lippen auf Magnus' gelegen und ihre Arme hatten sich einander näher gezogen. Eigentlich hatte Alec das auch genossen. Aber irgendwie hatte sich seine Zunge dann doch in Magnus' Mund verirrt und irgendwie waren sie beide dann doch ihre Oberteile losgeworden. Und irgendwie hatten sie dann plötzlich auf einem Bett in einem Zimmer gelegen, die Hände in den Haaren des anderen vergraben, die Lippen auf die des anderen gepresst und kein Zentimeter Abstand zwischen den beiden.
"Magnus", stöhnte Alec, während dieser mit seinen feuchten Küssen seinen Hals hinunterwanderte und mit den Händen Alecs Körper abtastete.
"Alexander", erwiderte er.
Alec hätte dahinschmelzen können unter Magnus' Berührungen und der Art, wie er seinen ganzen Namen sagte. Noch nie hatte sich sein Name in seinen Ohren so gut angefühlt.
Und noch nie hatte er einen anderen Namen so schön gefunden wie Magnus' Name. Deshalb sollte er ihn auch definitiv ganz oft sagen, damit er ihn immer wieder hören konnte. Magnus, Magnus, Magnus...
Leider drückte sich dieser von Alecs nacktem Oberkörper hoch, als Alec begann, mit Magnus' Gürtel zu spielen.
"Wir sollten aufhören", sagte Magnus mit zitternder Stimme und geschlossenen Augen.______________________________________
Hellooo!
Naaa? Ein bisschen Malec für euch. :D
Hoffe, euch gefällt es.Byyeee
_Black19_
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Tanz des Schicksals - Shadowhunters/Malec
Fanfiction[pausiert] Sowohl die Geschwister Alec und Isabelle als auch Clary werden das Gefühl nicht los, nicht das für sie geschaffene Leben zu führen. Die drei Freunde leben am Lichten Hof, wo Gehorsam das oberste Gebot ist. Als plötzlich drei Fremde namens...