"Das ist lecker. Was ist das?" Alec schob sich erneut die Gabel in den Mund und schaufelte sich beherzt mehr Essen auf den Teller.
"French Toast", antwortete Magnus liebevoll grinsend. "Warte, du hast da was." Er wischte mit dem Finger über Alecs Mundwinkel und leckte ihn anschließend ab. "Sirup."
Alec errötete und fuhr mit seiner Zunge unruhig über seine Lippen.
Nachdem Alec sich geduscht hatte - er hatte sich ausführlich über diesen außergewöhnlichen Komfort gewundert und Magnus musste ihm mehrmals erklären, wie man die Temperatur einzustellen hatte - und Magnus Alecs Kopfschmerzen mit Magie gelindert hatte, hatten sie sich im geräumigen Wohnzimmer an den Esstisch gesetzt, um zu frühstücken. Alec würde Magnus gerne auf die vergangene Nacht ansprechen, aber er wusste nicht, wie er anfangen sollte. Sollte er einfach sagen Ach ja, stimmt, wir haben ein wenig rumgemacht und dann fortfahren Und wir haben fast miteinander geschlafen, wieso hast du mich aufgehalten? Nein, das war definitiv der falsche Ansatz. Jedoch fiel ihm auch nichts Besseres ein. Am liebsten würde er Magnus einfach wieder küssen. Er wollte wieder seine Hände auf seinem Körper fühlen und wieder seine Lippen auf seinen eigenen. Dann müsste er nichts sagen. Er war sowieso noch nie gut mit Worten gewesen. Statt Magnus anzusprechen, saß er also einfach schweigend da. Zumindest, bis ihm ein anderer Gedanke kam. "Also treffen wir uns mit Izzy und Clary im Central Park?", erkundigte er sich.
Magnus nickte. "Ja, deine Schwester hat mir die Hölle heiß gemacht, ich solle ja auf dich Acht geben."
"Ja, das passt zu Izzy." Alec fand sein Messer auf einmal unheimlich interessant und begutachtete es mit äußerster Genauigkeit. Es sah noch neu aus. Das Metall glänzte wie auf Hochglanz poliert und es besaß nur einige wenige Kratzer. "Aber ich bin mir sicher, dass ich es auch alleine zum Lichten Hof geschafft hätte. Und gestern auch", sagte er schließlich entschlossen. Gleichzeitig errötete er, weil er sich das selbst nicht abkaufte.
Auch Magnus warf ihm einen ungläubigen Blick zu und schmunzelte. "Sicher. Deshalb bist du auch hingefallen... auf mich drauf... auf mein Bett."
"Das war Absicht!", protestierte Alec und seine Wangen färbten sich erneut rosa. "Habe ich echt diesen großen Kasten für ein Portal gehalten?", fragte er peinlich berührt.
"Was? Die Telefonzelle? Ja, hast du und du bist voll dagegen gerannt", lachte Magnus.
"Oh." Alec konnte nicht länger daran denken, wie weh das getan haben muss, denn er lauschte gebannt Magnus' Lachen.
"Magnus." Hatte er das laut gesagt? Das hatte er gar nicht geplant.
"Ja, Darling?"
"Gestern Abend, da... da hast du... da haben wir..." Mehr brachte Alec nicht heraus. Na super.
"Alexander", Magnus griff nach seiner Hand. "Du musst nichts sagen. Du warst mehr als nur angetrunken und auch ich war nicht mehr nüchtern."
Alec biss sich auf seine Unterlippe. Seine Intention war es nicht gewesen, für die Geschehnisse den Alkohol verantwortlich zu machen. Dennoch lächelte er zustimmend."Bist du so weit?", wollte Magnus wissen und warf sich seinen schwarzen Mantel über sein lilanes Hemd. Alec nickte. Magnus hatte ihm ebenfalls einen schwarzen Mantel geliehen. Die Kleidung, die er darunter trug, war ebenfalls von ihm.
"Okay, dann lass uns aufbrechen", sagte Magnus und stieg in seine Boots.
"Übrigens siehst du scharf aus in meinen Sachen, Süßer", zwinkerte er und brachte Alecs Wangen damit dazu, einen dunklen Rosaton anzunehmen.
Auch er zog seine Schuhe an, bevor er noch einmal seinen Bick durch die Wohnung streifen ließ. Alles war knallbunt und voller Glitzer und wirkte dennoch richtig wohnlich. Als würde einfach alles perfekt passen. Aber Alec würde nie in einer Wohnung wie dieser leben, obwohl er es gerne mal ausprobieren würde.
"Kommst du, Alexander?"
Alec drehte sich zu Magnus. Irgendetwas in ihm sträubte sich dagegen, zu gehen. Ein Teil von ihm wollte hierbleiben. Bei Magnus. Der Gedanke, ihn nun verlassen zu müssen, löste in ihm ein seltsames Stechen bei seinem Herz aus. Verwirrt darüber schüttelte er den Kopf. Was dachte er bloß?
"Ja, ich komme", sagte er.
Magnus griff nach der Tür. Das ist nicht richtig, das ist falsch, schoss es Alec durch den Kopf. Er konnte nicht zulassen, dass Magnus dir Tür öffnete.
"Warte!", bat er ihn und hielt ihn an seiner Hand fest. "Warte", wisperte er wieder, diesmal leiser, und trat näher an Magnus heran. So nah, dass er seinen warmen Atem in seinem Gesicht spüren konnte. "Kannst... kannst du mich küssen?" Alecs Stimme war kratzig, als müsste er für diesen Satz einen Haufen Nägel überqueren. Er ließ Magnus' Hand nicht los. Er betrachtete den schönen dunklen Hautton, der sich so stark von seiner hellen Haut unterschied. Alecs Finger glitten über Magnus' Hand. Die zahlreichen Ringe fühlten sich eiskalt auf seiner Haut an, im Gegensatz dazu war Magnus' Hand ganz warm und weich. Von den Fingern mit den Ringen und den nachtblau lackierten Nägeln wanderte Alecs Hand zu seinem Handgelenk. Über die silbernen Nieten seines Ärmels hoch zu seiner Schulter, wo er schließlich halt machte.
Magnus starrte ihn aus seinen goldenen Augen an. Er bewegte sich kein Stück, schien wie erstarrt. Alec erkannte die feinen dunklen Linien in seiner Iris, aber auch die helleren Goldtöne, die sich nebeneinander einen Weg von der schmalen Pupille nach außen bahnten. Gebannt hielt Alec den Atem an. Er schluckte, als Magnus immer noch nicht antwortete. "Du musst nicht...", begann er mit heiserer Stimme, doch er konnte seinen Satz nicht fortführen. Magnus zog seinen Kopf zu sich und küsste ihn. Hart und stürmisch, so dass Alec schnell reagieren musste. Er drückte seine Lippen gegen Magnus' und nahm seinen Geschmack in sich auf. Er fühlte sich, als könnte er in diesem Gefühl versinken. Er wollte Magnus bei sich haben, so nah wie nur möglich. Als wäre Magnus Wasser und Alec wollte in ihm ertrinken, damit er ihn überall um sich herum haben konnte, ohne auch nur ein Stück Abstand. Er legte seinen Arm um Magnus und zog ihn noch näher. Dieser fuhr mit seinen langen Fingern durch Alecs Haare. Seine Hände verdeckten einen Teil seiner spitzen Ohren und Alec konnte das Blut darin rauschen hören. Angestrengt versuchte er, seine Lippen zu bewegen, ohne sie von Magnus' zu entfernen. Kurz drückte dieser ihn von sich weg, damit sie beide Luft holen konnten, doch er zog ihn sofort wieder näher. Alec gab zufriedene Laute von sich, von denen er nicht gewusst hatte, dass er sie erzeugen konnte. Die süßen Geräusche ihrer aufeinandertreffenden Lippen ließen sein Herz noch schneller schlagen, falls das überhaupt möglich war.
Er legte seine Hand an Magnus' Wange und konnte unter seinem einen Finger Magnus' Ohrring fühlen.
Sie brachten ihre Zungen zum gemeinsamen Tanz und sie ließen sich nicht von Chairman Meow ablenken, der an ihren Beinen vorbeischlich und sein flauschiges Fell gegen ihre Hosen drückte. Nach einer gefühlten Ewigkeit lösten sie sich voneinander, die Gesichter nur ein paar Zentimeter voneinander entfernt. "Ich will dich wiedersehen, Magnus. Bitte", hauchte Alec gegen Magnus' Lippen, sein Atem immer noch unkontrolliert schnell.
"Wann, Alexander?"
"Wenn in eurer Welt Vollmond ist."
"Das ist am zweiten Februar."
Alec nickte und schloss die Augen. "In eurer Welt der nächste Freitag. Triff mich in der Dämmerung bei der Brücke im Central Park."
"Okay.""Da seid ihr ja endlich!", rief Isabelle. Sie stand mit verschränkten Armen auf der Brücke über dem Fluss, der ins Feenreich führte. "Ich dachte schon, ihr taucht nie auf!"
"Tut mir sehr leid, Isabelle. Wir wurden aufgehalten", lächelte Magnus charmant. Alecs Gesicht lief rot an. Aufgehalten. So nannte Magnus das also.
Isabelle seufzte. "Naja, Hauptsache, ihr seid jetzt da. Siehst schick aus, Alec", bemerkte sie spitz.
Erneut errötend blickte Alec an sich herunter. Magnus hatte leider keinen Mantel ohne Pailletten oder Glitzer oder Nieten gehabt - zumindest hatte er das behauptet-, deshalb befanden sich auf dem, den Alec trug, nun funkelnde Strasssteinchen an den Ärmeln und Schultern.
"Ich meine nicht nur das Outfit", fügte Izzy grinsend hinzu und zeigte auf Alecs Hals. Irritiert wanderte Alecs Hand zu seinem Hals. "Was ist denn da?"
"Ach nichts, bloß ein paar blaue Flecke", tat seine Schwester die Sache wissend grinsend ab.
Alec warf Magnus einen fragenden Blick zu, doch auch dieser hatte seinen Mund zu einem breiten Schmunzeln verzogen. Er drehte seinen Kopf in Alecs Richtung und plötzlich wusste Alec, was seine Schwester meinte. Auch Magnus' Hals war mit einigen dunklen lilablauen Flecken bedeckt und er wusste nur allzu gut, dass sie von ihm stammten.
"Äh, ich bin hingefallen", versuchte er sich herauszureden.
"Auf den Hals?", flötete seine Schwester.
"Wie auch immer", stöhnte Alec genervt. "Lass uns einfach gehen."
Er trat an den Rand der Brücke und stieg auf die Mauer. Bevor er sprang, drehte er sich zu Magnus und warf ihm ein ehrliches Lächeln zu. Dieser zwinkerte ihm zu, was sein glitzerndes Augenlid im Sonnenlicht des Vormittags funkeln ließ.______________________________________
Hi,
Habe ich schon erwähnt, dass ich heute in Schreiblaune bin?
Ich sollte wohl noch Malec-Laune hinzufügen.Sind die beiden nicht zum Niederknien?
Ich könnte den ganzen Tag nur über Malec schreiben, aber die Geschichte muss ja weitergehen.Ich freue mich wirklich jederzeit riesig über Kommentare, nur mal so als kleiner Wink. ;)
Das war jetzt aber für heute das letzte Kapitel. ^-^
Bis dann
_Black19_
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Tanz des Schicksals - Shadowhunters/Malec
Fanfiction[pausiert] Sowohl die Geschwister Alec und Isabelle als auch Clary werden das Gefühl nicht los, nicht das für sie geschaffene Leben zu führen. Die drei Freunde leben am Lichten Hof, wo Gehorsam das oberste Gebot ist. Als plötzlich drei Fremde namens...