Der nächste Schritt

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"Und du bist ganz heimlich hier?", fragte Magnus mit einem verwunderten Grinsen auf den Lippen, während er seine Schuhe abstreifte.

"Was dagegen?", fragte Alec zurück und zwinkerte Magnus mit einem kecken Lächeln zu.

Er hatte keine Ahnung, wo er die Selbstsicherheit dazu genommen hatte. Der Moment, in Magnus' Nähe zu sein, ließ ihn sich so sicher fühlen.

"Ich steh drauf, wenn du das tust", schnurrte Magnus und ließ seine Hände unter Alecs T-Shirt wandern.

"Und ich steh da drauf", brachte dieser unter angehaltenem Atem heraus.

Magnus' Finger fuhren über seinen Rücken, über seine Taille und hin zu seinem Gürtel, den er schneller geöffnet hatte als Alec stöhnen konnte.

Lustvoll leckte Alec sich über seine Lippen, während Magnus seine Hose öffnete, und sogleich wurde seine Zunge durch Magnus' ersetzt, die warm und rau über seine Lippen strich.

"Und Chairman Meow ist nicht in der Nähe?", fragte Alec sicherheitshalber.

"Keine Sorge, der streicht durch die Straßen Brooklyns, wir haben also die ganze Wohnung für uns", versicherte Magnus. "Aber ich denke, dass es sowieso nur ein Zimmer gibt, das wir brauchen."

Ein kribbelndes Gefühl der Vorfreude durchfuhr Alecs Körper und machte Halt in seinem Schritt.

Er wollte es so dringend. Er wollte Magnus. Alles, was sich in der Zeit, in der sie getrennt waren, angestaut hatte, machte sich jetzt bemerkbar.

Doch während Magnus sein Hemd aufknöpfte und es von seinen Schultern sinken ließ, überdeckte die Unsicherheit seine Erregung.

Magnus' gebräunte Haut und die wohldefinierten Muskeln seines Oberkörpers, die im gedimmten Licht, das durch den Schlitz in der Mitte des beigen Vorhangs drang, noch mehr hervorstachen, luden ihn nur so dazu ein, seine Finger darüber streichen zu lassen und die Konturen seiner Muskeln nachzufahren, doch die Ungewissheit hielt ihn zurück.

Ungewissheit, wie weit sie gehen würden, in dieser Stunde, am nächsten Tag. Vielleicht würde er Magnus danach nie wieder sehen. Würde er die negativen Gefühle der Angst, Angst um Magnus, nicht automatisch mit diesem Moment verbinden, der eigentlich so besonders sein sollte?

"Alexander, alles in Ordnung? Wir gehen es langsam an, wenn es das ist", riss Magnus weiche Stimme ihn aus seinen Gedanken.

"Nein, es ist nur...ich will nicht, dass das unser letztes Mal ist", gestand Alec.

"Alexander, mach dir keine Sorgen", flüsterte Magnus und legte seine Finger sanft auf Alecs Wangen.
"Jeder einzelne Moment, den wir haben, ist wertvoll. Es kommt darauf an, wie du ihn füllst. Du entscheidest darüber, ob er dir in guter oder in schlechter Erinnerung bleibt. Du kannst dich von negativen Dingen beeinflussen lassen oder du lässt los. Du kannst nicht vorraussagen, was morgen oder übermorgen passiert. Sollten wir deshalb nicht jede Minute zu etwas machen, wofür es sich lohnt, zu kämpfen?"

Magnus' Worte brachten Alec ins Staunen. Wie konnte er ihn so gut verstehen, wo er sich doch nicht einmal selbst verstanden hatte, geschweige denn, sich darüber zu äußern.

"Du hast Recht", pflichtete er ihm leise bei.

Bei Magnus zu sein, war immer besonders, egal ob der nächste Tag schlecht lief oder gut. Wieso sollte er nun etwas verpassen, das er doch so dringend wollte? Wieso sollte ihn etwas davon abhalten, das noch nicht eingetroffen war?

Man konnte die Zukunft beeinflussen, doch auch die Zukunft hatte Einfluss auf die Menschen. Aber das würde Alec nicht zulassen.

Ganz vorsichtig fanden seine Lippen Magnus', dieser ließ ihm den Vortritt. Alec hinterließ hauchzarte Küsse, es war fast nur ein Streifen, eine kurze Berührung, aber es fühlte sich richtig an. Es versprach mehr für später und es bewies, dass alles seine Zeit hatte. Dieser Moment, genauso wie alle weiteren. Und genauso wie es sich lohnte, rückblickend für welche wie diese zu kämpfen, so lohnte es sich auch, auf Höhepunkte zu warten.

Tanz des Schicksals - Shadowhunters/MalecWo Geschichten leben. Entdecke jetzt