16 • 열여섯

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JIMIN POV

Zusammen mit Yoongi spazierte ich bereits seit einer Stunde durch die Gegend und ich musste zugeben, dass ich es doch genoss endlich wieder mal Zeit draußen zu verbringen.

Wir betraten gerade eben einen Park, als ich einen kleinen See entdeckte und mir übel wurde. So waren meine Eltern verstorben. Zitternd wandte ich den Blick ab und konzentrierte mich auf den Weg vor mir.
»Alles okay?«, fragte mich Yoongi ungewohnt sanft und wechselte von der Position an meiner liken Flanke zur rechten, um mir die Sicht auf den verdammten See zu versperren.

»Es geht mir gut.«, entgegnete ich leise, woraufhin mein Vormund seinen Arm um mich legte. »Willst du ein Eis?«
Ein zögerliches Lächeln schlich sich auf meine Lippen, sein Versuch mich abzulenken war miserabel, aber er versuchte es mindestens.
Wie sagt man so schön? Der Wille zählt!
»Klar.«, antwortete ich also. »Aber ich lade dich ein.«

»Bist du dir sicher, dass du das willst?«, hakte Yoongi erstaunt nach, woraufhin ich bloß nickte. »Ich kann mich zwar nicht für alles revanchieren, aber ich kann gelegentlich auch was beisteuern.«
»Na gut, aber beschwer dich später bloß nicht.« Der Ältere grinste wie ein Trottel vor sich hin und ich wunderte mich wirklich, woran er wohl gerade dachte.

Keine fünf Minuten später war mir klar, warum er vorhin so ein dümmliches Lachen im Gesicht hatte...

»Für mich bitte im Becher Schokolade, Minze, Vanille, Erdbeere, Zitrone, Himbeere und Bubblegum, mit Sahne und Schokoladencreme und Streusel und Keks.«
Genervt zuckte ich leicht mit einer Augenbraue. Yoongi und ich standen zusammen in der nächstbesten Eisdiele, welche wir finden konnten und während ich bereits meine Erdbeereis in der Hand hielt, bestellte er noch eben das Seine.

Das konnte doch nicht sein scheiß Ernst sein! Ich würde danach pleite sein und außerdem war die Mischung - nur mal so am Rande bemerkt - wirklich widerlich.

»K-könnten Sie das bitte wiederholen?«, fragte die Frau hinter dem Tresen nicht weniger verstört als ich selbst und mein Vormund wiederholte alles nochmal. Dabei beobachtet ich doch tatsächlich wie er lächelte und holy shiteu, er sollte es definitiv öfters tun, denn es machte ihn gleich noch viel hübscher.

Aus Jimin. AUS.
Er ist nicht hübsch und du findest ihn nicht im geringsten attraktiv.

Um meinen Gedanken zu bestärken nickte ich und wandte mich von Yoongi ab, welcher gut gelaunt sein Eis entgegennahm. Was war denn heute mit dem los?! Sonst war er immer so ein Stein.

»Das macht 22.000 Won«, erklärte die Verkäuferin.

Augenverdrehend bezahlte ich den Betrag.
Yoongi bedankte sich provokant grinsend bei mir, was ich bloß mit einem lachenden »schon okay« quittierte.
Wir machten uns langsam auf den Nachhauseweg und gingen eine Zeit lang schweigend nebeneinander her, jeder war in seiner eigenen Gedankenwelt. Aber es war keine unangenehme Stille.

Irgendwann beobachtete ich Yoongi schließlich immer wieder verstohlen von der Seite, in der Hoffnung er würde es nicht bemerken.
Er war der schönste Mensch, den ich je gesehen hatte und egal wie sehr ich mir das Gegenteil einzureden versuchte, es klappte einfach nicht.

Aber Yoongi war tabu für mich und das wusste ich auch. Also riss ich mich am Riemen und versuchte krampfhaft an etwas anderes zu denken.

»Wollen wir heute mal Pizza bestellen?«, durchbrach er irgendwann die Stille.
Entnervt stieß ich einen Seufzer aus.

»Wir essen doch immer nur Pizza! Wenn wir schon Essen bestellen, dann lass uns wenigstens was anderes aussuchen.«
Beleidigt sah er mich an.
»Magst du meine Pizza eigentlich gar nicht?«, fragte er patzig und ich schüttelte den Kopf. Ich wollte nicht undankbar sein oder ihn nerven. »Nein, nein, schon gut, bestellen wir von mir aus Pizza.«

Wir überquerten gerade die letzte Straße vor Yoongis Haus, welche ziemlich schmal und kaum befahren war. Die Ampel wechselte von rot zu grün für Fußgänger und ich betrat den Zebrastreifen. Doch genau in dem Moment wurde ein Auto angelassen, welches zuvor seitlich am Bordstein geparkt hatte.

Nichtsahnend setzte ich meinen Weg fort, aber der Wagen kam immer näher und anstatt das Tempo vor der roten Ampel zu drosseln, beschleunigte er es konstant. Kurz sah ich in die Richtung, aus welcher der schwarze Mercedes auf mich zu raste und blickte für einen Sekundenbruchteil durch die Frontscheibe.

Eine schwarz vermummte Gestalt saß am Steuer, welche sich ein Cap tief ins Gesicht gezogen hatte, um es so in Schatten zu hüllen.
Nur den Mund konnte man deutlich erkennen, welcher zu einem schiefen Lächeln verzogen war.

Wie erstarrt blieb ich mitten in der Straße stehen, als das Auto nur noch wenige Meter von mir entfernt war und ich mir allmählich der Situation bewusst wurde.

Die Zeit schien stehen zu bleiben.

Und einen kurzen Moment dachte ich wirklich ich würde hier sterben.
»JIMIN!«, schrie jemand noch panisch und das nächste, was ich spürte war ein heftiger Ruck und harter Aufprall.

Der Wagen schlitterte um Haaresbreite an mir vorbei - oder besser gesagt an uns.

Denn es war Yoongi gewesen, der geistesgegenwärtig zu mir gerannt war und mich zur Seite gerissen hatte.

———

Thanks for reading :3❤️

my cop ||  yoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt