49 • 마흔아홉

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JIMIN POV

»Minho?«

Geschockt starrte ich durch das Gitter, welches mich von dem Partner meines Vormunds trennte.
Dieser hatte in der Zwischenzeit aufs Gaspedal gedrückt und raste nun in hoher Geschwindigkeit über den Parkplatz, während er Blaulicht und Sirene anstellte, um schnellstmöglich durch die dicht befahrenen Straßen Seouls zu gelangen.

Ich klammerte mich panisch in den Sitz und versuchte irgendwie ruhig zu bleiben.
»W-Warum machst du d-das?«, fragte ich ihn mit zittriger Stimme, jedoch erhielt ich für die nächsten Minuten keine Antwort.
Erst nach einer Weile drückender Stille betrachtete er mich schließlich mit angewiderter Miene im Rückspiegel.

»Das hier ist ganz allein deine Schuld. Ich habe dir bereits mehrere Male klar gemacht, dass du dich von Yoongi fernhalten sollst, aber du warst zu dumm darauf zu hören und nun musst du mit den Konsequenzen leben.«, giftete er mich an und konzentrierte sich wieder auf die Straße.
»Aber w-warum?«, hauchte ich kraftlos. »Warum darf ich nich b-bei ihm sein?«

Wieder erhielt ich keine Antwort auf meine Frage.

Wir verließen allmählich die Stadt und vor uns erstrecke sich bloße Einöde. Wenige unbewohnte, bis gar keine Häuser befanden sich auf dem sandigen Boden und weit und breit ließ sich keine Menschenseele blicken. Scheiße. Würde er mich hier aussetzen, wäre ich verloren.

»Weißt du Kleiner, ich mache das alles bloß weil ich Yoongi liebe.«, meinte Minho irgendwann mit kratziger Stimme. Er hielt den Wagen abrupt an, zog die Handbremse und wandte sich zu mir um, um mich mit wirrem Blick durch die Trennwand zwischen uns zu mustern. »Ich liebe Yoongi so sehr! Schon seit vier Jahren, verstehst du? Vier ganze Jahre!«

Sein sonst so nettes Lächeln, welches mir immer sympathisch war, wirkte nun vollkommen falsch und irre. »Ich habe ihm damals auf der Polizeischule seine Hausaufgaben gemacht, ihm sein Essen bezahlt... Ich habe alles für ihn getan! Aber er... Er konnte sich nach zwei Wochen, in denen ich krank gewesen - und zu Hause geblieben war, noch nicht mal an meinen Namen erinnern!«

Sein Blick wurde wütend und er schlug gegen das Gitter, weshalb ich zusammenzuckte und er hysterisch auflachte.
»Ich war immer da, aber nie hat er mich wahr genommen, verstehst du? Hah? Verstehst du mich denn nicht?!« Er wurde immer lauter und ich nickte nur verängstigt, in der Hoffnung ihn damit nicht noch wütender zu machen.

»Als er die Polizeiakademie beendet hatte, nahm ich mir fest vor, ihn zu vergessen und mein Leben weiterzuleben.«, fuhr er leise fort und sah keuchend, mit geweiteten Augen auf den Boden, als würden sich die Szenarien, von denen er mir gerade erzählte, alle nochmal in seinem Kopf abspielen.
»Einen Monat klappte das auch, aber dann riss es mich irgendwie immer wieder zu Yoongi... Ich zog in seine Gegend und fotografierte ihn, Tag und Nacht.«

Mir wurde immer mulmiger, als mein Gegenüber seinen Kopf langsam hob und mich direkt anstarrte.
Seine Wangen waren klatschnass vor Tränen, während das breite Grinsen, welches sich auf seinem Gesicht ausgebreitet hatte vollkommen fehl Platz wirkte. »Mein Nachbar hat Wind von der Sache bekommen und meinte ich wäre krank. Daraufhin wurde ich wütend und ich hab ihn einfach umgelegt.«

In mir zog sich alles zusammen, als er unbeirrt fortfuhr.
»Das war das erste Mal, dass ich jemanden umgebracht hatte. Aber entgegen meiner Erwartungen fühlte es sich kein bisschen schlecht an, nein, es war eher so, als würde man im Kindesalter einer Puppe den Kopf abreißen. Die Mutter wird wütend sein, aber man selbst verspürt kein Bedauern, verstehst du?
Danach beschloss ich alles aus dem Weg zu räumen, die mir in die Quere kam. Erst deinen Vater, weil er am meisten Zeit mit Yoongi verbrachte - dass deine Mutter dabei war handelte sich eher um eine unglückliche Fügung des Schicksals.«

Mir wurde mit einem Mal unglaublich schlecht und alles schien sich zu drehen. Das... Was das gerade wirklich real? Hatte Minho das wirklich alles getan?
Und redete er gerade wirklich in einem Tonfall darüber, den man normalerweise bei einem Kaffeekränzchen anschlug?

»Der nächste was sein Gelegenheitsfick Jackson Wang. Ich wurde sein Partner und alles schien gut, aber dann musstest du ja auftauchen und wieder alles versauen. Dein bester Freund wusste einfach zu viel und dieser kleine möchtegern-Held Jung Hoseok war einfach zur falschen Zeit am falschen Ort und traf die falsche Entscheidung.«

Noch immer zur Salzsäule erstarrt saß ich einfach nur da und versuchte die eben preisgegeben Informationen zu verarbeiten.

Ist Minho also wirklich der Mensch, der mir mein Leben zur Hölle gemacht hat?

———

Jaaa, viele haben es bereits geahnt:,)

wie findet ihr die story eigentlich so?

und btw danke für 15k reads & 3k votes❤️

my cop ||  yoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt