56 • 쉰여섯

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YOONGI POV

»Yoongi...«, säuselte Minho mit glänzenden Augen, wobei er die Waffe jedoch nicht von dem Kopf der Kleinen nahm. »Das muss gerade alles wirklich falsch rüberkommen, denn eigentlich verabscheue ich Gewalt zutiefst.«
Theatralisch griff er sich ans Herz.

»Aber manchmal...«, fuhr er fort und ein freudloses Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. »Manchmal geht es ohne Gewalt einfach nicht. Ist doch so, hab ich nicht recht?«

Ich ballte meine Hände wütend zu Fäusten, während meine Gedanken auf Hochtouren rasten. Ich musste Jimin und das Mädchen, wobei es sich bei ihr ziemlich sicher um die Schwester von Rosè handelte, irgendwie da raus bekommen, und zwar so schnell wie nur möglich.

»Weißt du Yoongi, der Mensch ist ein soziales Wesen, der nunmal für die Gesellschaft geschaffen wurde. Ein Mensch hat das Bedürfnis nach Wertschätzung, was völlig normal ist und auch keineswegs verwerflich.«, begann er seine Rede und ich hätte ihm am liebsten einfach nur in die Fresse gehauen, um ihn irgendwie zum Schweigen zu bringen.

Seine Beweggründe juckten mich einen Scheißdreck, denn egal was der Grund für sein Handeln war, es würde für mich sowieso unentschuldbar bleiben.
Zu viele mussten unter diesem Monster bereits leiden oder gar sterben, als dass es noch irgendeine Rechtfertigung für sein Tun geben könnte.

»Was willst du von mir, Minho?«, fragte ich ihn also gefährlich ruhig, während in meinem Inneren das reinste Gefühlschaos tobte.
Mein Gegenüber lachte daraufhin nur gekünstelt und strich sich durchs Haar.

»Was ich wollte war doch einfach nur ein einziges Mal geliebt zu werden.«, flüsterte er und seine Augen weiteten sich in Hysterie.
»ICH WOLLTE NUR GELIEBT WERDEN.«, brüllte er schließlich lauter und Jimin zuckte unter dem Geschrei ängstlich zusammen.

»Nur ein einziges, verdammtes mal. Erinnerst du dich denn nicht Yoongi? An der Polizeischule war ich derjenige, der alles für dich getan hat, aber du hast mich nie wahrgenommen. Und jetzt? Jetzt sieh an, was deine Ignoranz für Folgen hat. Das alles hier...«, er fuchtelte mit seiner freien Hand wütend herum »Das ALLES hier, ist ganz allein deine Schuld.«

Alles in mir zog sich zusammen.
Ich war vor einiger Zeit wirklich ziemlich arrogant und abgehoben gewesen, aber dass mein Verhalten von damals irgendwann solche Folgen mit sich tragen würde, damit hatte ich nicht gerechnet.

»Aber nun...«, zog Minho meine Aufmerksamkeit wieder auf sich.
»Nun habe ich alles was zwischen mir und dir stand aus dem Weg geräumt und wir hätten glücklich werden können, wäre Rosè nicht so vorlaut gewesen und hätte alles zerstört.«

Das Mädchen, welches unter ihm kniete wurde nun hellhörig und ein sanftes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. »Ich bin stolz auf dich, Rosè Unnie.«, flüsterte sie, woraufhin sie einen Tritt von Minho in die Seite erntete.

»Jisoo!«, schrie Jimin und streckte seine Arme nach der Kleinen aus, um sie fest an sich zu drücken, während die Waffe immer noch auf die Beiden gerichtet war.

»Rosè hat mit dem Ganzen nichts zu tun.«, zischte ich angespannt. »Ich habe selbst hierher gefunden.«
Der ehemalige Polizist am anderen Ende des Flurs lachte kurz auf. »Weißt du Yoongi, das glaube ich dir nicht. Ich habe alles zu perfekt geplant, als dass du von alleine auf mich als Täter, oder auf diesen Ort hättest kommen können.«

Daraufhin zog er Jisoo an den Haaren nach oben, was diese schon kaum mehr wahrnahm - so weggetreten war sie bereits. »Rosè dachte, sie könnte sich mir in den Weg stellen und nun muss sie den Preis dafür bezahlen.«

Als nächstes hielt er ihr die Waffe an den Kopf und drückte ohne zu zögern mit einem Lächeln im Gesicht ab.

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my cop ||  yoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt