50 • 쉰

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JIMIN POV

»Du bist sowas von gestört...«, zischte ich den Psychopathen vor mir an. Vielleicht war es nicht wirklich schlau ihn zu reizen, aber mit einem Mal war meine Angst vollkommen von dem Hass, welcher schon seit geraumer Zeit in mir schlummerte, überwältigt worden. Dieser Mensch war ein verdammtes Monster, das nur aus Eigeninteresse mein Leben zerstört hatte.

Sein Blick veränderte sich nach meinen Worten schlagartig - ungeheure Wut spiegelte sich in seinen Augen wieder. »Warum behaupten alle ich wäre krank?! Ich bin doch einfach nur... Verliebt.«, fauchte er, was mich noch zorniger stimmte.
»Ach ja? Und weil man verliebt ist, muss man Menschen verletzten oder gar töten? Du bist keineswegs normal falls du denken solltest, du könntest deine Aktionen in irgendeiner Weise rechtfertigen. Auch in der Liebe ist nicht alles erlaubt.«

»Halt's Maul«, schrie er mich an und zog die Pistole hinter sich hervor.
Und damit wurde mir wieder bewusst, in welcher Situation ich mich hier eigentlich befand. Meine Hände zitterten ununterbrochen, außerdem spürte ich den kalten Schweiß, der meinen Rücken langsam hinab rann.

»W-Willst du mich jetzt um-umbringen?«, fragte ich ihn mit zitternder Unterlippe, wobei ich eigentlich nicht schwächlich rüberkommen wollte.
Minho lachte kurz schrill auf. »Natürlich wirst du sterben, Kleiner. Aber noch nicht jetzt, ich muss nun für Yoongi da sein. Es wird ihn bestimmt zutiefst erschüttern, wenn er erfährt, dass sein Schützling entführt wurde. Und rate mal, wer dann die Ermittlungen mit ihm führen und ihn trösten wird.«

»Damit wirst du nicht durchkommen«, meinte ich leise und zog währenddessen unauffällig mein Handy aus der hinteren Tasche meiner Hose.
»Ach glaubst du das wirklich?«, lachte mein Gegenüber verächtlich, während ich hinterrücks meinen Finger auf den Home-button presste.

Sein Gesicht kam dem meinen näher und ich zwang mich seinem wirren Blick standzuhalten.
»Park Jimin, du bist nur am Leben, weil ich das möchte. Du bist hier, weil ich das möchte und Rosè ist weg, weil ich das möchte. Alles verläuft genau so wie ich es will. Das ist mein Spiel und letztendlich werde auch ich es sein, der eben dieses beendet.«

Seine Worte ließen mich erschaudern, jedoch versteckte ich mein Unbehagen gekonnt und tippte auf die rechte Ecke meines Handys, um die Anwendung "Telefon" zu öffnen. Es war mir eigentlich egal, wen ich anrufen würde, aber irgendjemand sollte wissen, dass ich gewaltig in der Scheiße steckte.

»Ach Kleiner.«, säuselte Minho nun wieder, war mich erschrocken zu ihm aufsehen ließ. »Ich weiß, was du da gerade versuchst.«

Völlig erstarrt sah ich dabei zu, wie mein Entführer aus dem Auto ausstieg, die Hintertür aggressiv aufstieß und mir das Gerät aus der Hand riss, um es anschließend auf den Boden zu werfen und ein paar mal kräftig drauf zu treten.
Danach musterte er mich kurz emotionslos, ehe er mich am Arm packte und nicht wirklich sanft aus der Karre zerrte.

»Wehr dich nicht, sonst tuts wirklich weh.«, meinte er mürrisch und zog mich hinter sich her.

Wir betraten einen alten Platz, auf welchem früher anscheinend ein Zirkus gestanden hatte.
Nun waren jedoch nur noch traurige Überreste der ehemaligen Attraktionen zu erkennen.

Minho leitete mich zu einem heruntergekommenen Camper, welchen er sogleich mit mir im Schlepptau betrat.
Im Inneren des alten Wagons führte eine Treppe nach unten. Wir folgten ihr und gelangten so in einen unterirdischen Bau, in dem einstmals anscheinend wilde Tiere gehalten wurden, denn man konnte überall Käfige erkennen.

In eine dieser kleinen Zellen wurde ich schlussendlich hinein geschubst und mein Entführer schlug mit emotionsloser Miene die Tür hinter mir zu.
»Ich wünsche dir einen angenehmen Aufenthalt,«, säuselte er noch freudlos kichernd, ehe er nach oben lief und mich dort alleine zurückließ. Meine Knie gaben unter mir nach und ich sank auf den Boden.

Ich war vollkommen alleine.

Plötzlich spürte ich jedoch eine Hand auf meiner Schulter und zuckte zusammen. Allem Anschein nach war ich wohl doch nicht so einsam hier unten...

»W-wer bist d-du?!«, stammelte ich, noch immer mit dem Rücken zu der unbekannten Person gewandt.
»Hab keine Angst.«, flüsterte die eindeutig weibliche Stimme leise. Sie verstärkte den Griff an meiner Schulter etwas und drehte mich sanft zu mir um, sodass ich in ihr Gesicht sehen konnte.

Das Mädchen vor mir war kaum älter als ich.
Ihre braunen, verdreckten Haare umrahmten ihr schmutziges Gesicht mit den aufgekauten Lippen und verheulten Augen.

»Mein Name ist Jisoo.«

my cop ||  yoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt