55 • 쉰다섯

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YOONGI POV

»Yah, Yoongi!«, schrie mir Bambam noch hinterher, als ich durch den Ausgang des Reviers stürzte.
Mir war alles nur noch egal, ich wollte dem Ganzen endlich ein Ende setzen und Jimin da raus holen, denn der Kleine hatte es verdient ein normales und anständiges Leben zu führen.

Schwungvoll pfefferte ich das Handy mit der offenen Karte auf den Beifahrersitz, während ich in das Auto stieg und den Motor startete.
Ich stellte Blaulicht und Sirene an und raste bald darauf hin schon mit über hundert Sachen durch die Straßen Seouls, wobei ich keinerlei Rücksicht auf den restlichen Straßenverkehr nahm.

Draufgeschissen.

Ich folgte dem Weg zu dem roten Punkt, wobei die Straßen allmählich rissiger wurden und die Gegenden drumherum spärlicher besiedelt.
Zähneknirschend fuhr ich weiter, direkt richtung Einöde. 

Ich erreichte den aufgezeigten Standort etwa nach einer dreiviertelstündigen Fahrt und brachte den Wagen schließlich mit quietschenden Reifen zum Stehen, ehe ich hastig ausstieg und die Tür der alten Karre etwas zu heftig zuschlug.

Ich war wohl auf einer Art altem Vergnügungspark oder Zirkus gelandet, denn überall standen Überreste früherer Attraktionen. Doch weitaus interessanter für mich war das Polizeiauto vor mir, welches ich als Dienstwagen von Minho identifizieren konnte.

Rosè hatte also wirklich recht gehabt.

Angespannt tastete ich nach meiner Dienstwaffe, welche ich sicher verstaut im Holster an meiner Hüfte trug. Ich zog sie heraus und hielt sie mit stocksteifen Armen vor meinem Körper, während ich die Gegend Stück für Stück sicherte.

Irgendwann kam ich schließlich zu einem alten Camper, dessen Tür ich rabiat und ohne Rücksicht auf Verluste eintrat.

Ein bestialischer Gestank trat mir sogleich in die Nase, der mich erst einige Schritte zurücktaumeln ließ.

Als ich mich wieder einigermaßen gefangen hatte, schlich ich erneut in den Wagon und entdeckte nach kurzem Suchen eine Treppe, welche allem Anschein nach in einen unterirdischen Bau führte.

Dennoch entschloss ich mich zuerst oberhalb etwas umzusehen, denn der metallische Geruch, vermischt mit dem von verwesendem Fleisch, der dort vorherrschte, kam mir nur allzu bekannt vor.

Der Camper war echt groß und mit alten Holzmöbeln ausgestattet, welche jedoch schon großteils kaputt oder von Holzwürmern zerfressen waren.
Ich bog gerade um ein altes Bücherregal, als ich schließlich die Quelle des Gestanks ausmachen konnte.

Keuchend hielt ich mir die Hand vor den Mund, als ich die Leiche vor mir betrachtete.

Ich hatte in der Hinsicht zwar ein ziemlich dickes Fell, aber selbst für mich war dieser Anblick des bereits von Maden zerfressenen Stück Fleischs, welches wahrscheinlich irgendwann mal menschlich gewesen war, einfach nur widerlich.

»Minho du kranker Bastard.«, zischte ich mit Tränen in den Augen, während ich meinen Gürtel nach dem Funkgerät abtastete um Verstärkung zu rufen.
Aber natürlich hatte ich es in der Eile auf dem Tisch meines Büros liegen lassen.

Torkelnd verließ ich die hintere Ecke und beschloss die Treppe nach unten zu nehmen, um mich dort umzusehen. »Verdammte Scheiße«, zischte ich, als ich mich im Untergeschoss befand und das Licht anknipste, woraufhin sofort das kränkliche, weiße Licht einiger Neonleuchten ansprang.

»Jimin?«, fragte ich ungläubig, als ich meinen Schützling am anderen Ende des Flurs am Boden knien sah.
Aber nicht nur ihn, denn neben ihm hockte ein Mädchen mit knotigem, braunem Haar, welches ebnfalls auf den Knien lag.

Ruckartig hob Jimin seinen Kopf, als er meine Stimme hörte, wobei mir sofort die dicke Platzwunde an seiner Stirn und das Blutrinnsal, welches sich den Weg aus seiner Nase bahnte ins Auge stach.

»Yoongi renn weg!«, schrie er unter Tränen, was mich jedoch nicht aufhielt weiter auf die beiden zuzugehen.

»Hau sofort ab, bitte!«, brüllte er erneut, während das Mädchen neben ihm schon schwankte und sich kaum noch aufrecht halten konnte.

»Halt.«

Die Stimme Minhos ließ mich sofort innehalten.
Wenige Meter trennten mich von den beiden Gefangenen, als mein "Partner" aus dem Schatten hinter ihnen trat und dem Mädchen eine Waffe an den Kopf hielt.

»Keinen Schritt weiter, oder ich knall sie ab.«

———

My cop geht in die letzte Runde, ich kann es kaum glauben...

Nah, wie wird das Ganze wohl enden? Vielleicht bin ich böse hehe —

Und falls ihr euch fragt, was es mit der Leiche auf sich hat... Das war mal Minhos Nachbar, der zu viel wusste und den er dann umgebracht hat.

my cop ||  yoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt