39 • 서른아홉

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JIMIN POV

Nach dem Essen verabschiedete ich mich hastig von den Anderen, denn ich wollte noch unbedingt bei Jungkook im Krankenhaus vorbeisehen.
Kookies Eltern hatten mir zuvor geschrieben und mich informiert, in welchem Krankenhaus ihr Sohn untergebracht war.

Ich schmiss mir meinen grünen Parker über und schlüpfte schnell in meine Sneakers. Dann verließ ich mit einer letzten Verabschiedung auf den Lippen die Wohnung, ehe ich das Treppenhaus hinunter rannte und kurz darauf auch schon durch die Straßen Seouls hastete, bis ich schließlich vor dem Krankenhaus stand, welches nur 15 Minuten Fußmarsch entfernt von Yoongis Wohnung lag.

»Ich möchte zu Jeon Jungkook.«, erklärte ich der Frau an der Rezeption atemlos.
»Die Besuchszeit beginnet erst in fünf Minuten.«, erwiderte sie kleinlaut, jedoch tippte sie dennoch auf ihrem PC herum. »Aber du kannst schon zu ihm. Vor etwa einer halben Stunde kam sein Freund und bettelte mich so lange bis ich auch ihn schon zu Mr. Jeon gelassen habe.«

Mein Herz zog sich zusammen. Taehyung.
Er sagte immer, dass er sich ein Leben ohne Jungkook nicht vorstellen konnte und wollte.
»Ich scheiß auf Kaffee und Kuchen.
Für mich gibt's nur Tae und Kookies.«
Das hatte er immer lachend behauptet und seinem Freund danach liebevoll durchs Haar gestrichen.

»Zimmer 97.«, informierte mich die Frau hinter dem PC und riss mich damit aus meinen Gedanken. »Vielen Dank!«
Ich machte auf dem Absatz kehrt und lief in den zweiten Stock, auf der Suche nach der richtigen Zimmernummer.

94... 95... 96... 97!

Ich blieb vor dem Zimmer stehen und klopfte zögerlich an. Wie eigentlich alles in diesem gottverdammten Krankenhaus war auch die Tür ganz in weiß gehalten und roch nach Desinfektionsmittel.

Nach längerem Abwarten einer Antwort, auf die ich jedoch vergebens wartete, beschloss ich schlussendlich einfach die Klinke hinunterzudrücken und einzutreten.

Der Raum war nicht wirklich groß.
Zwei Fenster erhellten das Zimmer, ein Bad grenzte an und ein einziges Bett stand in der Mitte.

Mein bester Freund hing an irgendwelchen Schläuchen, die wiederum an piependen Monitoren angeschlossen waren. Mein Herz zog sich zusammen, als ich seine blasse Haut und die fransigen Strähnen, die ihm ungehalten ins Gesicht fielen musterte.

Mit Tränen in den Augen stürzte ich zu ihm, stolperte dabei aber über ein am Boden liegendes Häufchen Elend.
»Taehyung?«, fragte ich zögerlich, als ich den blondhaarigen Jungen sanft an der Schulter packte und ihn zwang mich anzusehen. Mir stockte der Atem, als ich das Gesicht des Jüngeren sah.

Er hatte sich seine Unterippe blutig gebissen und seine Augen starrten blicklos in die Leere. Er schien nicht wirklich anwesend zu sein, sondern sehr, sehr weit weg.
»Taehyung, beruhige dich, bitte.«, flüsterte ich und schloss ihn in eine sanfte Umarmung. Ich könnte mich gerade selbst so verhalten wie er, aber ich riss mich am Riemen, denn mein Geheule würde auch nichts besser machen.

Und mit einem mal überkam mich eine unfassbare Wut auf den Täter, meine Angst vor ihm war wie weggeblasen. Er würde es bereuen meinem besten Freund und Tae das angetan zu haben, das schwor ich mir.

»W-Warum musste es Jungkook sein? Warum genau er?!«, schluchzte Taehyung und klammerte sich an mich. »I-Ich verstehe d-das einfach nicht.«
Seufzend strich ich ihm über den Rücken.
»Es tut mir leid Tae. Aber Kookie wird es ganz bestimmt schaffen, da bin ich mir sicher.«

»Er muss es schaffen.«, hauchte er und sah mich direkt an, wobei sein Blick durch mich hindurch glitt. »Denn wenn Kookie stirbt...«, begann er zögerlich und seine Stimme brach.

»Dann will ich auch sterben.«

———

Vielen Dank für eure Votes und Kommentare! Ich dachte nicht, dass die Geschichte so gut ankommen würde und freue mich jeden Tag darüber, wenn wieder ein neuer Leser/ eine neue Leserin dazukommt!❤️ LUV YOUU

my cop ||  yoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt