44 • 마흔넷

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TAEHYUNG POV

»Ich habe dir Zitronentee aus dem Automaten mitgebracht, mit extra viel Zucker, so wie du es magst.«, erklärte ich Kookie schwach lächelnd. Jedoch erhielt ich keine Antwort. Verständlich, denn Menschen die im Koma lagen, sprachen bekanntlich nicht.

Seufzend stellte ich den Tee auf die Kommode neben seinem Bett, auf welcher sich schon unzählige andere Becher der gleichen Sorte türmten. Ich brachte meinem Freund stündlich ein Getränk vorbei, warum ich das tat, wusste ich selbst nicht, doch es beruhigte mich irgendwie und gab mir das Gefühl Jungkook wäre präsenter.

»Wie war dein Tag so, Kleiner?«, fragte ich ihn und setzte mich auf einen klapprigen Stuhl neben seinem Bett. »Weißt du, ich habe den ganzen Vormittag mit der alten Schachtel an der Rezeption streiten müssen. Die dumme Nuss wollte sich nämlich strikt an die Besuchszeiten halten, aber letztendlich bin ich ihr so auf den Geist gegangen, dass sie mich doch zu dir gelassen hat.«

Sanft strich ich über die geschlossenen Augen meines Freundes. »Du bist so wunderschön, bunny.«
Meine Hand verweilte in seinen Haaren, während ich ihn intensiv musterte. Sein rabenschwarzes Haar stand nun im krassen Kontrast zu seiner bleichen Haut und ein kleiner Schnitt, den er sich beim Sturz über die Treppen eingeholt hatte zierte seine sonst so makellose Haut am linken Wangenknochen.

»Weißt du Kookie, ich glaube es gibt Menschen, die von Anfang an füreinander bestimmt sind. Vielleicht ist es kindisch, oder naiv so zu denken, jedoch bin ich fest davon überzeugt, dass du mein perfektes Gegenstück bist.«, hauchte ich und legte meinen Kopf an das andere Ende seines Kissens, sodass ich sein Gesicht betrachten konnte.

»Wach bitte auf, Jungkookie. Die Welt ist so grau und kalt ohne dich.«, gestand ich ihm mit zittriger Stimme. »Deine Eomma und dein Appa vermissen dich auch, sie waren bis vor etwa einer halben Stunde noch hier und haben um dich geweint... Also komm zurück, okay?«

Ich erhob mich ächzend und ging zum Fenster, um es etwas zu öffnen, wobei ich beiläufig nach unten sah.
Meine Augen weiteten sich, als ich erkannte, wer aus dem soeben eingetroffen Krankenwagen stieg, denn es waren Jimin und sein Vormund und sie waren nicht allein: Der verrückte, junge Mann aus dem unteren Stockwerk lag auf einer Trage und rührte sich nicht mehr. Seine Begleiter weinten und die Ärzte schrien sich hektisch Anweisungen entgegen.

Erschrocken taumelte ich einige Schritte nach hinten, ehe ich mich wieder fing und hektisch meinen Rucksack schulterte. Ich wollte die Anderen sofort fragen was mit Hoseok passiert war und machte mich schon auf den Weg, als ich ein schwaches Husten hinter mir vernahm und wie vom Blitz getroffen stehen blieb.

»Kookie?«, fragte ich ungläubig, als sich ich mich umdrehte und meinen Freund musterte, der anscheinend aufgewacht war und nun mit leeren Augen ins Nichts sah.
Sofort stürmte ich zu ihm und umklammerte ihn verzweifelt. »Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht, bunny.« Er hob zögerlich seine Arme, bevor er die Umarmung erwiderte und keine Sekunde später in Tränen ausbrach.

Es war kein trauriges oder leises Weinen, sondern eher eines der kindlichen, verzweifelten Sorte. Ich löste mich von ihm, um ihn in seine trüben Augen zu blicken. »Was ist los, Kookie?«, fragte ich ihn sanft, woraufhin er bloß noch lauter Schluchzte.

»Tae, ich kann meine Beine nicht mehr spüren.«

my cop ||  yoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt