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JIMIN POV

Als ich zu Bett ging, fühlte ich mich dank Yoongis Umarmung bereits etwas besser, aber die Gedanken an meine Eltern waren nicht wieder verschwunden. Ich rollte mich zu einem Ball zusammen und warf die Decke über meinen bibbernden Körper, im sinnlosem Versuch die Kälte, welche sich in meinem Körper breitgemacht hatte zu vertreiben.

Es dauerte nicht lange, bis ich in einen unruhigen Schlaf fiel.


»Eomma? Appa? Ich muss euch was sagen.«, stotterte ich bedrückt. Was würden sie wohl davon halten? Würden sie es ekelhaft finden?

»Was ist denn los Jiminie?«, fragte meine Mutter besorgt und setzte sich zu mir aufs Sofa. »Du kannst uns alles erzählen, wir werden immer auf deiner Seite stehen und das weißt du.« Mein Vater brummte nur bestätigend und schenkte mir ein warmes Lächeln, welches ich zögerlich erwiderte.

»Also es ist so...«, begann ich unsicher »ich glaube... ich bin schwul.«

Diese Worte hatte mich viel Kraft gekostet.
Nervös sah ich auf den Boden, ich wollte meinen Eltern irgendwie nicht in die Augen sehen. Würden sie enttäuscht sein? Mich als abartig und unnormal abstempeln?

Ich wurde aus meinen Überlegungen gerissen, als meine Mutter in schallendes Lachen ausbrach.

»Ach Schatz, glaubst du denn, das wussten wir nicht bereits? Wir kennen dich schon unser ganzes Leben lang und erkannten mit der Zeit nun mal, dass du mit Mädchen nicht sehr viel anfangen kannst.«, erklärte sie. »Ehrlich gesagt bin ich etwas beleidigt, dass es dir so schwer über die Lippen kam. Dachtest du wirklich wir hätten was dagegen?«

Verwirrt und auch etwas geschockt sah ich zu meinem Vater, welcher mir bloß entgegen kam und mich in die Arme schloss. »Wir sind sehr stolz auf dich Jimin und werden es auch immer bleiben. Dass du schwul bist ändert rein gar nichts an deiner wunderbaren Persönlichkeit für die wir dich so sehr schätzen und lieben. Vergiss nie, dass wir immer hinter dir stehen und dich unterstützen auf deinem Weg.«

Tränen stiegen mir in die Augen.
Ich hatte mir tausende Horrorszenarien ausgemalt, aber es kam ganz anders.

Und ich war froh darüber es nun endlich ausgesprochen zu haben, denn ich fühlte mich nun endlich viel befreiter und wohler.

»Na dann, dein Vater und ich besuchen noch Freunde, also sollten wir langsam gehen.«, erklärte mir meine Mutter grinsend, ehe auch sie mich in den Arm nahm und mir durch die Haare wuschelte.

»Mach's gut großer, du kannst in der Zwischenzeit ja schon mal das Abendessen kochen.«, verabschiedete sich auch mein Vater von mir und ich sah den beiden lächelnd hinterher, als sie durch die Wohnungstür verschwanden.

Aber sie kamen an jenem Abend nicht wieder zurück.

3 Tage später

»Herr Park, ich spreche ihnen mein aufrichtiges Beileid aus. Ihre Eltern wurden heute um 13:45 tot im See des Yongsan Park aufgefunden.«, teilte mir ein älterer Herr in Polizeiuniform mit.

Einige Sekunden starrte ich ihn einfach nur an und hoffte, dass das ganze ein Traum wäre. Doch ich erwachte nicht, denn es schien die bittere Realität zu sein.

»Nein... Das... Das kann nicht... Das kann nicht sein.«, flüsterte ich tonlos. Der alte Polizist sah mich bloß mit wässrigen Augen an und nahm den Hut von seinem Kopf. »Es tut mir leid, Kleiner. Es tut mir so leid...«


Mit einem gequältem Schluchzen erwachte ich aus meinem Traum - oder viel eher aus der Erinnerung. Meine Wangen waren nass und meine Augen geschwollen, ich hatte wohl im Schlaf geweint.
Das Leben war so unfair.

Warum hatte man mir genau das genommen, was ich so bedingungslos liebte? Warum genau meine Eltern? Womit hatte ich das bloß verdient? Und womit hatten sie es verdient?

Ich kniete mit hochgezogenen Schultern und hängendem Kopf im Bett, als sich meine Zimmertür einen Spalt öffnete und ein verschlafener, aber dennoch besorgter Yoongi durch den kleinen Schlitz spähte.
»Möchtest du allein sein, oder darf ich herein kommen?«, flüsterte er mit rauer Stimme.

»Du.. Du kannst herein kommen.«, schniefte ich und wischte mir einmal kurz übers Gesicht.
Seufzend trat Yoongi ein und hob die Bettdecke an, um sich zu mir zu legen. Er zog mich an sich und streichelte mir beruhigend über meinen Hinterkopf, während ich mein Gesicht an sein Shirt presste.

Vielleicht war es falsch sich so an seinen Vormund zu kuscheln, aber ich genoss seine Nähe und brauchte sie im Moment einfach.

»Ist schon gut, ich bin bei dir.«, flüsterte er mir ins Ohr und eine angenehme Wärme breitete sich in meinem Inneren aus. »Ich werde bei dir bleiben, dich beschützen und denjenigen finden, der deinen Eltern das angetan hat. Das ist ein Versprechen.«

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my cop ||  yoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt