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JM pov

„Gut, ganz wie du willst.“ Seine plötzliche Meinungsänderung war zwar schon etwas seltsam, aber verstehen konnte ich es irgendwo schon.

Du
Ich muss sterben

Bevor ich die Nachricht versendete versicherte ich mich noch einmal, ob diese Nachricht passte. Jap, er lag immer noch bereit dazu im Boden zu versinken auf seinem Bett und bewegte sich nicht.
„Wenn es dir hilft, sag es Jin. Er wird Namjoon sicherlich für dich fertig machen.“ Überlegte ich laut.
„Scheiß drauf. Ich bin tot.“ Beschwerte er sich weiter. Ich musste wieder lachen.
„Ich musste durch schlimmeres durch, also schaffst du es jetzt auch.“
„Nein.“

Zumindest hatte ich erreicht, dass er sich wieder aufrichtete, auch wenn er immer noch zusammen gekauert da saß. Immerhin etwas.
„Hat er noch etwas geschrieben?“ versuchte er mutig zu fragen.
„Ich dachte, das wolltest du nicht wissen.“ Er verdrehte die Augen, bei diesen Worten.
„Will ich eigentlich auch nicht, aber sag trotzdem.“ Meinte er. Schmunzelt sah ich nach dem Chatverlauf.


Changbin♡
Hahaha entspann dich, war doch niedlich, wie du um meine Aufmerksamkeit gebettelt hast. Der Schlag hat allerdings trotzdem spaß gemacht

Kurz überlegte ich, ob ich ihm diese Nachricht vorlesen sollte, aber das war doch etwas gutes oder?
„Er fand es süß.“ Erzählte ich ihm. Zwar etwas gekürzt, aber die Wahrheit. Genau wusste ich bicht, wieso ich ihn verschonte, immerhin hatte er es bei mir auch nicht getan.
„Wirklich?“
„Ja.“ Bestätigte ich.

So langsam entspannte sich mein bester Freund wieder und war sogar bereit wieder aus seinen Kissen heraus zu krabbeln.
„Den Rest meiner Pizza kannst du essen. Mir ist der Appetit vergangen.“ Murmelte er. Dieses Angebot ließ ich mir nicht entgehen. Eigentlich war ich ja alles Andere, als ein Vielfraß, aber heute hatte ich wirklich einen mega Hunger… stress vielleicht

„Chim, was ist da eigentlich mit diesem Typen, der dich gestern belästigt hat?“ fragte Felix vorsichtig, während er auf seinem Bett Platz machte und die Kontroller holte.
„Herr Jeons Ehemann…“ brachte ich knapp hervor und nuckelte in mich gekehrt an einem der Pizzastücke. Von der einen auf die andere Sekunde, hatte sich meine Laune verabschiedet und dieses flaue Gefühl durchzog wieder meine Magengegend.

„Der vom Strand? Was ist eigentlich passiert?“ Ich hätte nicht erwartet, dass wenn überhaubt, dieses Thema so noch einmal zur Sprache kommen würde.
„Er fand das mit der Frage eben nicht so lustig.“ War meine winzige Antwort.
„Und deshalb geht er auf dich und Herr Jeon los und verfolgt dich?“ er klang etwas panisch. Kein Wunder, er dachte bestimmt das wäre nur wegen seiner Aufgabe.
„Er gibt mir die Schuld, dass es zwischen ihnen nicht mehr gut läuft.“
„Wieso? Er ist heiß und wir warten alle auf Jikook, aber bis jetzt war da ja nicht viel.“ Rechtfertigte er.

Er hatte Recht und ich hätte ihm auch gerne erzählt, was passiert war, aber nicht jetzt. Es war einfach nicht der richtige Moment. Ich würde schon klar kommen.
„Er hatte eben einen Verdacht und als er mich mit Jungkook gesehen hat, hat er gedacht, ich wäre sein Neuer. Gestern wollte er mich zur Rede stellen.“
„Jungkook? Seit wann nennst du ihm beim Vornamen?“ wurde er hellhörig. „Und wenn er so aggressiv ist, hätte ich auch nichts mit ihm zutun haben wollen.“ Setzte er fort.

„Sagt der, mit dem Schlägertypen.“ Hustete ich auffällig, sodann man meine Worte kaum verstehen konnte. „Das ist was Anderes. Wenn Changbin mich schlagen würde, könnte er sich gar nicht so warm anziehen, wie er es dann nötig hätte.“ Sagte er beleidigt.
„Gut so.“ meinte ich und beendete damit auch gleich das Gespräch, da mein bester Freund mir schon einen Kontroller in die Hand drückte.

Schon bald waren unsere mehr oder weniger Beziehungsprobleme vergessen und es ging nur noch darum, wer sein Team besser durch den Fernseher anschreien konnte um zu gewinnen. Letztendlich hatte ich es tatsächlich geschafft Felix in diesem Duell zu besiegen, auch wenn es nur knapp war.
„Das kommt, weil du mehr Pizza hattest.“ Verteidigte er sich

„Ja klar, so war ich doch nur schwerer beweglich. Außerdem war das deine Idee.“ Konterte ich, wobei wir lachen mussten.
„Traust du dich noch einmal in den Chat zu gucken?“
„Eigentlich nicht, aber~“ er sprach nicht zu Ende, sondern nahm sich direkt sein kleines Gerät vom Tisch.

„Du hast vergessen mir zu sagen, dass er ein Idiot ist.“ Schmollte er, als er die Nachricht von vorbin las. „Ist das was Neues?“
„JA! Er meint, ich hätte um seine Aufmerksamkeit gebettelt!“
„Na und? Hast du ja irgendwie auch.“ Piepste ich leise und hielt mir schon mal ein Kissen vors Gesicht, da ist wusste, dass er mich mit irgend Etwas abwerfen würde. Gut, die Taschentuchpackung traf mich jetzt nicht verheerend hart, aber trotzdem.

„Du Arsch…. Was mach ich jetzt?“

Am liebsten hätte ich jetzt gesagt, er sollte nach einem Blowjob fragen, aber das wäre vermutlich zu viel. Auch wenn es lustig wäre…
„Vielleicht, das du dich jetzt schämst?“ wenn du schon niedlich bist, kannst du damit auch weiter machen.“ War meine Empfehlung. Nur wenige Sekunden später reichte er mir wieder den Chat.

Du
Jetzt schäme ich mich noch mehr… ich habe nicht gebettelt

Ich hob eine Augenbraue.
„Ich kann mit dieser falschen Feststellung einfach nicht leben, okay!? Ich war nie für den Plan.“

„Keiner war es, außer Namjoon und Hoseok.“ Während wir noch über Felix Wortwahl diskutierten, trudelte auch schon eine Antwort ein.

Changbin♡
Ich hab doch deine Blicke gesehen. Ich bin nicht blöd. Mir wäre es zwar an deiner Stelle auch peinlich, aber du dramatisiert es über

War vielleicht nicht 100% beruhigend, aber immerhin dachte er wie ich es erwartet hatte. Felix war, was ihn anging eben eine Dramaqueen.
„Wie kann er meine Blicke ansprechen? Ich habe nicht einmal zu ihm gesehen und außerdem war er am Handy.“

„Woher weißt du es, wenn du nicht zu ihm gesehen hast?“

Ich wusste, dass meine Kommentare fies waren, aber mir gefiel es ausnahmsweise mal mit meinem besten Freund die Rollen zu tauschen. Sonst zog er mich auf. Jetzt war ich einmal dran und wenn es nur für heute war. Da ich morgen zu Jungkook musste, würde er vermutlich gleich wieder die Gelegenheit nutzen.

Ich wünschte er hätte nie Recht damit gehabt, dass ich ganz vielleicht Jungkook ein bisschen mehr mochte, als einen Lehrer… ok, vielleicht auch etwas mehr als ein bisschen. Oder…nein! Ich sollte aufhören damit.

Nach der letzten Nachricht, ließen wir die Sache erst einmal ruhen und widmeten uns unserem Spiel. Die Hausaufgaben waren deutlich leichter als erwartet, gerade zu zweit  stellten wir fest, als wir uns endlich durchgerungen hatten mit Bio anzufangen.
„Wir hätten diesen Gottverdammten Kreislauf wirklich hinbekommen können.“ Sprach ich meine Gedanken laut aus, als mir wieder die letzte Biostunde in den Kopf kam.
„Immerhin war es lustig, auch wenn ich mir eine Falltür gewünscht habe.“ Ich lachte.
„Ich auch… gerade bei Herr Jeon. Der hat uns wegen der Rally bestimmt unter Beobachtung.“ Vermutete ich.

Wir bekamen gar nicht mit, wie die Stunden vergingen und plötzlich lagen wir schon im Bett. Felix schlief bereits, doch mich quälten noch immer meine Gedanken. Wann hatte mein Leben eigentlich begonnen sich ins Chaos zu stürzen? Als Jungkook kam? Oder als Herr Kim~? Oder war es schon immer so gewesen und ich hatte es bloß nie bemerkt?

Und so rutschte ich immer weiter in meine Schlafgedanken. Ich dachte über mein Leben nach. Ein Schmunzeln kam auf, als ich an den Tag zurück dachte, an dem ich mir das Tattoo hatte stechen lassen. Ohne es zu bemerken strich ich mir über diese Stelle. Weiter wollte ich nicht über diese Zeit nachdenken. Ich war stolz auf mein neues ich und ich würde sicher nie wieder nach hinten sehen.

Kurz bevor ich meine Augen schloss um endgültig dem Schlaf zu verfallen durchzog mich ein kurzes Unbehagen. Ich hatte irgendwie das Gefühl, morgen würde etwas passieren. Doch ich hatte keine Zeit mehr darüber nachzudenken, denn ich hatte bereits meine Traumwelt betreten.

«Teacher's Fuckboy»~[Jikook]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt